Montag, 30. Juli 2018

Lutz Seiler: Kruso



„Seit er aufgebrochen war, befand sich Ed in einem Zustand übertriebener Wachsamkeit, der es ihm verboten hatte, im Zug zu schlafen.“ (Seite 9)

Ed heißt eigentlich Edgar Bendler. Nach einem tragischen Verlust flüchtet er irgendwie vor dem Leben nach Hiddensee. Es ist Sommer, und am Ende dieses Jahres wird nur noch wenig so sein, wie es vorher war. Hiddensee wird es immer noch geben aber nicht mehr das Land, zu dem die Insel gehörte.

Ich weiß nicht, wie es anderen Ossis geht, aber bei Büchern über die DDR, oder bei denen, deren Handlung in ihr spielt, halte ich beständig Ausschau nach dem Land, in dem ich selbst geboren wurde, nach Details, Erinnerungen, nach Momenten des Wiedererkennens, vielleicht auch nach Antworten, die nicht allein in persönlichen Geschichten stecken.

Details wie bestimmte Produkte und deren Bezeichnung oder Ähnliches einmal außen vor gelassen, erstaunt es mich immer wieder, wie viele verschiedene Erinnerungen und Lebenswege und Lebensorte in dieses kleine Land gepasst haben. Gleichaltrige aus der Kreisstadt, in deren Einzugsbereich das Dorf liegt, in dem ich selbst aufgewachsen bin, scheinen schon in einem völlig anderen Land gelebt zu haben. Dieses Gefühl beschlich mich ebenfalls schon bei anderen Büchern über diese kleine DDR.

Nun als „Kruso“ von Lutz Seiler. Und auch dieser Roman macht keine Ausnahme. So viele Details klingen vertraut, familiär. Trotzdem entdeckte ich in dieser märchenhaft versponnenen Geschichte einmal mehr eine DDR, die ich vorher nicht kannte. Ich war aber auch noch nie auf Hiddensee. ;)

Ed reist also nach Hiddensee, eigentlich ohne Ziel und gänzlich ohne jeden Plan. Mit dem ersten Schritt stolpert er in ein irgendwie verwunschenes, abgelegenes Traumland. Auf eigentlich nicht erklärbarem Weg strandet er in dem mythisch anmutenden „Klausner“ und wird dort Aushilfe in der Küche. Zugleich wird er damit langsam zum Teil einer schweigend verschworenen Gemeinschaft von Außenseitern, seltsamen Gestalten, die sich allesamt als Saisonarbeiter auf der Insel eingefunden haben.

Sie alle bilden ein Netzwerk, das all die Sehnsuchtssucher aufnimmt, die es auf die Insel zieht, um dem Sprung in die Ostsee und damit der ersehnten Freiheit wenigstens nahe zu sein. Wie trostlos aussichtslos das Vorhaben war, das Land auf diesem Weg zu verlassen, zeigt der Epilog. Der handelt davon, was mit den ungezählten und zumeist nicht mehr identifizierbaren Überresten geschah, die die dänischen Küste dann doch noch erreichten.

Von all dem, ahnt Ed aber zunächst nichts und ist ohnehin vorwiegend mit sich selbst beschäftigt. Erst der harte Arbeitstrott im „Klausner“ lässt ihn wieder so etwas wie Halt finden. Und da ist auch Kruso, der neben ihm am Abwasch steht, und Ed unter seine Fittiche nimmt. Kruso weiht ihn nach und nach ein in die Gepflogenheiten der Insel, der Saisonarbeiter und des Netzwerkes, das er, Kruso, meisterlich dirigiert. Es dient nur dem Zweck, die Gestrandeten, Suchenden aufzunehmen, ihnen Schlafplätze und Essen zu gewähren, bis sie tatsächlich den Sprung wagen oder aber die Insel wieder zurück in ihr altes Leben verlassen. Kruso organisiert, überzeugt und knüpft alle Fäden. Fast wundert es, dass dies alles unter den behördlichen Augen geschieht, die argwöhnisch auf dieses Eiland schauen.

Die Gestrandeten, die Soldaten, die wenigen Staatsbediensteten sind noch das sichtbarste Zeichen dafür, dass diese Insel tatsächlich einem Staat zugehörig ist. Das Festland muss unglaublich weit entfernt sein, so weit, dass die Umwälzungen und dramatischen Entwicklungen in diesem Staat gerade als Radiorauschen die Insel erreichen. Erst der Mauerfall lässt auch auf Hiddensee alles ins Wanken geraten.

Von der eingeschworenen Gemeinschaft bleibt gerade mal Ed übrig; und auch für die zuvor Gestrandeten öffnen sich nunmehr bequemere Wege. Ed erlebt eine nahezu verlassene Insel, auf der selbst der Inselarzt alles zurückließ. Gerade noch ein zynischer Vertreter der runtergekommenen Staatsmacht hat noch nicht den Absprung geschafft. Ed verlässt die Insel schließlich ebenso wieder, aber mit dem Versprechen, den Verbleib wenigstens von Krusos Schwester aufzuklären, die vermutlich zu den in der Ostsee Verschollenen gehört. Über diese Suche, die Ed sehr viel später nach Dänemark führen wird, berichtet der schon erwähnte Epilog.

Puh, leicht hat es mir Lutz Seiler mit seinem Roman nicht gemacht. Gerade die poetischen Beschreibungen dieser entrückten und entrückenden Atmosphäre der Insel verlangten mir beim Lesen doch einiges an Durchhaltevermögen ab. Immer wieder musste ich das Buch Beiseite legen und feststellen, dass der Roman wie die Insel, die er beschreibt, nicht einfach jedem jederzeit so einfach Zugang gewährt.

Das irgendwie Versponnene, das vom Hochhalten der eigenen Geschichte lebt und mir nichts, dir nichts einfach so zusammenzubrechen scheint – wie diese immer wieder beschworene besondere DDR-Gemeinschaft ja eben auch – das beschreibt Seiler verstiegen, versteckt und doch zugleich drastisch. Es ist kein Roman, der mir Jubelschreie entlocken konnte. Zugleich spüre ich aber immer noch Vieles nachhallen. Vielleicht ist ein Verdienst des Buches, eben keine abschließenden Antworten und Einsichten mundgerecht zu präsentieren.

Kurz und gut: Eher etwas für lange Herbst- und Winterabende und weniger für eine kurzweilige Urlaubslektüre geeignet. Wer sich darauf einlassen mag, wird Perlen entdecken können.

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Sonntag, 29. Juli 2018

Kengo Hanazawa/ Yuuki Honda: I am a hero ... in Osaka



"Stell dir vor, dein Flugzeug ist gelandet und zum Terminal gerollt - die Anschnallzeichen sind erloschen. Plötzlich ertönt die Durchsage: 'Auf Grund einer Verzögerung am Flughafen bitten wir sie, auf ihren sitzen zu bleiben.' ...super nervig, oder? Tja, nicht, wenn du wüsstest, dass draußen gerade die Zombie-Apokalypse gibt!" (Verlagstext)

Sind die matschig brabbelnden Untoten nicht längst schon wieder out? ^^ Ach egal! 😉

Das ist ein Spin Off zu der Serie, in der ein unglücklicher und antriebsloser Mangaka sich durch eine Welt voller Zombies schlagen muss ...

Genau das Richtige, um sich mental auf den Besuch von Zentren des Massentourismus vorzubereiten. 😆😎

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Samstag, 28. Juli 2018

Mario Vargas Llosa: Die Enthüllung



"Die Eskapade damals hatte Enrique fast vergessen. Doch jetzt sitzt ihm ein Journalist gegenüber und droht, alles publik zu machen. Enrique verliert die nerven - und gerät unversehens in einen Mahlstrom aus Intrigen, Verschwörungen und privaten Katastrophen." (Umschlagtext)

Den Llosa lese ich seit Jahren gern und immer wieder. Also auf ein Neues. ;)

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Freitag, 27. Juli 2018

Sabine Hark & Paula-Irene Villa: Unterscheiden und Herrschen. Ein Essay zu den ambivalenten Verflechtungen von Rassismus, Sexismus und Feminismus in der Gegenwart



"Mit der Kölner 'Nacht, die alles veränderte' ist einiges in Bewegung geraten. Vielleicht sind Bewegungen auch nur sichtbarer geworden. Feministische Anliegen finden zwar verstärkt Gehör, doch dies ist eng verwoben mit neuen Rassismen und der Kulturalisierung sozialer Ungleichheiten. Eine der hier auffälligsten Paradoxien ist die Mobilisierung von Gender, Sexualität und einer Vorstellung von Frauenemanzipation durch nationalistische und fremdenfeindliche Parteien sowie durch konservative Regierungen zur Rechtfertigung rassistischer bzw. islamfeindlicher Ausgrenzungspolitiken." (Umschlagtext)

Rechte hetzen gegen Ausländer*innen und begründen das mit der Verteidigung von Frauenrechten gegen den Islam. Klingt irgendwie abstrus, lässt sich aber leider nicht mehr ignorieren.

Heiße Sommertage, kühle Getränke und ein klarer Kopf. Doch doch, das geht schon. ;)

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Donnerstag, 26. Juli 2018

Ratih Kumala: Das Zigarettenmädchen



„Als Vater auf dem Sterbebett lag, murmelte er im Halbschlaf immer wieder einen Namen: Jeng Yah.“ (Seite 9)

Die drei Söhne wundern sich darüber, dass der Vater einen Frauennamen flüstert, der nicht der Name ihrer Mutter und der sich treusorgenden Ehefrau ist. Der Vater ist der Patriarch einer Familie, die mit Tabak und der Herstellung von Zigaretten reich geworden ist. Seine Söhne führen das Geschäft weiter, seit er ans Krankenbett gefesselt ist – bis auf den jüngsten, der versucht als Filmemacher seinen Weg zu gehen. Mehr schlecht als recht.

Also ist auch er es, der auf die Suche nach der geheimnisvollen Frau geschickt wird, die der Vater so unbedingt noch einmal sehen möchte. Die Suche führt Lebas von der beschaulichen Hauptstadt Indonesiens ins abgelegene Java und zugleich in die Geschichte des Familienbetriebs, der Zigarettenindustrie und Indonesiens.

Mit diesem Rahmen erzählt Ratih Kumala, eine junge indonesische Autorin, die Geschichte zweier Freunde, die als Tabakdreher begannen und sich unglücklicherweise in die gleiche Frau verliebten. Beide beginnen in einer Umbruchzeit ihre Tabakfirmen aufzubauen, die zunächst den nur den lokalen Markt bedienten und sich dann von Flecken zu Flecken weiter verbreiteten.

Natürlich ist hier nicht die Rede von Produktionshallen voller Maschinen und Produktionsstrecken. Hier wird von Hand sortiert, verkostet, gedreht, gestopft, verpackt, ausgeliefert. Die liebevolle Beschreibung und Darstellung ruft alle romantischen Vorstellungen von knisternd verglühenden Zigaretten, dem rauchigen Geschmack und dem Genuss wach, die wir als Zigarettenjunkies der westlichen Welt allenfalls noch aus der Werbung kennen. Vollkommen zurecht ist dem Text eine Warnung vor dem Rauchen vorangestellt. ;)

Die tragische Liebesgeschichte zieht sich ganz ohne Kitsch wie ein roter Faden durch die Geschichte. Die Zigarettenfirmen erfahren Hochs und Tiefs. Und die postkoloniale Geschichte Indonesiens, von der ich ehrlicherweise so gar keine Ahnung habe, bietet den Hintergrund dieser Familiengeschichten.

Lebas und seinen Brüdern gelingt es schließlich, die verworrenen Fäden der Lebensgeschichte ihrer Eltern zu entknoten. Als Erben müssen sie ihren Umgang mit den Handlungen ihrer Eltern finden und damit den Weg ihrer Generation beschreiten.

Ich will gar nicht zu viel von dieser mitreißenden und an Wendungen nicht mangelnden Geschichte verraten. Für mich ist Ratih Kumala eine echte Entdeckung. Sie schreibt schnörkellos, lässt den Figuren ihren Raum und vermeidet dabei jeglichen Kitsch. So macht es wirklich Spaß, literarisch die Welt zu erkunden.

Ein Dank gebührt dabei einem kleinen Indieverlag, diesen Roman und die Autorin auf deutsch zugänglich gemacht zu haben. Danke!

Kurz und gut: Zündet eine Zigarette an und genießt beim knisternd verbrennenden Tabak eine wunderbare Geschichte. Unbedingt auch für Nichtraucher*innen zu empfehlen! ;)

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Dienstag, 24. Juli 2018

Antonio Ruiz-Camacho: Denn sie sterben jung



„Es ist das Jahr, in dem alle den Sommer in Italien verbringen wollen.“ (Seite 13)

Zumindest gilt das für den Freundeskreis von Fernanda. Sie ist eine der Enkelinnen von José Victoriano Arteaga, dem Patriarchen einer weit verzweigten und sehr wohlhabenden Familie in Mexico-Stadt. Gemeinsam mit ihren Freundinnen bereitet sich Fernanda mit einem Sprachkurs auf den geplanten Sommeraufenthalt in Italien vor. Sie gehören zu der Schicht, die sich solche Reisen leisten kann, und die in den besseren Vierteln der Hauptstadt leben. Fernab von Armut, Gewalt und Kriminalität. All das kennen sie nur aus den Geschichten anderer.

In Fernandas Leben und in das Leben ihrer Familie ist alles wohlgeordnet, bis der Patriarch eines Tages nicht mehr nach Hause kommt. Zunächst bleibt die Hoffnung, dass der virile Witwer einfach nur auf einer ausgedehnten Vergnügungstour weilt – aber nach und nach verflüchtigt sich die Hoffnung. Zu viele Geschichten über gewaltsame Entführungen und deren blutiges Ende kursieren in der Stadt. Das Eintreffen von Paketen mit grausigem Inhalt beendet endgültig jede Spekulation.

Die Familienmitglieder fliehen aus der Stadt aus Angst vor weiteren Gewalttaten und Erpressung. Die einen verschlägt es in die USA, andere nach Spanien. Die wohlhabende Familie zerfällt und ihre Mitglieder finden sich als Flüchtlinge und Außenseiter in fremder Umgebung wieder. Jede und jeder für sich und auf sich allein gestellt.

In acht kurzen Stories zeichnet Ruiz-Camacho den Zerfall dieser Familie nach. Das Schicksal des Patriarchen bleibt dabei nur der Auslöser. Im Mittelpunkt stehen die Lebenswege, Entscheidungen und Auseinandersetzungen der nun als Expats lebenden Familienmitglieder. Einzig ein Sohn bleibt zurück, um die Sicherung und den Verkauf des Besitzes zu regeln. Die Familie, die es offenbar gewohnt war, dass sich die Welt um sie dreht, dass sie die Umstände ihres Lebens bestimmen und notfalls kaufen können – sie muss nun erleben, wie ihnen das eigene Schicksal zusehends aus den Händen gleitet.

Am eindrücklichsten fand ich die Geschichte der Geliebten des Patriarchen, von der niemand in der Familie wusste und auch nicht, dass es einen weiteren Enkel gibt. Silvia, gewöhnt daran, dass der Vater ihres Kindes kommt und geht, wie er mag, glaubt zuerst, dass der Patriarch die Affäre mit ihr beendet habe. Erst als sie bei der Familie nachfragt, erfährt die von dem weiteren Enkel. Das einzige, was sie allerdings zu beschäftigen scheint, ist die Frage, wie groß die Gefahr ist, dass dieser Enkel als weiteres Druckmittel entdeckt werden könnte. Silvia geht es aber nicht um Geld, sie steht auf eigenen Beinen. Sie scheint fast die einzige zu sein, die den Verlust eines geliebten Menschen betrauert, ohne sich zugleich dabei im Grunde nur um sich selbst zu drehen. Sie war für mich die mit Abstand sympathischste Figur des Buches.

Auch wenn die Figuren reichlich schnöselig daherkommen, ist Antonio Ruiz-Camacho ein interessantes Familienpanorama gelungen. Unsympathisch oder nicht, die Charaktere in ihren Facetten sind gelungen und lassen einen tiefen Blick in ihre Gefühlswelten zu. Ein gelungenes Debüt.

Danke, C.H. Beck Verlag, für dieses Rezensionsexemplar.

Kurz und gut: Der Band taugt bestens für eine etwas abgründigere Urlaubslektüre. Ich wäre neugierig, etwas Längeres von dem Autor zu lesen.

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Montag, 23. Juli 2018

Alexander Münninghoff: Der Stammhalter. Roman einer Familie



"Der findige Großvater mir seiner Firma, ein lebenshungriger Sohn und ein Enkel, der Stammhalter, der entführt werden muss: Zwischen diesen Generationen entspinnt sich die wahre Geschichte vom Niedergang einer Familie im 20. Jahrhundert, nicht durch den Krieg, der gut für die Geschäfte ist, sondern will jeder für den anderen 'nur das Beste' will." (Umschlagtext)

Das klingt doch mal nach Familienepos und Zeitgeschichte und nach hinreichend Drama, wie es oft genug nur das Leben schreiben kann.

Einmal mehr geht mein Dank an den C.H. Beck Verlag für das Rezensionsexemplar! :)

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Sonntag, 22. Juli 2018

Mosaik #512



Das müsste doch vollkommen ausreichen, wenn ich heute beschließe, das Wochenende morgen verlängern?! 😏😎😅

#lesesommer #comic #abrafaxe #mosaik #mittelalter #hanse #ostsee #lübeck #köln #indiecomic #indiebook #indiemag #lesen #leselust #lesenswert #yesyoucomican

Freitag, 20. Juli 2018

Nils Knoblich: Fortmachen



"DDR,1984: Die Familie Knoblich stellt einen Ausreiseantrag. Und damit beginnen die Schikanen. [...]

Nils Knoblich, Jahrgang 1984, erzählt - basierend auf den Erzählungen seiner Eltern und Großeltern - wie seiner Familie nach Jahren voller zermürbender Kämpfe die Reise von Deutschland nach Deutschland gelang. Drei Monate später fällt die Mauer ..." (Umschlagtext)

Biografisches geht ja immer. 😏 Trotzdem erhoffe ich mir auch hier Erhellendes und einen guten Comic.

1984 - da kam ich in die dritte Klasse. Wenn ich so darüber nachdenke, weiß ich gerade nicht, wie ich das finde. 🙄🤣

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Donnerstag, 19. Juli 2018

Robert Seethaler: Die weiteren Aussichten


„Herbert Szevko steht nackt und gekrümmt da und schaut in ein kleines rundes Aquarium hinein.“ (Seite 5)

Das Aquarium steht in Herberts Zimmer. Das liegt im oberen Stock des Häuschens, welches er zusammen mit seiner Mutter bewohnt. Das Häuschen steht hinter einer kleinen Tankstelle, die Herbert und seine Mutter gemeinsam bewirtschaften. Die Tankstelle liegt an einer Landstraße. Und die kommt aus dem Nichts und führt ins Nichts. Hinter den Hügeln in der einen Richtung liegt aber zumindest eine Ortschaft mit einem Schwimmbad. Und das wird gleich noch wichtig.

Frau Szevko, Herbert und Georg leben hier. Alle anderen fahren nur vorbei und halten allenfalls kurz an. Georg bewohnt das runde Aquarium und bekommt davon nicht so viel mit. Da sich an diesem Flecken Erde aber ohnehin eigentlich nichts zuträgt, lässt sich nicht behaupten, dass Georg so sehr viel verpassen würde.

Recht schnell wird aber klar, dass Frau Szevko und ihr Sohn Herbert in dieser abgehängten Gegend am Rande vom Nichts noch am Rande wohnen. Sie sind die komischen Käuze, die selbst das letzte Kaff braucht, um so etwas wie Normalität und Zugehörigkeit zum Rest der Welt empfinden zu können.

Dann aber kommt ein einfach so ein blaues Klapprad daher geradelt auf der Landstraße. Natürlich fährt es nicht von selbst sondern wird getreten von Hilde. Und diese kleine rundliche, eher schon dralle Hilde ist auf dem Weg in die Ortschaft mit dem Schwimmbad. Und zwar wird sie dort eine neue Stelle antreten, als Putzfrau, im Schwimmbad. Das allein wäre fast schon aufregend, versetzt aber unausweichlich dem Gang dieser Geschichte einen kräftigen Tritt, weil Herbert quasi vom Schlag getroffen so ein ganz komisches und ungewohntes Gefühl bekommt. Und weil Hilde findet, es mit Herbert gar nicht so schlecht treffen, sind die beiden dann recht bald ein Paar.

Hilde zieht in das Häuschen hinter der Tankstelle an der Landstraße, und Georg hat fortan etwas zum Anschauen. Ich meine jetzt nicht, dass Hilde sich an ihren Herbert kuschelt unter der Decke. Sondern vielmehr die Veränderungen, die in Herbert vorgehen oder eigentlich aus ihm herausbrechen. Das Leben könnte plötzlich auch anders sein, als es vor Hilde war. Herbert hat etwas gefunden, das ihm wichtig ist, auch wenn er kaum Worte dafür findet. Dafür beginnt er selbst seiner Mutter gegenüber einen eigenen Kopf zu entwickeln. Und die, also Frau Szevko, mag diese Hilde gar nicht, die sich hier ins gemachte Nest setzen will. Das wenigstens meint die Frau Szevko.

Außerdem gibt es noch den Bürgermeister, der die Tankstelle endlich weghaben will, weil er wichtigere Interessen verfolgt. Und einen Dorfrüpel gibt es auch noch, der die Hilde angrabbscht. Das alles, und dass Frau Szevko nach dramatischen Entwicklungen ins Krankenhaus muss, sorgt dafür, dass nur noch eines bleibt, die Flucht in einem Krankenwagen. Und die Tankstelle brennt ab.

Seethalers große, wirklich große Kunst ist es, dass man gar nicht hinterher kommt mit den eigenen Gefühlen beim Lesen. Herbert, Hilde, Frau Szevko – die sind liebenswert, beschränkt, naiv, liebevoll, impulsgesteuert, eifersüchtig, bodenständig … Egal, ob ich den dreien gerade am liebsten eine runtergehauen hätte, um sie zu Besinnung zu bringen, oder ob ich sie in den Arm nehmen wollte, um ihnen zu versichern, dass ganz sicher alles auch für sie gut werden wird – diese Charaktere sind herzergreifend gezeichnet. Nur ein Stein könnte da, im Guten wie im Bösen, kein Mitgefühl empfinden.

Und das genau ist wohl eines, dass Bücher wie dieses lehren können. Egal wie klein und einfach Leute erscheinen mögen, wie sehr abgehängt sie scheinen mögen – sie leben und lieben und hoffen wie alle anderen auch. Eine Gesellschaft, in der das Mitgefühl unter den Menschen verloren geht, die hängt sich selbst ab.

Wofür ich Seethaler wirklich bewundere sind Sätze wie dieser: „Wo nämlich die Normalität beleidigt ist, kann die Pädagogik einpacken.“ (Seite 5) Auch wenn der Gedanke etwas aus dem Zusammenhang gerissen erscheinen mag, ich finde das großartig. Und immer wieder taucht unvermittelt genau so ein Satz auf, bei dem Seethaler.

Kurz und gut: Diese Geschichte packt sich das Herz und lässt bis zur letzten Zeile nicht mehr los. Und das ohne auch nur den Anflug von Kitsch. Lest Robert Seethaler! Alle! Jetzt!

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Mittwoch, 18. Juli 2018

Marc-Uwe Kling: QualityLand



„Nun reist du also zum ersten Mal in deinem Leben nach QualityLand. Bist du schon aufgeregt? Ja? Aus gutem Grund! Denn bald betrittst du das Land, das so wichtig ist, dass mit seiner Gründung eine neue Zeitrechnung begann: die QualityTime.“ (Seite 9)

Und da in QualityLand gut natürlich nicht gut genug ist, liegt hier vor mir die beste Satire über eine Zukunft, die so nah ist, dass sie schon längst angebrochen ist.

Marc-Uwe Kling muss sich gar nicht so viel neu ausdenken, um ein Bild der nahen Zukunft zu entwerfen. Arbeit wird immer mehr automatisiert, der Mensch kann sich dagegen ganz auf das Konsumieren konzentrieren. Dass alles und jede immer und überall vermessen, gewogen und kategorisiert wird, ist folgerichtig – dient aber natürlich nicht nur der vorauseilenden Befriedigung der Wünsche, die die Konsumenten selbst noch gar nicht ahnen. Geld lässt sich so offenbar soviel machen, dass das System sich selbst immer wieder bestätigt und die Einteilung der Menschen nach Rängen sich wunderbar von Mal zu Mal reproduziert.

Zwei Ereignisse erschüttern die bunte, digitale Welt von QualityLand. Peter Arbeitsloser bekommt per Drohne einen Delfindildo geliefert. Dass Drohnen ungefragt andauernd etwas liefern, was nach statistischen Berechnungen ihres Profils in ihnen schlummernde Bedürfnisse befriedigt, das ist Alltag in QualityLand. Peter aber mag sich so gar nicht mit dem Delfindildo anfreunden und stößt auf einen Fehler im System.

Das zweite Ereignis ist, dass die Fortschrittspartei zur anstehenden Präsidentschaftswahl einen Roboter mit Superintelligenz als Kandidaten präsentiert, was die Maschinenstürmer auf den Plan ruft, als hätte es die letzten 200 Jahre nicht gegeben.

Ach, ich will eigentlich lieber nicht so viel von der gar vergnüglichen Lesereise verraten, die der Roman bereithält. Aber loben will ich noch ein wenig: Zum einen die Ausstattung und Gestaltung des Buches, das obendrein auch noch in zwei unterschiedlichen Umschlagfarben aufgelegt wurde. Zum anderen hab ich mich wunderbar über Klings Humor und die grandiose Detailverliebtheit gefreut, mit der in dieser Zukunftssatire so vieles aus unserem Alltag als mahnende Anspielung untergebracht oder in logischer Konsequenz weiter gesponnen wurde.

Ich habe immer noch keine Ahnung, ob ich mit den allenthalben so gelobten Känguru-Chroniken nun wirklich etwas verpasst habe. Diesen satirischen Roman zu verpassen konnte ich aber zum Glück vermeiden. 😉

Kurz und gut: Perfekt für ein Sommerwochenende in der Hängematte! Wenn der Roman nicht in kürzester Zeit verfilmt wird, soll mich der Schlag treffen! 😉

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Montag, 16. Juli 2018

J.D. Vance: Hillbilly-Elegie. Die Geschichte meiner Familie und einer Gesellschaft in der Krise



"Seine Großeltern versuchten, mit Fleiß und Mobilität der Armut zu entkommen und sich in der Mitte der Gesellschaft zu etablieren. Doch letztlich war alles vergebens. J.D. Vance erzählt die Geschichte seiner Familie - eine Geschichte vom gescheiterten Aufstieg und von der Resignation einer ganzen Bevölkerungsschicht. Sein Buch bewegte Millionen von Lesern in den USA und erklärt nicht zuletzt den Wahltriumph eines Donald Trump." (Umschlagtext)

Autobiografisches, um gesellschaftliche Phänomene, politische Entwicklungen und gleich ein ganzes Land zu erklären - das ist ja wieder schwer in Mode. Neugierig bin ich aber doch. 😉

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Sonntag, 15. Juli 2018

Helmut Krausser: Geschehnisse während der Weltmeistrschaft






Erst Helmut Krausser, dann Ball Together zum WM-Endspiel! Läuft bei uns. 🤩😏

"Leon gilt als Superstar in seinem Sport, ist reich und von so vielen begehrt - aber unglücklich, den er liebt die Frau vergeblich, mit der er jeden Tag intim verkehrt." (Umschlagtext)

Die Sportart heißt übrigens Leistungssex. Aber das steht erst im Klappentext auf der Innenseite. ^^

Ansonsten wird eine "düstere Utopie, provokante Satire auf die Leistungsgesellschaft, Mysterie-Thriller, Mitschrift einer Geisteskrankheit" angekündigt. Ein echter Krausser eben. 😉

Und echt war er dann auch bei der Lesung aus seinem Buch, bevor es dann direkt zum gemeinsamen Fußballschauen ging. Eine herrliche Kombination. ;)👌

Da die nächste WM erst in vier Jahren ist, hoffe ich aber schwer, dass ich vorher noch einmal die Chance bekomme, Helmut Krausser live zu erleben. Ich fand die Lesung nämlich sehr gelungen. 🤗

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Freitag, 13. Juli 2018

Nona Fernández: Die Strasse zum 10. Juli



"Die Freunde der kommunistischen Jugendbewegung zu Zeiten der Militärdiktatur, die Kinder der Colonia Dignidad, Juan ... so viele Menschen sind spurlos verschwunden. Irgendwo in einem Loch im Boden werden sie alle gefangen gehalten, all die Verschwundenen. Irgendwo unter der Erde Chiles brodelt es gewaltig." (Klappentext)

Roberto Bolaño hielt die Autorin für eine große Entdeckung der jüngeren chilenischen Literatur. Und ich kann sie jetzt mit der Ausgabe des Septime Verlags entdecken. Die Voraussetzungen stimmen also schon mal. ;)

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Mittwoch, 11. Juli 2018

Wassili Grossman: Leben und Schicksal



Jetzt, da alle andauernd Urlaub machen, ist definitiv mal wieder Zeit für ein echt dickes Buch. ^^

"Wassili Grossmans Gesellschaftsepos über die Schlacht um Stalingrad ist wie Tolstois Krieg und Frieden eines der wichtigsten Werke der russischen Literatur - ein Meisterwerk von enormer erzählerischer Kraft, von tiefer Einfühlung in die Leiden der Opfer und einer umfassenden Erkenntnis über die Mechanismen hinter der Tragödie des 20. Jahrhunderts." (Umschlagtext)

"Leben und Schicksal" - Ich find ja, der Titel klingt schon nach eindeutig russischem Epos. 

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Dienstag, 10. Juli 2018

Katrin Heinau: Das glückliche Leben. Eine moralische Erzählung



„An einem Morgen im März erwachte Claudina früher als nötig, ärgerte sich und blickte voll Unruhe an die Decke.“ (Seite 7)

Claudina lebt in Berlin und trennt sich gerade vom Vater ihrer Tochter. Sie sieht einer ungewissen beruflichen Zukunft entgegen und fühlt sich insgesamt recht antriebslos, nutzlos und irgendwie müde. So müde, dass sie zuweilen einfach in Schlaf fällt.

Während sie eines Tages schon mal das Jobcenter von außen besichtigt, um sich darauf einzustellen, dass sie dort landen wird, aber auch um sich abzuschrecken und Vorurteile bestätigt zu finden, spricht sie ein attraktiver Mann an. Wenig später besucht sie ihn im Berliner Umland – eine leidenschaftliche Romanze beginnt. Claudina flirtet mit ihm, mit einem Leben auf dem Land, mit einem idyllischen Leben abseits der um sich greifenden und alles erfassenden Verwertungslogik.

Nur leider hat der Typ, ich sag es mal salopp, mächtig einen an der Klatsche. Wie irgendwie alle, die Claudina innerhalb kürzester Zeit dort kennenlernt – während sie mal eben Zeugin einer Spontan-Entführung wird, die nichts weniger will, als die Welt zu ändern.

Doch leider bestimmen auch hier eben die Typen, die von ihren ganz eigenen Dämonen verfolgt werden. Claudina findet sicher wieder einmal auf dem Zuschauerplatz wider und spielt allenfalls eine Statistenrolle.

Der sich irgendwie auflösenden Entführung folgt eine Reise in einem alten Wagen nach Frankreich, die romantisch hätte werden können. Aber irgendwie dämmert ihr, dass dieses Leben doch noch eine andere Zukunft bereithalten müsste. Der Typ ist es jedenfalls nicht. Hach, und schon ist es auch wieder vorbei. Wie die Erzählung, nach 130 Seiten.

Mich lässt das Ganze ein wenig zwiegespalten zurück. Einerseits mochte ich Katrin Heinaus Erzählstil gern: Mit Tempo formuliert, witzig, überdreht und trotzdem eingängig. Mit den Figuren und der Story selbst wurde ich nicht so ganz warm. Das Überdrehte macht es schwer, finde ich, zu erkennen, worum es Heinau geht. Insbesondere die Hauptfigur Claudina bleibt für mich farblos. Ihre Passivität erschließt sich mir nicht. Vielleicht ist es aber auch genau der Effekt, den Filme gern erzeugen, dass man als Zuschauer die Figuren am liebsten anschreien möchte, damit sie das offensichtlich einfache endlich tun.

Kurz und gut: Meinen Spaß beim Lesen hatte ich, auch wenn die Story und Figuren mich nicht ganz überzeugen konnten. Vielleicht ist es aber auch eines der Büchlein, die noch länger nachhallen. Mal schauen. 😊

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Montag, 9. Juli 2018

Meg-John Barker/ Julia Scheele: QUEER. Eine illustrierte Geschichte


"Es geht um Identitätspolitik und Geschlechterrollen, Privilegien und Ausschlüsse. QUEER erläutert, wie wir dazu kamen, Geschlecht und Sexualität so zu sehen, wie wir es heute tun, und stellt heraus, wie diese Ideen mit unserem Verständnis von Biologie, Psychologie und Sexualwissenschaft verbunden sind. [...]" (Umschlagtext)

Ok, es geht also um dieses "Aufregerthema", das immer niemand versteht, der nicht schon drin steckt. Und das Ganze mit Bildern illustriert. 😂😉

Im Ernst, ich bin gespannt, wie zugänglich das Thema hier dargestellt wird und hoffe auf etwas Gutes.

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Samstag, 7. Juli 2018

Antonio Ruiz-Camacho: Denn sie sterben jung



"Der Patriarch der wohlhabenden Familie Arteaga wird entführt. Er wird nicht zurückkommen. Und seine Familie, für deren Sicherheit niemand mehr garantieren kann, muss aus Mexiko fliehen. Über Städte und Kontinente verstreut, versuchen Sie in der Fremde neu anzufangen; jeder für sich und alle auf ihre Weise gezeichnet vom Verlust eines geliebten Menschen und der Heimat." (Umschlagtext)

Danke an den C.H. Beck Verlag für dieses Leseexemplar des Debüts des Mexikaners Antonio Ruiz-Camacho.

Fast unnötig zu erwähnen, dass ich auf die Lektüre gespannt bin. 🤣😉

#lesesommer #roman #antonioruizcamacho #chbeck #mexiko #gangs #flucht #überleben #familie #trauma #sehnsucht #lesen #leselust #literatur

Mittwoch, 4. Juli 2018

Charles Berberian: Cinerama. Eine Auswahl der besten schlechtesten Filme der Welt



"Wie unterscheidet man gute von schlechten Filmen, wenn man klein ist? Was hat Catherine Deneuve mit dem Aufstieg der französischen Linken in den 1980er Jahren zu tun? Und warum tragen Superhelden ihre Slips eigentlich immer über den Strumpfhosen?" (Umschlagtext)

Wenn dann auf dem Cover noch die Rede von einem "lustvollen Denkmal" für "vergessene Perlen des Trashfilms" ist, dann hat es mich schon. 😂🤣

#lesesommer #comic #charlesberberian #reprodukt #cineast #filme #movie #trash #stars #indiecomic #indiebook #lesen #leselust #yesyoucomican

Montag, 2. Juli 2018

Adolf Muschg: Heimkehr nach Fukushima



"Der Architekt Paul Neuhaus, frisch verlassen, erhält eine Einladung von alten Freunden nach Japan. Der Bürgermeister eines Dorfes nahe beim Unglücksmeiler von Fukushima bittet um seinen Besuch. Die Gegend ist verstrahlt, die Dörfer sind verlassen, die kontaminierte Erde ist abgetragen. Die Regierung wünscht die Rückbesiedllung, aber die Menschen haben Angst." (Umschlagtext)

Von Muschg las ich vor Jahren den "Roten Ritter" mit viel Vergnügen und Begeisterung. Ob er mich mit einem aktuellen, gegenwärtigen Stoff ebenso begeistern kann - ich werde es lesen. 

Einmal mehr geht ein Dank an den C.H. Beck Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. 

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