Donnerstag, 21. Januar 2016

Salman Rushdie: Scham und Schande



Wenn #SalmanRushdie schreibt, dann natürlich über nichts weniger als #Sex #Betrug #Rache #Tod über #Scham #Ehre und #Stolz - und meint damit zumeist eben doch die unbändige Lust am Leben und am Fabulieren. Dies war Rushdies dritter Roman; er erschien 1983.

In einem fiktiven Land, das man sich gut zwischen #Afghanistan und #Indien gelegen vorstellen kann, entwickelt Rushdie die Geschichte zweier Männer, die sich in inniger und heiß glühender Rivalität zugetan sind und nicht nur ihre ganzen Familien in einen Strudel von #Intrigen #Rache und #Bosheit hineinstürzen. Als Politiker ihres Landes ist ihr Privates natürlich politisch, gerinnt die herrlich fabulierte Fehde zur Geschichte eines zerrissenen Landes.

Machtpolitische Winkelzüge werden befeuert von persönlichen Dämonen, während eine zäh-klebrige Patina von #Scham den Figuren jeden Spielraum aus diesem märchenhaft-realistischen Strudel von#Gewalt und #Schande auszubrechen verhindert.


Das liest sich für Mitteleuropäer wie mich fantastisch, auch wenn immer das bange Gefühl bleibt, nur einen Bruchteil der Bezüge und Querverweise im Text zu durchschauen. Aber irgendwie macht genau das bei Rushdie für mich auch einen guten Teil des Reizes aus.

Spannend fand ich die Stellen, an denen der Erzähler unvermittelt hinter der Fassade der fiktiven Geschichte hervorschaut und sich fast zu verplappern scheint. Das ist natürlich kalkuliert, funktioniert aber trotzdem.

Kurzum: Viel Lesevergnügen, dem die noch leinengebundene Ausgabe des Verlages #volkundwelt aus den letzten Monaten der DDR keinen Abbruch tat.

#lesewinter #roman

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