Sonntag, 28. August 2022

André Aciman: Call me by your name


„Überraschend trifft der siebzehnjährige Elio seine erste große Liebe: Oliver ist alles, was er will, von Anfang an. In einem kurzen Sommer zwischen Verlangen und Verzweiflung suchen zwei Menschen nach der absoluten Erfüllung.“ (Umschlagtext)

Natürlich habt ihr schon lange alle den Film gesehen und natürlich auch den Roman schon gelesen. Also der MM und ich haben mit viel Verspätung zumindest die Verfilmung endlich geschafft zu sehen. Jetzt bin ich gespannt, wie der Roman mit den Filmbildern im Kopf funktioniert. 😊

„Völlig überraschend trifft Elio seine erste große Liebe: Der Harvard-Absolvent Oliver ist für sechs Wochen bei Elios Familie an der italienischen Riviera zu Gast, wo er an einem Buch über Heraklit arbeitet. Oliver ist weltgewandt, intelligent und schön – er ist alles, was Elio will, vom ersten Moment an. Die Zuneigung ist gegenseitig, doch Schüchternheit und Unsicherheit veranlassen beide zur Zurückhaltung. Ein fast unerträgliches Spiel von Verführung und Zurückweisung beginnt. In einem kurzen Sommer zwischen Begehren und Verzweiflung, Obsession und Angst suchen zwei Menschen nach dem Augenblick in der absoluten Erfüllung.“ (Verlagstext)

(Übersetzung: Renate Orth-Guttmann)

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Sonntag, 21. August 2022

Hernan Diaz: Treue


Treue führt uns nach Manhattan, mitten in die rasenden 1920er Jahre. In den obersten Stockwerken der Wolkenkratzer jedoch ist es still. Hier bestimmt das leise Surren des Börsentickers das Schicksal des Landes. Es ist das Reich Andrew Bevels, dessen unaufhaltsam wachsendes Finanzimperium ebenso viel Anlass zur Spekulation gibt wie seine rätselhafte Gattin Helen. Doch wessen Geschichte wird hier eigentlich erzählt? Und wer bestimmt, welche Geschichte überdauern wird?

Ein Roman der das feste Gefüge von Geld, Macht und Deutungshoheit sprengt.“ (Umschlagtext)

Ui, da ist doch mal wieder was ganz Aktuelles auf den Lesestapel gekrabbelt. Neben dem Stöbern im unabhängigen Buchladen meines Vertrauens und auf Büchertischen bei Messen sind es eben manchmal auch Rezensionen, die mich neugierig machen. Das hat hier bestens funktioniert. 😉

„Am Anfang steht das Geld. Und ein Mann, der es zu vermehren versteht wie kein Zweiter. In der schillernden New Yorker Finanzwelt der 1920er Jahre wächst Benjamin Rasks Vermögen ins Unermessliche. Aber erst seine Ehe mit der geheimnisvollen Helen gibt seinem Leben Sinn. Bald vibriert die ganze Stadt vor Gerüchten um das enigmatische Paar, und mit der Zeit beginnen die vielen Erzählungen die Wahrheit über die Eheleute zu verschleiern. Bis sich eine unerwartete Stimme in dem Gewirr Gehör verschafft.

Treue ist ein fulminantes Spiel mit dem Leser, eine vierteilige Matroschka, deren Kern den großen amerikanischen Mythos des Kapitals für immer verändert. Was als klassischer Roman über Macht und Männer beginnt, gipfelt in einer provokanten Geschichte der Emanzipation.“ (Klappentext)

(Übersetzung: Hannes Meyer)

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Freitag, 19. August 2022

Juan Marsé: Gute Nachrichten auf Papierfliegern


„Bruno lebt allein mit seiner Mutter in Barcelona und arbeitet als Laufbursche in einer Konditorei. Doch jetzt, im August, beginnen die Ferien, und der Fünfzehnjährige vertreibt sich die Urlaubszeit mit einem Nebenjob der etwas anderen Art.
Er hilft der alten Frau Pauli, die mit ihrem blauen Papagei im oberen Stockwerk wohnt, dabei, Zeitungen zu sammeln. Aus diesen faltet frau Pauli, eine ehemalige Varietétänzerin aus Polen, Papierflieger und lässt sie gut gelaunt Tag für Tag vom Balkon aus über das Viertel gleiten.
Doch inmitten von Federboas, Stöckelschuhen und Lippenstift birgt die Wohnung der alten Dame eine tragische Wahrheit …“ (Umschlagtext)

Es gibt ja Verlage, die schaffen es über die Gestaltung von Büchern (gern einer Reihe), ein sehr klares Profil zu entwickeln. Da weiß man schon vor dem Lesen des Klappentextes, was man jenseits des konkreten Textes grob erwarten kann. Das hat so etwas unglaublich Heimeliges. Und so entsteht dieses fast schon familiäre Gefühl, dass der oder der Verlag genau weiß, welche Lektüre man braucht. BWLer nennen das dann Kundenbindung und so – aber trotzdem funktioniert das dann am besten, wenn echte Menschen mit Leidenschaft Buchprogramme planen und gestalten. Puh, jetzt bin ich etwas abgeschweift. ^^

Ich wollte ja nur sagen, dass Wagenbach einer dieser Verlage ist, ich deren Bücher und Gestaltung echt gern mag und ich immer wieder feine Texte dort finde. 😊

(Übersetzung: Dagmar Ploetz)

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Donnerstag, 18. August 2022

Sorority (Hrsg.): No More Bullshit. Das Handbuch gegen sexistische Stammtischweisheiten


„‘Frauen wollen ja gar nicht in Führungspositionen!‘
‚Qualität statt Quote!‘
‚Verstehst du keinen Spaß?‘

Verschlägt es Ihnen angesichts solcher Sprüche manchmal die Sprache? Schluss damit! ‚No More Bullshit!‘, fordert die Sorority und gibt allen, die auf absurde, sexistische Stammtischweisheiten mit mehr antworten wollen als einem Augenrollen nun ein Buch in die Hand, das einlädt – zum Aufschlagen, Nachschlagen und Zurückschlagen.

Mit 18 streitbaren, hellsichtigen, humorvollen und ja, natürlich auch feministischen Beiträgen von Stefanie Sargnagel, Lady Bitch Ray, Cesy Leonard, Christoph May u.v.m.“ (Umschlagtext)

Doch doch, das braucht es! Es ist gut zu sehen, wie viele unterschiedliche Zugänge inzwischen mit verschiedensten Publikationen bereitstehen, für diejenigen, die Argumente suchen, sich stärken wollen in nicht immer schönen Diskussionen.

Noch ein Mitbringsel aus dem #LCB von „Kleine Verlage am großen Wannsee‘. 😉

„‘Du bist ja hysterisch!‘
‚Sei nicht so sensibel!‘ oder
‚Feminismus ist mir zu extrem!‘

Wenn diese Sätze bei Ihnen Augenrollen auslösen, dann brauchen Sie dieses Buch. Wenn Sie Stammtischweisheiten, Weiblichkeitsmythen und tradierte Vorurteile hinterfragen wollen, dann brauchen Sie dieses Buch. Und wenn Sie sich einfach nur denken: ‚Bullshit!‘, dann brauchen Sie dieses Buch sogar unbedingt.

Das Frauennetzwerk Sorority hat es sich mit der Veranstaltungsreihe ‚No More Bullshit!‘ zur Aufgabe gemacht, altbekannten Killerphrasen etwas entgegenzusetzen: Fakten. Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen, Expert*innen aus unterschiedlichen Branchen und Künstler*innen schult die Schwesternschaft unerbittlich den Blick für ausgediente sexistische Parolen und liefert schlagkräftige Argumente für die nächste Stammtischrunde.“ (Klappentext)

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Sonntag, 14. August 2022

Matthias Gnehm: Salzhunger


„Ein spannender Thriller um den Kampf gegen ein global agierendes Rohstoffunternehmen. […]“ (Umschlagtext)

Dieser Thriller ist ein weiteres Mitbringsel vom diesjährigen Comic-Salon in Erlangen und bereits 2010 erschienen. Das hier ist die zweite Auflage von 2020 und ich bin gespannt. 🤓

„Ein spannender Thriller um den Kampf gegen ein global agierendes Rohstoffunternehmen.

Arno Beder sucht zusammen mit der Umweltaktivistin Paula Hofer und dem nigerianischen Blogger Anthony Nwoko in Lagos, Nigeria, Beweise für die umweltschädigenden Geschäftspraktiken des global tätigen Rohstoffriesen Boromondo. Dies führt ihn in ein unentwirrbares Netz aus Korruption und Verrat, aber auch in die Abgründe seiner eigenen Innenwelt.

«Weisst du, was ich denke?», sagt Anthony Nwoko zu Arno Beder, «Alles ist fade geworden. Du hast keinen Appetit mehr auf dein Leben. Du hast keinen Salzhunger mehr.»

Doch als Arno Zeuge der Tötung eines Jugendlichen bei der widerrechtlichen Zerstörung eines Slums wird, weckt ihn dies aus seiner Lethargie und er findet schliesslich seine Bestimmung.“ (Verlagstext)

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Samstag, 13. August 2022

Alan Hollinghurst: Der Hirtenstern


„Auf der Suche nach einem Neuanfang siedelt Edward Manners aus der englischen Provinz nach Belgien über. Sein neuer Job als Privatlehrer interessiert den verhinderten Schriftsteller zunächst weniger als die schummerigen Kneipen und sexuellen Refugien seiner neuen Wahlheimat. Doch dann verfällt er dem Werk des symbolischen Malers Edgard Orst – und verliebt sich in seinen Schüler Luc …“ (Umschlagtext)

Und noch ein Mitbringsel aus dem #LCB von „Kleine Verlage am großen Wannsee“. Whoopwhoop! 😉 Dass ich Hollinghurst gelesen habe, ist inzwischen schon etwas her. Ich bin gespannt, wie mir dieser Roman von 1994 so gefallen wird.

„Der verhinderte Schriftsteller Edward Manners entflieht der Orientierungslosigkeit seines Daseins in der Südostenglischen Provinz, um in einer nicht benannten belgischen Stadt als Privatlehrer zu arbeiten. Bereitwillig lässt sich der 33-Jährig vom modrigen Charme der mittelalterlichen Handelsstadt in den Bann ziehen, erkundet die zwielichtigen Gassen, Kneipen und Parks, in denen schwule Männer sich zum Sex treffen. Außerdem findet er Gefallen an den verrätselten Gemälden des belgischen Symbolisten Edgard Orst. Als Edward sich in seinen Schüler Luc verliebt, nimmt seine rückhaltlose Bewunderung schon bald obsessive Züge an. Sein Gefühlsleben schein zum Abbild der hysterischen Entrücktheit der Orst-Gemälde zu werden, seine Liebe zum Spiegel der Amouren des Malers. Da erzwingt ein Todesfall Edwards Rückkehr nach England.

Alan Hollinghursts zweiter Roman The Folding Stars erhielt bei Erscheinen der Erstausgabe 1994 durchgängig euphorische Kritiken. Die Jury des Booker Prize setzte das ‚hintersinnige Märchen über Besessenheit, Geheimnis, Begierde und Verlust‘ prompt auf die Shortlist. Nun liegt das Buch unter dem Titel Der Hirtenstern erstmals in deutscher Übersetzung vor – ein Roman wie die Bilder des belgischen Symbolisten, denen Edward verfällt: mysteriös, morbide, surreal und sexy.“ (Klappentext)

(Übersetzung: Joachim Bartholomae)

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Freitag, 12. August 2022

Susumu Katsumata: Roter Schnee


„Das ländliche Japan an der Schwelle zur Moderne. Fischer, Tischler, Bedienstete, zurückgelassene Ehefrauen und Kinder kämpfen in diesen rauen Jahren ums Überleben. Sagenhafte Wesen und übernatürliche Kreaturen verschmähen es nicht, mit diesen Handwerkern und Bauern zu handeln, sie an Sommertagen zu beschützen, sie an Winterabenden zu quälen.

Susumu Katsumata stellt seine zarten und ausdrucksstarken Zeichnungen in den Dienst dieser grausamen, komischen und tief bewegenden Geschichten und nimmt uns mit in eine fast verschwundene Welt.“ (Umschlagtext)

Vor kurzem noch führte mich ein Roman nach Island an der Schwelle zur Moderne. Dieser Umbruch in der Geschichte ist ganz offenbar für alle Gesellschaften eine historische Bruchlinie, die auch erzählerisch auszuloten sich offenbar immer noch lohnt. Mein Dank an den MM für dieses wirklich schön gestaltete Buch! 😉

(Übersetzung: Daniel Büchner)

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Donnerstag, 11. August 2022

Georg von Wallwitz: Die große Inflation. Als Deutschland wirklich pleite war


„Obwohl hundert Jahre her, steckt die Große Inflation ‚den Deutschen‘ immer noch in den Knochen. Georg von Wallwitz zeichnet nach, was damals wirklich passiert ist. Er erzählt von den traumatischen Ereignissen um die rasende Geldentwertung nach Ende des Ersten Weltkriegs und am Beginn der Weimarer Republik. Er berichtet, warum so viele Geld und Vermögen machten, warum die Grundlagen für die Hyperinflation lange vorher mit aberwitzigen Manövern zur Finanzierung des Krieges gelegt wurden – und warum vier Männer sterben mussten, damit der Spuk ein Ende fand. Wie bei allen Büchern dieses Autors dürfen die Leser sich freuen über verständlich vorgetragene wirtschaftliche Erkenntnisse aus den Ereignissen von damals für das 21. Jahrhundert.“ (Umschlagtext)

Aus der Geschichte lernen – das ist ja so ein Ding, über das sich streiten lässt. Unbestritten ist aber, dass es nicht schaden kann, Vergangenes zu untersuchen, zu befragen und daraus Schlüsse zu ziehen.

Spannenderweise ist dieser Band 2021 erschienen. Aber womöglich liegen die Ursachen für die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung ja auch tiefer und reichen weiter zurück als bis zum Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Steile These, ich weiß. 😉

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Samstag, 6. August 2022

Tony Sandoval: Doomboy


 „D. hatte überhaupt nicht vor,
zu einem wahren Metal-Gott aufzusteigen.

Eigentlich ist er ein eher stiller Teenager
mit einer lebhaften Fantasie, der Lieder für
seine verstorbene Freundin spielt.

Doch als seine Musik in ungeahnte Sphären
vordringt, wird D. ungewollt zur sagenumwobenen
Metal-Legende, die nur als DOOMBOY bekannt ist.

Die preisgekrönte Graphic Novel des
mexikanischen Comic-Virtuosen Toy Sandoval!“ (Umschlagtext)

Der letzte Tag auf dem Comic-Salon in Erlangen ist nach vielen Workshops dann immer dem Stöbern vorbehalten. Unser Workshopmaterial ist verpackt, der Raum aufgeräumt, also haben wir dann auch Zeit, Freunde und Bekannte an ihren Ständen zu besuchen – und Comics zu shoppen. 😉

Das hier ist wieder ein feines Beispiel dafür, dass Cover wenigstes für mich Cover oft dafür sorgen, dass ich ein Buch überhaupt in die Hand nehme. Hier konnte ich auch nach dem Reinblättern nicht mehr nein sagen. Also, herzlich willkommen, du weiteres Mitbringsel vom #cse2022. 😉

„D. hatte überhaupt nicht vor, zu einem wahren Metal-Gott aufzusteigen! Eigentlich ist D. nämlich ein ziemlich durchschnittlicher Typ. Er hat vielleicht eine ziemlich lebhafte Fantasie und seine Liebe zu Metal kennt wirklich keine Grenzen … Doch alles in allem ist er nur einsamer Teenager, der Lieder für seine verstorbene Freundin spielt. Aus den Trümmern seines gebrochenen Herzens erklingen Melodien, die weder vor Grab noch Jenseits Halt machen – seine Musik reicht viel, VIEL weiter, als D. es in seinen kühnsten Träumen erwartet hätte. Das war´s dann mit dem ruhigen Leben und dem unschuldigen Genuss der Musik. So wird D. nun ungewollt zu einer sagenumwobenen Metal-Legende, allerorts nur als „Doomboy“ bekannt.

Diese für den Eisner Award nominierte Graphic Novel des international gefeierten Comic-Virtuosen Tony Sandoval enthält eine unveröffentlichte fünfseitige Kurzgeschichte aus dessen Skizzenbuch, die Tony zu DOOMBOY inspirierte.“ (Verlagstext)

(Übersetzung: Anne Bergen)

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