„‘Die jungen Hunde‘ bestätigen die Meisterschaft es Autors, Stimmen, Konflikte und Persönlichkeiten einzufangen … Sein unermüdlicher Wille schafft sich das notwendige Instrumentarium, diese Gesellschaft in totalen Visionen, Mythen und Metaphern von autonomer Gültigkeit vorzustellen. José Miguel Oviedo“ (Umschlagtext)
Das erste Mal las ich in den frühen Neunzigern etwas von Vargas Llosa: Lob der Stiefmutter. Mit seinen wunderbaren Anspielungen genau das Richtige für einen pubertierenden Hormonbatzen. 😊
Wie viel mehr der spätere Nobelpreisträger so geschrieben hat, habe ich dann erst nach und nach entdeckt und über die Jahre auch schon etliches gelesen. Meine Leseliste zu diesem Autor ist aber noch lange nicht durch. Ich füge mal diese Novelle hinzu, die mir bei der besten aller Buchdealerinnen in die Hände fiel. 😉
„Die Novelle aus dem Jahr 1967, seine literarische Kostbarkeit von zentraler Bedeutung, schließt sich thematisch an Vargas Llosas Roman Die Stadt und die Hunde (st 622), formal an den Roman Das grüne Haus (st 342) an. Die jungen Hunde schildert die Unmöglichkeit für ‚Schwanz Cuéllar‘, den sexuell verstümmelten Jugendlichen, sich in der Welt der ‚normalen‘ Erwachsenen einzugliedern. Cuéllars Person wird nach und nach vernichtet; er kann nie ‚ein ganzer Mann‘ sein und ist unfähig, einen anderen Lebensinhalt zu finden. J.M. Oviedo schreibt in seinem Nachwort: ‚Die größte Originalität der Erzählung liegt weder in dem komischen Realismus noch in dem gesellschaftlichen Symbolismus, sondern in der Erfindung einer Form, die eines der kühnsten formellen Experimente innerhalb der spanischen Sprache darstellt.‘“ (Verlagstext)
(Übersetzung: Wolfgang
Alexander Luchting)