Freitag, 22. Januar 2016

David Longworth / Allen Stanleigh / Harry Kalensky / Dave Casey: USNA - The United States of North America



The United States of North America - gesteuert durch undurchsichtige Konzerninteressen, umgesetzt von korrupten Politikern verschmelzen die #USA und #Kanada zu einem Superstaat. Doch das Versprechen einer besseren Zukunft löst sich auf in einer neuen Realität der Gewalt, der Denunziation und der Unterdrückung. Es bleibt nicht viel übrig vom erhofften American Way of Life, von Freiheit und Wohlstand mal ganz abgesehen.

Das neue Gebilde #USNA muss sich im Süden erbitterter Gegner erwehren und führt im Norden einen erbarmungslosen Kampf gegen die natürlich rechtschaffenen Kanadier, die ihre Freiheit zurück erobern wollen. Das böse Amerika, dass hier den Hauptgegner abgibt, ist aber vermutlich nicht gleichzusetzen mit dem bösen, imperialistischen Amerika, welches Amerikagegner jeglicher Färbung im Rest der Welt meinen. Diese Geschichte fußt, wie ich vermute, auf einem sehr kanadischen Blickwinkel.

Gemeinsam mit der Witwe eines hochrangigen kanadischen Politikers geraten wir mitten in das Herz der kanadischen Rebellion. Ihr ältester Sohn hatte sich dem Widerstand angeschlossen und kam dabei ums Leben. Die Mutter muss nicht nur diesen weiteren Tod verarbeiten sondern wird aus ihrem bisher eher beschaulichen Leben gerissen, weil sie nun selbst ins Visier des Regimes geraten ist. Mit den Rebellen hatte sie bisher nichts zu tun, ist aber nun auf deren Hilfe angewiesen um zu überleben.

Die Geschichte wird getragen von einer Flucht von Versteck zu Versteck. Die Verfolger bleiben den Rebellen dabei dicht auf den Fersen. Das Unvermeidliche rückt immer näher. Das Tempo in der Handlung ist hoch und wird immer nur kurzzeitig durch eingestreute Dokumente unterbrochen.

Wir lernen eine Menge verschiedener Charaktere kennen, die aber entweder nur kurz eine Rolle spielen oder aber trotzdem relativ platt und konturlos bleiben. Immer an den passenden Stellen tauchen neue Helfer auf, die ihre Aufgabe erledigen und, wenn sie Glück haben, nicht gleich kurz darauf den Verfolgern zum Opfer fallen.

Natürlich gibt es den großen Anführer der Rebellion, der die meiste Zeit nur als mythische Andeutung durch die Gespräche wabert. Ebenso gibt es den ultrabösen Gegenspieler und Verfolger. Und, anders kann es gar nicht sein, selbstverständlich verbindet die Hauptfiguren der Rebellion eine gemeinsame Vorgeschichte mit eben diesem schurkig-skrupellosen Verfolger.

Die in Schwarz mit Grau unterlegten Zeichnungen passen gut zur Story, bringen die Szenen auf den Punkt. Der Stil bietet nichts überraschend Neues. Das war aber vermutlich auch nicht das Ziel. Zeichnerisch eine solide Arbeit, will ich meinen.

Kurzum: Die Story macht Spaß, überfordert aber auch nicht gerade und bleibt recht vorhersehbar. Das Szenario hätte sicher mehr hergegeben. Die Tiefe der Figuren leidet unter dem Tempo der Handlung. Etwas mehr und Konkreteres über die Vorgeschichte der Handlung zu erfahren, hätte sicher umso mehr eine Weiterführung der Story ermöglicht. So blieb es offenbar bei diesem einen Band, der folgerichtig auch keine deutsche Übersetzung gefunden hat.

#lesewinter #comic #davidlongworth #allenstanleigh #harrykalensky #davecasey

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