Freitag, 30. September 2022

Sascha Reh: Raserei


„Es ist der heißeste Sommer seit Jahren. Auf der Rückkehr von einer Familienreise zerstört ein Autounfall das Leben des jungen Reisebloggers Jonas Nimrod. Der Fahrer Radomir Milić war mutmaßlich alkoholisiert, wird jedoch nicht belangt. Rasend vor Ohnmacht und Wut stellt Jonas ihn online an den Pranger – und fordert damit Milić zu einem Duell, das keiner von beiden gewinnen kann.

Der preisgekrönte Autor Sascha Reh schreibt über den schmalen Grat zwischen Rache und Gerechtigkeit und erzählt von männlichen Rollenbildern im Augenblick ihres Scheiterns.“ (Umschlagtext)

Ich hatte ja schon erzählt, dass mich der erste Roman von Sascha Reh über Chile in den 70er Jahren so begeisterte, dass ich bedenkenlos jedes weitere Buch von ihm nach Hause schleppen würde. Here we go! 😉

„Es ist der heißeste Sommer seit Jahren. Auf der Rückkehr von einer Familienreise zerstört ein Autounfall das Leben des jungen Reisbloggers Jonas Nimrod. Der Fahrer Radomir Milić, ein ehemaliger Bosnienkämpfer und bekannter Clananwalt, war mutmaßlich alkoholisiert, wird jedoch nicht belangt. Kaum vom Unfall genesen, kümmert er sich unbehelligt weiter um seine Geldwäschegeschäfte. Rasend vor Ohnmacht und Wut stellt Jonas ihn online an den Pranger – und fordert damit Milić zu einem Duell, das keiner von beiden gewinnen er kann.

In diesem meisterhaft komponierten und atmosphärisch dichten Psychogramm zwischen digitaler Bohème und Berliner Unterwelt erzählt der preisgekrönte Autor Sascha Reh mit kompromissloser Wucht vom brennenden Verlangen nach Gerechtigkeit und Rache, von Reue und Vergeltung – und von männlichen Rollenbildern im Augenblick ihres Scheiterns.“ (Klappentext)

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Donnerstag, 29. September 2022

Claire Keegan: Kleine Dinge wie diese


„Wer etwas auf sich hält in der Kleinstadt New Ross gibt seine Wäsche ins Kloster. Auch wenn es Gerüchte gibt: Dass es moralisch fragwürdige Mädchen sind, die dort zur Buße von früh bis spät Schmutzflecken aus den Laken waschen. Dass ihre neugeborenen Babys ins Ausland verkauft werden. Der Kohlenhändler Bill Furlong will nichts wissen von Klatsch und Tratsch. Es sind harte Zeiten in Irland 1985, und die Nonnen zahlen pünktlich. Doch eines Morgens macht er im Kohlenschuppen des Klosters eine Entdeckung, die ihn zutiefst verstört. Er muss eine Entscheidung treffen.“ (Umschlagtext)

Eine feine Auswahl an Texten und einfach gut und schön gemachte Bücher – Steidl Verlag halt. Ich konnte einfach nicht dran vorbeigehen. 😉

(Übersetzung: Hans-Christian Oeser)

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Sonntag, 18. September 2022

bell hooks: Die Bedeutung von Klasse. Warum die Verhältnisse nicht auf Rassismus und Sexismus zu reduzieren sind


„Die afro-amerikanische Feministin bell hooks verknüpft in diesem Buch einen sehr persönlichen und autobiografischen Zugang mit einer grundlegenden Gesellschaftsanalyse und Kulturkritik. hooks denkt Klasse stark vom Alltag und von sozialen Bewegungen her, die sie im Hinblick auf ihre Klassenpolitiken kritisiert und auf ihre Potenziale hin befragt. Dabei liefert sie differenzierte und empirisch fundierte Analysen zu den Verknüpfungen von Rassismus, Sexismus und Kapitalismus/Klassismus. Ausgangspunkt sind häufig ihre persönlichen Erfahrungen: als Schwarze Frau aus der Arbeiterklasse (‚working class‘) der Südstaaten der USA und als ‚Klassenwechslerin‘, die sich in einem weißen akademischen Mittelklasse-Umfeld bewegt – und ihren Wurzeln treu bleiben will. Sie schreibt über den Mangel an Wohnraum und Geld als Kind, über die selbstverständliche gegenseitige Unterstützung in ihrem Schwarzen Herkunftsumfeld, über den Stolz auf die Arbeiter*innenklasse und das gleichzeitige Nicht-Reden über Klasse.“ (Umschlagtext)

In der Hand hatte ich Werke von bell hooks, die im Dezember 2021 verstarb, schon häufiger. Nun endlich hat ein erstes Werk von ihr den Weg zu mir gefunden. Ich bin darauf gespannt, diese Autorin für mich zu entdecken.

(Übersetzung: Jessica Yawa Agoku)

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Dienstag, 13. September 2022

Dietmar Schultke: "Keiner kommt durch". Die Geschichte der innerdeutschen Grenze und der Berliner Mauer


„Dietmar Schultke informiert prägnant über alle Fakten der innerdeutschen Grenze und der Berliner Mauer.

Und er schildert seinen Alltag als DDR-Grenzsoldat im Harz: die Ausbildung zum Hundeführer, Postendienste, Träume, Zweifel, Fluchtgedanken, Kameradschaft, das Verhältnis zu Offizieren und zum Staat.“ (Umschlagtext)

 

Und wieder ein Buch über dieses manchmal ganz merkwürdige, untergegangene Land. Und ich bin ganz froh, dass es noch genügend Menschen gibt, die es erlebt haben und davon berichten.

 

„Dietmar Schultke, geboren 1967 in Brandenburg, Zerspanungsfacharbeiter, Grundwehrdienst an der innerdeutschen Grenze, nach der Wende Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, Studium der Politik- und Erziehungswissenschaft, Psychologie und Raumplanung in Duisburg und Dortmund. 1994 bei der UNO in New York tätig, freischaffender Publizist.

Dietmar Schultkes akribisch recherchierte Darstellung der innerdeutschen Grenze und der Berliner Mauer enthält alle relevanten Informationen über das Grenzregime der DDR bis 1990 sowie eine Zeittafel und ausgewählte Befehle an die Grenztruppen der DDR.

Dietmar Schultke erzählt vom militärischen Drill, vom Umgang mit dem Schießbefehl und Schikanen innerhalb der Truppe, aber auch von Kameradschaft und der engen Beziehung zu den Hunden, mit denen er die Grenze am Brocken bewachte.

Jürgen Fuchs und Günter Wallraff sprechen über ihre Einstellung zur Armee und zur innerdeutschen Grenze.“ (Verlagstext)

 

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Sonntag, 11. September 2022

Christian de Metter: Dead Heart


„Der amerikanische Journalist Nick Hawthorne kauft einen alten VW-Buch und reist durch Australien. Als er die junge Anhalterin Angie mitnimmt, beginnt ein Horrortrip. Denn nach einer wilden Nacht mit Angie wacht Nick vier Tage später in ihrem Heimatort Wollanup auf, einem gottverlassenen Kaff im Inneren des Kontinents, im ‚Dead Heart‘. Ein Ort, wie ihn nur eine gestörte Phantasie erdenken kann …“ (Umschlagtext)

Dass ich diesen Comic zum Geburtstag geschenkt bekam, ist zwar schon wieder ein paar Monate her. Das macht aber nix, denn diese deutsche Ausgabe der Comic-Adaption eines Romans von Douglas Kennedy stammt von 2013. Und ich freu mich trotzdem aufs Schmökern und einen gepflegten Grusel. 😊

(Übersetzung: Resel Rebiersch)

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Sonntag, 4. September 2022

Tom Holland: Herrschaft. Die Entstehung des Westens


 „Von Babylon bis zu den Beatles, von Moses bis #MeToo

Souverän und fesselnd schildert Tom Holland die historischen Kräfte und Ereignisse, die die westliche Welt revolutionierten und unsere Wertvorstellungen bis in die Gegenwart prägen. Ein grandios und elegant erzähltes Geschichtspanorama, das zeigt, wie wir wurden, was wir sind.“ (Umschlagtext)

Gemessen daran, dass unsere westliche Lebensweise, mit unseren Arten von Demokratie, dem Verständnis von Menschenrechten und natürlich mit der Art zu wirtschaften, derzeit derart unter Beschuss geraten ist und schon der Abgesang auf die Demokratie westlicher Prägung und der dazu gehörigen Staaten eingesetzt hat, finde ich es umso spannender zu schauen, wohin uns größere historische Linien denn so gebracht haben. Ein weiteres Stück dieser Geschichtsschreibung liefert dieser gar nicht so schmale Band. Und ich bin gespannt. 😊

(Übersetzung: Susanne Held)

„Wie wurde der Westen zu dem, was er heute ist? Welches Erbe schlägt sich in seiner Gedanken- und Vorstellungswelt nieder? Mit unvergleichlicher Erzählkunst schildert Tom Holland die Geschichte des Westens ausgehend von seinem antiken und christlichen Erbe. Dabei zeigt er, dass genuin christliche Traditionen und Vorstellungshorizonte auch in unserer modernen Gesellschaft sowie ihren vermeintlich universellen Wertesystemen allgegenwärtig sind – sogar dort, wo sie negiert werden: etwa im Säkularismus, Atheismus und in den Naturwissenschaften. Holland schlägt einen großen erzählerischen Bogen von den Perserkriegen, den revolutionären Anfängen des Christentums in der Antike über seine Ausbreitung im europäischen Mittelalter bis hin zu seiner Verwandlung in der Moderne. In packenden Szenen schildert der Autor welthistorische Ereignisse und zeichnet in lebendigen Porträts die zentralen Akteure oder auch die Antagonisten des Christentums (u.a. Jesus, Paulus, Abaelard und die Heilige Elisabeth. Spinoza, Darwin, Nietzsche und die Beatles). Über große zeitliche Distanzen hinweg macht Holland Verknüpfungen und Parallelen aus und zeigt auf diese Weise, wes Geistes Kind die westliche Kultur noch immer ist.“ (Klappentext)

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