Sonntag, 31. Dezember 2017

Mosaik #505



... und das Beste zuletzt! ;)

Spukig geht's ins neue Jahr. Ob ihr nun böse Geister aus dem alten mit Knallern wegböllert oder lieber lange Laken anlegt - kommt gut rein und gut rüber!

Wir lesen voneinander! ;)

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Samstag, 30. Dezember 2017

Adam Johnson: Das geraubte Leben des Waisen Jun Do



„Bürger, versammelt euch um die Lautsprecher, denn wir haben wichtige Meldungen für euch! In euren Küchen, euren Büros, euren Fabriken – wo ihr auch sein mögt, dreht die Lautstärke auf!“ (Seite 7)

Willkommen in Nordkorea, wo die Geschichte eines Menschen alles und der Mensch selbst nichts ist. Aufbauend auf dieser Prämisse lernen wir Jun Do, einen nordkoreanischen John Doe kennen – oder besser seine Geschichte.

Jun Do wächst in einem Waisenhaus auf, das von seinem Vater geleitet wird, während die Mutter verschollen ist. Um ihn nicht vor allen anderen Kindern herauszuheben, wird Jun Do so behandelt wie alle anderen Kinder in dem Heim auch. Das bedeutet unter anderem niedrigste und gefährlichste Arbeiten für Fabriken zu erledigen, die sich die Kinder dafür ausleihen oder sie gleich dafür adoptieren. Das Leben eines Waisenkindes zählt nichts, und ohne Eltern aufzuwachsen ist ein nicht wieder reinzuwaschender Makel.

Jun Do überlebt und wird Tunnelkämpfer, absolviert ein Schmerztraining, entführt im Auftrag der Mächtigen des Landes Menschen aus Japan und landet schließlich als Funker mit Geheimauftrag auf einem Fischkutter. Hier erlebt er erstmals den Wert von Freundschaft, während er des Nachts in die unendlichen Weiten des Ozeans lauscht. Hier verspürt er Frieden und so etwas wie Glück.

Doch seine Geschichte treibt ihn weiter. Nach dramatischen Entwicklungen, aus denen er als ausgezeichneter Held des Regimes hervorgeht, begleitet er eine Delegation seines Landes in die USA. Die Verhandlungen mit einem texanischen Senator sind geprägt und unglaublicher Naivität und haufenweise kulturellen Missverständnissen. Die Heimkehr führt die Delegationsteilnehmer direkt in die Arme von folterwütigen Verhörspezialisten des notorisch misstrauischen Regimes. Jun Do verschwindet in einem Gefängnisbergwerk, das er getreu dem oben erwähnten Motto als ein Anderer wieder verlassen wird, um eine neue Geschichte zu leben – weil es dem Regime so gefällt.

Diese neue Geschichte wird aus der Perspektive wird aus der Sicht eines Verhörspezialisten in Pjöngjang erlebt, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Geschichten seiner „Klienten“ zu sammeln, bevor sie mittels Elektroschocks ihrer Erinnerungen beraubt werden, um ein „neues Leben“ als nützliches Mitglied der Gesellschaft zu beginnen. Wo Jun Do fast ohne eigenen Antrieb durch die Geschichte seines Lebens treibt oder gezogen wird, ringt der Vernehmungsbeamte um die Hoheit über seine eigene Geschichte.

Adam Johnson hat einen unglaublich tragikomischen Schelmenroman geschrieben, der tief eintaucht in die Schizophrenie eines totalitären Systems, in dem alle nur beliebig einsetzbare Figuren für den Geliebten Führer sind. Anstelle reißerischer Beschreibungen eines unmenschlichen und entmenschlichenden Regimes nutzt Johnson die Macht einer unschuldig-naiven Perspektive, aus der es das Normalste der Welt ist, dass Staatstreue über allem steht.

Ehemänner und –frauen werden zugewiesen wie der Ersatz für sie, wenn jemand in einem der unzähligen Lager des Landes verschwindet. Dafür braucht es keinen besonderen Grund, und erklärt werden muss er schon gar nicht. Die Stimme des Regimes, die in Form von Lautsprecheransagen im Roman immer wieder zu Wort kommt, führt in Perfektion vor, was wir als „Neusprech“ schon von George Orwell kennengelernt haben. Das ist an Zynismus kaum zu überbieten angesichts all der Momente, in denen der Roman davon erzählt, wie sich Menschen verbiegen und verleugnen müssen und um das nackte Überleben oder auch nur einen kleinen, für uns schier lachhaften Vorteil ringen.

Das alles ist so bitterböse und zugleich poetisch beschrieben, dass ich mich dem erzählerischen Sog des Romans kaum entziehen mochte. Egal wie viel vom Beschriebenen der Autor bei seinen Recherchen auch vor Ort gesehen haben mag, im Roman wird es so absurd wie plausibel. Und bevor wir uns jetzt damit beruhigen, dass die Handlung ja im Reich des Bösen in Nordkorea spielt, sei darauf hingewiesen, wie dicht beieinander Propaganda, „Neusprech“ und alternative Fakten liegen, die auch unsere Welt heute zur Genüge durchziehen.

Kurz: Krasser Scheiss – Lesen, kein Scherz!

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Freitag, 29. Dezember 2017

Steffen Mau: Das metrische Wir. Über die Quantifizierung des Sozialen



"Die Gesellschaft des metrischen Wir erzieht uns zu Numerokraten, die immerzu die Zahlen im Blick haben. Die Quantifizierung des Sozialen hat somit das Potential, ein neues Regime der Ungleichheit hervorzubringen, in dem wir immerfort bewertet sowie mit anderen verglichen werden und in dem wir uns fortwährend darum bemühen müssen, mit guten Zahlen zu glänzen." (Umschlagtext)

... und ich hab Statistik an der Uni eh schon gehasst. ^^

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Donnerstag, 28. Dezember 2017

William Gibson: Archangel



Eine kleine Zeitreise zum Jahresende vielleicht? ^^

"Im Jahr 2016 verfügen die politischen Führer der U.S.A. über den sogenanntem Splitter. Diese Maschine erschafft Kopien unserer Realität, in denen der Lauf der Geschichte geändert werden kann, ohne jedoch das Original zu beeinflussen. Mit Hilfe dieses Splitters wird ein Team aus Spezialisten auf eine geheime Mission ins kriegsgebeutelte Jahr 1945 geschickt." (Umschlagtext)

Yippieh! 😉

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Dienstag, 26. Dezember 2017

Bernd Stegemann: Lob des Realismus



So, hier Besinnlichkeit und so ...

"Das Ende der Geschichte scheint vorbei zu sein. Die Realität meldet sich seit einigen Jahren mit Gewalt zurück. Es werden wieder Fragen gestellt, die ein realistisches Bild der Gesellschaft hervorbringen wollen. "Lob des Realismus" erinnert an die folgenreichen Debatten um die realistischen Künste und öffnet sie für die aktuelle Diskussion über einen Neuen Realismus. Das dialektische Denken, die Frage nach dem Klassenbewusstsein und die Hoffnung auf eine bessere Welt werden aus der Rumpelkammer befreit, in die die postmoderne Weltanschauung sie verbannt hat. Denn es gibt eine Realität und wir können versuchen, sie zu verstehen. Und es gibt eine künstlerische Erfahrung, die den Menschen ein gemeinsames Erleben ermöglicht. Eine realistische Darstellung hilft, die Welt begreifen und sich ihre Veränderbarkeit vorstellen zu können." (Umschlagtext)

Am zweiten Weihnachtsfeiertag erinnere ich mich ja gern an das alte Sprichwort: Nach dem Essen sollst du denken oder noch viel mehr verschenken.

In diesem Sinne 🤓🎅🕺

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Sonntag, 24. Dezember 2017

Liebe Grüße zum Fest ... und so! ;)



Auch in diesem Jahr entschieden wir uns dafür, den Baum als solchen in seiner deutlich langlebigeren Form ins Haus zu holen. Da das Schmücken so deutlich schwieriger ist, gibt es Glitzerfilter. Der Stimmung tut das für uns keinen Abbruch. 

In diesem Sinne: Seid nett zu dem alten Rauschebart und zueinander sowieso, dann gibt's auch wohlige Stimmung und viele Geschenke. 🎅

Geschenke, hat da jemand Geschenke gesagt? 🤓🙃 Fühlt euch umarmt!

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Samstag, 23. Dezember 2017

Tristan Garcia: Faber. Der Zerstörer



"Faber verschwand eines Tages so, wie er damals aufgetaucht war: plötzlich und geräuschlos. Mehr als zehn Jahre später erreicht seine beiden Jugendfreunde Madeleine und Basile ein Hilferuf - und nicht nur in ihren Köpfen beginnt die ganze Geschichte von vorn ..." (Umschlagtext)

"Dieser große Roman erzählt von der Suche nach Halt und Zukunft, von Träumen und Verführung, von der Jugend und ihren Idealen. Der raffiniert gebaute Text ist selbst bis zur letzten Seite auf der Suche nach Fabers Geheimnis." (Klappentext)

Und wenn man jetzt im Hinterkopf hat, dass der gleiche Autor als Philosoph das viel besprochene und beachtete Buch "Das intensive Leben. Eine moderne Obsession." veröffentlichte, läge die Vermutung ja recht nah, dass die die erzählerische Version seines Themas sein könnte. 🤔😉

Ich bin gespannt auf das Entdecken und Erkunden. ;)

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Donnerstag, 21. Dezember 2017

Clemens J. Setz: Indigo



"Eine rätselhafte Krankheit, verschwundene Kinder und ein junger Mathematiklehrer, der die Kontrolle verliert." (Umschlagtext)

Clemens J. Setz steht ja schon länger auf meiner will-ich-endlich-auch-mal-lesen-Liste. Fürs Kennenlernen hab ich mich für den Roman mit dem kürzesten Titel des Autors entschieden. ^^ Außerdem hat mich die Beschreibung auch gleich gekriegt. ;)

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Freitag, 15. Dezember 2017

Mare Kandre: Aliide, Aliide



"Im Spannungsfeld zwischen Realismus und Schauerromantik, Komik und Schrecken erzählt Mare Kandre von den Abgründen der behüteten Kindheit und legt die Psyche eines aus der Bahn geworfenen Kindes offen." (Umschlagtext)

Literarisch bin ich ja eher selten im Norden unterwegs. Nun bin ich gespannt, was der Septime Verlag da aus dem Schwedischen auf meinen Tisch gebracht hat. ^^

Und nein, Kater Wutz liest keine Bücher. Wenigstens nicht, wenn ich dabei bin. ^^

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Donnerstag, 14. Dezember 2017

Volker Kutscher: Der nasse Fisch. Gereon Raths erster Fall // Arne Jysch: Der nasse Fisch. Nach dem Roman von Volker Kutscher



Serie geschaut - Check!
Comic Adaption im Regal - Check!
Zeit für die Romanvorlage, von der so viele so lobend sprechen. ^^

"Berlin 1929: Kriminalkommissar Gereon Rath erlebt eine Stadt im Rausch. Kokain, illegale Nachtclubs, politische Straßenschlachten - ein Tanz auf dem Vulkan." (Umschlagtext)

Irgendwann findet sich bestimmt auch noch eine Studie, die erklärt, warum wir ausgerechnet heute so fasziniert auf das Berlin der 20er Jahre schauen. Bis dahin genieße ich das einfach mal mit. ;)

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Montag, 11. Dezember 2017

Jörg Buttgereit/ Martin Trafford: NEKRomantik #1 (Son of Nekromantik)



This.Is.The.Real.Comic.Trash.

Und ich liebe es. ^^ Weissblech Comics sind ohnehin der geile Scheiss schlechthin. Folgerichtig gibt's also diese Comicfortsetzung zum Film "NEKRomantik 2 Die Rückkehr der liebenden Toten" (1991) von Jörg Buttgereit genau hier.

Ich bin natürlich viel zu jung und artig erzogen für all das. Just saying. ^^

#leseherbst #comic #joergbuttgereit #martintrafford #weissblechcomics #Camp #horror #trash #geilerscheiss #indie #underground #lesen #leselust #comics #indiecomic #indiecomics #undergroundcomics

Sonntag, 10. Dezember 2017

Joe Hill/ Gabriel Rodriguez: Locke & Key (Master Edition, Band 1)



Das Küstenstädtchen Lovecraft. Neuanfang in einem alten Haus. "Gefährliche Geheimnisse, rachsüchtige Geister und das ultimative Böse". "[...] mit dem richtigen Schlüssel und der passenden Tür kann man nicht nur zum Geist werden, sondern auch vieles öffnen: Die finstere Vergangenheit genauso wie die Schädeldecke eines Menschen..." (Umschlagtext)

Lange genug bin ich um die Serie von Joe Hill herum geschlichen. Der erste Band, der nun erscheinenden Master Edition, war dann jetzt doch Grund genug endlich zuzuschlagen.

Und wehe, jetzt gruselt es mir nicht ordentlich. ^^

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Samstag, 9. Dezember 2017

Barbara Vinken: Angezogen. Das Geheimnis der Mode



"Warum trägt der Teufel PRADA?
Ist der Wandel der Moden eine unvorhersehbare Laune der Kultur? Mitnichten, sagt Barbara Vinken, auch wenn wir, die diese Moden tragen, meist keine Ahnung davon haben, was wir tun, wenn wir uns anziehen. Modewandel hat System. Fragt sich nur, welches?" (Umschlagtext)

Das ist doch mal ein echt gelungenes Cover. Und die ersten Seiten halten unbedingt, was der Umschlag an interessanter Lektüre verspricht.

Hätte der MM nicht sofort zugeschlagen, wäre dieses Buch jetzt meins. Aufs Lesen freute ich mich natürlich trotzdem. ^^

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Mittwoch, 6. Dezember 2017

Garth Risk Hallberg: City on Fire



Ups, schon wieder ein dickes Buch. ^^

"Neujahr 1977. Ein Schneesturm zieht über New York City und im Central Park fallen Schüsse. Die Ereignisse der Nacht bringen eine Gruppe unvergesslicher Menschen zusammen, deren Leben sich für immer ändern wird." (Umschlagtext)

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Montag, 4. Dezember 2017

Roger Willemsen: Wer wir waren. Zukunftsrede



"Roger Willemsen hatte vor seinem Tod an einem neuen Buch gearbeitet. Es sollte 'Wer wir waren' heißen und unsere Gegenwart betrachten - aus der Zukunft." (Umschlagtext)

Fertig wurde zumindest diese 55-seitige 'Zukunftsrede'. Das soll mir als Anlass genügen, endlich auch mal etwas von ihm zu lesen.

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Sonntag, 26. November 2017

Mosaik #504



Ach, ich steh heut einfach gar nicht auf ... 😉

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Mittwoch, 22. November 2017

Irina Teodorescu: Der Fluch des schnauzbärtigen Banditen



“Der Mann trägt einen langen Schnauzbart zur Schau, so lang, dass er ihm oft in die Soße seines Lieblingsgerichts – einen bei den Bauern dieser ländlichen Gegend traditionellen Brei aus weißen Bohnen – hängt. Sein Appetit lässt erkennen, dass er ein bodenständiger Mann ist: Er ist so versessen auf sein Leibgericht, dass in seinem langen Schnauzer stets eingetrocknete Überreste von weißen Bohnen hängen.” (Seite 7)

Soviel kann ich ja schon einmal verraten: Trotz seines in weißen Bohnen getränkten Schnauzers wird der Bandit dann doch leider verhungern. Viel wichtiger ist aber ohnehin der Fluch, mit dem er die Familie Marinescu noch rechtzeitig vor seinem Ableben belegt. Genauer gesagt: Die männlichen Erstgeborenen jeder Generation. Über ein ganzes Jahrhundert. So wird Familiengeschichte geschrieben.

Fantastisch fand ich an den 141 Seiten, dass ich die ganze Zeit über eine kleine Blaskapelle im Ohr hatte, die von einer irren Geige durch abstruseste Notenfolgen gepeitscht wird. Dabei bin ich gar nicht sicher, ob diese Art Musik für das Rumänien, in dem die Geschichte spielt, wirklich typisch ist. Aber was ist in diesem Roman schon typisch?

Hach, diese Rumänen – nein, irgendwie funktioniert der Gedankengang nicht. So leicht lässt sich diese irre Geschichte nicht in eine Schublade packen. Ja, alles klingt so hübsch nach einer fernen, exotisch anmutenden Welt, dort irgendwo im Südosten Europas. Es ist alles sehr dörflich und einfach. Alle wirken ein wenig naiv, immer schon rückständig und sehr impulsiv. Das Europa, das wir kennen, ist nicht nur viele Jahre sondern auch viele Wegstrecken entfernt.

Und dann noch diese Familienclans, in denen die Frauen so anheimelnde Namen tragen wie Maria die Zweitgeborene, Maria die Versaute, Maria die Hässliche oder Margot die Schlange. So geht das natürlich über Generationen hinweg. Während die männlichen Erstgeborenen vom Fluch des schnauzbärtigen Banditen mit schöner Regelmäßigkeit hinweg gerafft werden, dürfen die Frauen auf die ihnen je eigene Art hübsch daran leiden.

So sind sie halt, die Marinescus. Je mehr ich aber darüber nachdenke, um so weniger exotisch kommt mir allerdings diese Art der Familiengeschichte vor. Denn eigentlich kennen wir das doch auch - diese auf Familiefeiern immer wieder erzählten Geschichten. Da war der Opa, und der war so und so, und seine Frau, die Oma erst noch. Aber Jahre später kam dann heraus. Das musst du dir mal vorstellen. Und selbst heute merkt man das noch, wenn du nur an deinen Onkel denkst. Apropos, ob das mit der neuen Flamme lange gut geht. Guck mal, wie die guckt. Die will bestimmt nur ans Familiensilber. Ach, dass die Männer dieser Familie einfach nie ohne dieses Laster …

Irgendwie so wird doch Sippengeschichte erzählt und familiäre Identität konstruiert. Komisch sind natürlich immer die anderen, während in unserem eigenen Familienkosmos doch alles so hübsch normal läuft.

Bevor das jetzt jemand aus meinem Clan liest und womöglich in den falschen Hals bekommt: Nein, ich meine natürlich nicht uns. Die Müllers, Meiers oder Marinescus vielleicht. Und Flüche gibts bei uns gleich gar nicht.

Kurz: Ein herrlich irrer Familienroman, keine Seite zu kurz oder zu lang. Lesen!

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Dienstag, 21. November 2017

Paul Mason: Postkapitalismus. Grundrisse einer kommenden Ökonomie



"Ist der Kapitalismus, wie wir ihn kennen, zukunftsfähig? [...] Zwischen historischer Herleitung und Gegenwartsanalyse, zwischen Theorie und Aktivismus leistet der Autor seinen Beitrag zur Debatte darüber, was Kernelemente des zukünftigen ökonomischen und sozialen Zusammenlebens sein könnten." (Umschlagtext)

Ich finde ja, dass die Grundsatzfrage immer wieder gestellt werden muss. Nach der breiten Debatte um dieses Buch ist es nur folgerichtig, dass die Bundeszentrale für politische Bildung auch hier eine Lizenzausgabe vorlegt.

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Montag, 20. November 2017

Nnedi Okorafor: Das Buch des Phönix



"Man hat sie vieles genannt - ein Forschungsprojekt, ein Ding, eine Abscheulichkeit. Sie selbst nennt sich Phönix und ist ein genetisches Experiment." (Umschlagtext)

Cross Cult legt einen dritten Roman von Nnedi Okorafor auf deutsch vor, und ich kleiner Fanboy bin aufgeregt und sehr gespannt. ;)

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Sonntag, 19. November 2017

Cordula Nussbaum: Organisieren Sie noch oder leben Sie schon? Zeitmanagement für kreative Chaoten



“Liebe Leserin, lieber Leser,
herzliches Lachen, das war die erste Reaktion der meisten Menschen, denen ich von diesem Buch erzählte. `Zeitmanagement für Chaoten? Das ist ja ein Widerspruch in sich´, sagen viele – und auf den ersten Blick haben sie recht.” (Seite 7)

Puh, irgendwie lassen mich Ratgeber ja meist eher ratlos zurück. Insbesondere, wenn es um Persönlichkeitsfragen geht. Wer bin ich? Wie bin ich? Wie kann ich besser, effizienter etc. werden?

Zwar weiß ich aus meiner eigenen Arbeit, dass Menschen gern und oft nach sicheren Rezepten fragen, denen sie sichere Handlungsanleitungen entnehmen können. Aber wir können uns ja nunmal uns selbst und auch die Welt um uns herum nicht einfach nach Rezept backen.

Cordula Nussbaum wird als erfolgreiche Bestseller-Autorin und Trainerin vorgestellt und widmet sich den offenbar bisher in diesem Ratgeber-Segment vernachlässigten kreativen Chaoten ihren Ratgeber.

Zunächst wird ein Test angeboten, der ein Raster anbietet zwischen “Ordnern” und “Chaoten”. Aus dieser Selbsteinordnung für die Leser*innen nun werden die weiteren Tipps und Ratschläge abgeleitet. Erst geht es um die Art zu arbeiten bzw. zu organisieren insgesamt, bis dann die Vorschläge immer kleinteiliger und konkreter werden.

Wie so oft bei Ratgebern wurde ich auch hier das Gefühl nicht los, alles schon einmal gehört zu haben. Verstärkt wird dies sicher durch einen Schreibstil, der immer wieder bereits Formuliertes wiederholt. Dabei ist der Tonfall recht jovial gehalten und auch immer sehr wertschätzend.

Bei all den konkreten Tipps bin ich mir nicht sicher, ob sie nicht genauso auch jedem anderen Menschen empfohlen werden würden. Was dem Nutzen, auch eigentlichen Klares immer wieder einmal auszusprechen, um sich damit bewusst auseinanderzusetzen, keinen Abbruch tut.

Die größte Stärke des Buches empfand ich in den immer wieder eingestreuten Hinweisen, wie wichtig Aufmerksamkeit und Wertschätzung für die Menschen sind, mit denen wir zusammen arbeiten. Der häufigste Stolperstein ist und bleibt vermutlich schlicht das so banale wie verführerische Missverständnis, dass alle Anderen genau ticken würden wie ich selbst.

Aufmachung, Gestaltung und die Handhabung des Buches sind durchdacht und gut umgesetzt. Etwas nervig aber vermutlich der Sparte geschuldet sind die ständigen Verweise auf Links zu weiteren Online-Angeboten der Autorin, die dort natürlich gebucht werden können. Ein paar als Werbung gekennzeichnete Seiten am Ende hätten mich beim Lesen weniger genervt.

Gerade kommt mir noch in den Sinn, dass ich vielleicht selbst immer ratlos bei Ratgebern zurückbleibe und das Rezepthafte kritisiere, weil mir einfach ein Rezept, das mich überzeugt schlicht noch nicht in die Finger kam. Vielleicht ist das aber auch einfach nur nicht mein Genre. ^^

Kurz: Kann man gut lesen und für Anregungen nutzen – es geht aber auch ohne. 😉

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Samstag, 18. November 2017

Kate Evans: Die rote Rosa (Frei übersetzt)



'Liebesgrüße aus Kiew' brachten mir zwei total liebe Menschen mit, wo sie ein Seminar mit und für das dortige Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung durchführten.

Diese 'grafische Biografie' über die Namensgeberin der Stiftung kann ich zwar nicht lesen, habe mich aber trotzdem riesig darüber gefreut. ;)

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Freitag, 17. November 2017

Franzobel: Picus. Eine Strandnovelle



"'Ich bin gekommen, Ihnen mitzuteilen, dass die ungelegenste Stunde angebrochen ist, Es soweit ist. Ihre Frist ist aufgelesen, abgelaufen. In dieser Angelegenheit bin ich gekommen. Ungelegen, aber ich bin da. Ich bin Ihr Tod.'
'Ach du Scheiße', fluchte ich. 'Aber ich habe doch schon gesagt, ich kaufe nichts.'" (Umschlagtext)

Frühmogendliches Idyll: Literatur an Katze!

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Donnerstag, 16. November 2017

Robert Menasse: Die Hauptstadt



"In seinem großen europäischen Roman spannt Robert Menasse einen weiten Bogen zwischen den Zeiten, den Nationen, dem Unausweichlichen und der Ironie des Schicksals, zwischen kleinlicher Bürokratie und großen Gefühlen." (Umschlagtext)

Ok, ausnahmsweise. Weil es halt alle haben, hab ich es jetzt auch. ^^

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Montag, 13. November 2017

Birgit Weyhe: Madgermanes



Die Bundeszentrale für politische Bildung kann also auch Comic. ^^ Und einen guten Comic haben sie hier als Lizenzabdruck ausgesucht.

Birgit Weyhe greift die Geschichte von mosambikanischen Vertragsarbeitern auf, die Ende der 70er Jahre in die DDR geholt wurden. Nach der Wiedervereinigung mussten die meisten von ihnen wieder zurück in ihre Heimat, wo sie zum Teil bis heute auf die Auszahlung ihres Lohnes durch die eigene Regierung warten. Sie arbeiteten für Made in Germany. Nun nennen sie sich selbst Madgermanes.

"Diese wenig beachtete Episode deutsch-afrikanischer Geschichte arbeitet Birgit Weyhe, die als Kind in Ostafrika lebte, in der Graphic Novel auf. Sie verknüpft afrikanische und europäische Bildsprachen, um das Leben dreier Protagonisten zwischen zwei Welten darzustellen und stößt dabei immer wieder auf die Frage: Was ist Heimat?" (Umschlagtext)

Im Original erschien der Comic im Avant Verlag.

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Mittwoch, 8. November 2017

Isabel Fargo Cole: Die grüne Grenze



Lasst dicke Bücher um mich sein - ähem. ;)

"Nachricht von sehr lebendigen Menschen der verschollenen DDR an ihrer äußersten Grenze, am Fuße des Brocken [...]" (Alexander Kluge, Umschlagtext)

"Die grüne Grenze ist ein sehr reales Märchen vom Leben an der Grenze und von ihrer Überwindung." (Klappentext)

Komm nur, du nasskaltes Herbstwetter! Ich bin gewappnet. Ich habe Bücher, und ich werde sie einsetzen. ^^

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Dienstag, 7. November 2017

Rutger Bregman: Utopien für Realisten.



"Das wahre Problem unserer Zeit ist nicht, dass es uns nicht gutginge oder dass es uns in Zukunft schlechter gehen könnte. Das wahre Problem ist, dass wir uns nichts Besseres vorstellen können." (Umschlagtext)

Zeit, mal wieder rumzuspinnen und über Alternativen und Utopien zu sprechen, meint der Niederländer Rutger Bregman.

Eine coole Aufmachung bzw. Herstellung habt ihr euch da außerdem noch einfallen lassen, liebe Leute vom Rowohlt Verlag. ^^

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Sonntag, 5. November 2017

Tetsuya Tsutsui: Poison City (2 Bände)



Mitglieder der “Abteilung für Fragen der Kindheit und Zukunft” machen sich in Buchhandlungen auf die Suche nach möglicherweise jugendgefährdenden Schriften. Sie sammeln ein, was ihnen verdächtig erscheint.

Nun warden beim Durchblättern alle Seiten markiert, die einen eventuell “schädlichen” Inhalt aufweisen. Der Grad der Schädlichkeit des gesamten Werkes ergibt sich aus dem Verhältnis der “schlimmen” Seiten zur Anzahl der Seitenzahl insgesamt.

Die “Kommission für Erziehung und Schutz Minderjähriger” bekommt den Stapel der so herausgefilterten Werke zur abschließenden Begutachtung vorgelegt. Im Schnellverfahren und ohne Zeit, die Sachen auch wirklich zu lesen, wird nun abgeurteilt.

Welche Auswirkungen mag ein solches Zensurverfahren wohl auf die Urheber haben, die die Veröffentlichung ihrer Werke ja nicht gefährden wollen. Wie reagieren Verlage, um ihren verkaufbaren Ausstoß an Titeln nicht zu gefährden? Bis hierhin ist übrigens noch nicht die Story von “Poison City” geschildert worden, sondern nur der reale Anlaß für Tsutsui, diesen zweibändigen Manga zu schreiben und zu zeichnen. Diese reale Begebenheit aus dem Japan zu Beginn des 21. Jahrhunderts wird im Anhang erzählt.

Die Story von “Poison City” dreht das Rad noch ein wenig weiter. Was wäre, wenn sich eine radikale Gruppe fände, die dieses Zensursystem nutzte, um mit einer willkürlichen Behauptung, was alles sittenwidrig und gefährdend wäre, unser Leben einzuschränken, uns gefügig zu machen. Wie weit würden wir es ertragen? Brächten wir den Mut zum Widerstand auf?

Ein junger Mangaka arbeitet an seiner Horrorserie, die er unbedingt veröffentlichen möchte, während die “Säuberungsfront” sich anschickt, das gesellschaftliche Klima zu bestimmen. Zunächst weiß er den Verlag auf seiner Seite. Gemeinsam versuchen sie auszuloten, wie weit sie die neuen Grenzen strapazieren können. Doch als sein Werk tatsächlich indiziert wird, steht der junge Mann vor existenziellen Entscheidungen.

Tsutsuis Manga nur als Thriller zu lesen, erscheint mir zu wenig angesichts der Tragweite, die er schildert. Seit einigen Jahren erleben wir in den hochgelobten Demokratien, wie schnell  oder unmerklich für ewig sicher geglaubte Freiheiten angreifbar werden und auch verloren gehen können. Es kommt dabei auf jede*n von uns an und darauf, wie weit wir bereit sind, dies klaglos hinzunehmen. Allein die Tatsache, wie wenig sich Autoren/ Zeichner wie Tsutsui manchmal zur Realität hinzudenken müssen, ist schon erschreckend.

Muss ich extra erwähnen, dass “Poison City” spannend aufgebaut, überzeugend erzählt und grafisch toll umgesetzt ist? ^^

Kurz: Eine überzeugende Lektüre auch für Manga-ferne Leser*innen. Lesen!

#leseherbst #manga #comic #tetsuyatsutsui #carlsenmanga #japan #dystopie #zensur #mangaka #freiheit #mangas #comics #lesen #lesenswert

Samstag, 4. November 2017

Adnan Oktar (Harun Yahya): Wie Fossilien die Evolution widerlegen. Millionen von Fossilien widerlegen die Evolutionstheorie



Crazy shit - Was man so an einem Samstag ganz unerwartet und ungefragt aus dem Briefkasten ziehen kann. Und dann die spannende Frage: Welche Sorte Kreationisten hat hier wohl viel Geld ausgegeben für "unbestreitbare Beweise, dass der Darwinismus nichts als ein großer Betrug ist und dass mehr als 700 Millionen Fossilien die Evolution vollkommen widerlegen"?

Ich will ja nicht spoilern, um denen nicht den Spaß zu nehmen, die mit diesem quietschebunten Machwerk ebenfalls ungefragt beglückt wurden. Aber soviel kann ich sicher verraten: Es ist vollkommen egal, ob dahinter durchgeknallte Evangelikale, freidrehende Salafisten oder sonst irgendeine Seelenfängerbande steckt.

Egal in welcher Farbe, in welcher Verkleidung oder mit welchem Brimborium - sie verkaufen billigen Welterklärungszauber und gründen sich auf nichts, als der eigenen Unsicherheit, auf Hass auf das Andere und auf nicht erklärbare Verschwörungstheorien.

Und tschüss ... ^^

#leseherbst #pamphlet #postwurfsendung #siesindunteruns #vielfarbefürnix #bla

Freitag, 3. November 2017

Zoë Beck: Die Lieferantin



“Rotweißblau waren nicht ihre Farben. Morayo Humphries war Schwarz.”

Rotweißblau sind die Farben einer nach dem Brexit erstarkenden Rechten in einem London in sehr naher Zukunft. Die Stadtpolitik aber auch das ganze Land antworten auf eine Wirtschaftskrise mit einem autoritären Kurs. Mehr Beobachtung und mehr Bevormundung der Bürger*innen. Eines der Streitthemen ist der Umgang mit Drogen. Nach dem Brexit will die Regierung einen Druxit und glaubt, damit ein drogenfreies England zu erreichen.

Dagegen formiert sich liberaler Widerstand, vor dessen Hintergrund ein kleines Start-Up für Furore sorgt. Über eine App lassen sich Drogen jeder Art bestellen, die dann unglaublich schnell geliefert werden – via Drohne. Ellie Johnson ist die DIE LIEFERANTIN und versteht ihre Dienstleistung als Teil des Widerstandes gegen die Kampagne der Regierung.

Damit gerät sie natürlich nicht nur ins staatliche Fadenkreuz sondern auch in das der Londoner Unterwelt, die ihr althergebrachtes Gewerbe bedroht sieht. Die Jagd auf Elli ist eröffnet.

Zoë Becks Roman lässt sich sowohl als Polit-Thriller, als auch als Unterwelt-Story lesen. Sympathische, idealistische Hauptfiguren treffen auf Schurken und korrupte Politiker, die sich nachts in ihren Rausch stürzen, um am nächsten Tag gegen Drogen mobil zu machen. Erschreckend ist, wie plausibel das klingt. Vermutlich ließe sich die gleiche Story mit verschiedensten anderen Aufhängern (Sexismus etc.) genauso erzählen. So funktioniert Populismus eben.

Abgesehen davon ist Zoë Beck eine spannende Geschichte gelungen, die sie schnörkellos und mitreißend erzählt. Neben der Spannung bleibt mir vor allem das Schauern über den so realistisch nahen, dystopischen Hintergrund in Erinnerung.

Und Zoë Beck kann noch viel mehr. So übersetzt und verlegt sie selbst Bücher im CulturBooks Verlag, in dessen Programm ich schon so einige Perlen gefunden habe. Aber das wird ein anderer Text.

Kurz: Zoë Beck kann Thriller. Lesen!

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Sonntag, 29. Oktober 2017

Aril Folman/ David Polonsky: Das Tagebuch der Anne Frank. Graphic Diary



Anne Franks Tagebuch habe ich in der Schule gelesen. Das ist viele Jahre her und war in einem wenig später im Strom der Geschichte untergegangenen Land. Aktuell und relevant sind die Aufzeichnungen ganz offenbar auch heute noch.

2010 erschien die historische Vorlage schon einmal als grafische Biographie. Nun legt der Fischer Verlag eine Neubearbeitung durch Ari Folman und David Polonsky vor. Wie neu die als "Graphic Diary" vorgestellte Form denn nun wirklich ist und wie gelungen die Umsetzung, darauf bin ich gespannt.

Ein Dank geht schon mal an den Verlag für das Leseexemplar.

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