Montag, 29. Februar 2016

Wolf von Niebelschütz: Die Kinder der Finsternis



Bämm - knapp 700 Seiten Mittelalterepos voll mit prallem Leben, minniglicher Liebe, lustvollem Begehren, Ränke um Land und Macht.

Barral, der „Dachs“, wird in der Provence des 12. Jahrhunderts als gräflicher Bastard geboren, überlebt ein Massaker der feindlichen Muselmannen und zieht als Hirtenjunge durch das verwüstete, karge Land. Wir verfolgen seinen Weg, auf dem er vom Knappen schließlich zum Ritter wird, zum Graf auch und selbst zum Herzog. Er liebt das Land und seine Menschen von ganzem Herzen und fügt sich nur widerwillig in die Intrigen um Macht zwischen den verschiedenen Adelshäusern in der Region. Bei all dem bleibt er erdverbunden.

Es geht reichlich rüde zu in dieser fernen Zeit. Geliebt wird deftig und handfest. Das Leben ist hart und das des Einzelnen zählt wenig. Barral ist mit seiner trotzig-praktischen Art ein Sinnbild dafür, warum sich Gesellschaften weiter entwickeln müssen. Auch wenn er letzten Endes seiner Zeit verhaftet bleibt.

"Sprachgewaltig" ist ein echt abgedroschenes Adjektiv. Dieses Werk hier aus den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts ist fulminant fabuliert. Zugegeben, es brauchte etwas, bis ich mich an den Sprachfluss und die ältlichen Formulierungen gewöhnt hatte. Aber dieser Roman belohnt jede Mühe überreichlich. Lesen!

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