William Mandella ist Soldat. Er kämpft gegen die Taurier,
eine außerirdische Rasse. Die Menschheit weiß eigentlich nichts über diesen
Feind. Aber die Militärmaschinerie sucht mit unerbittlicher Logik einem
selbstentwickelten Bedrohungsszenario nach dem anderen zu begegnen.
Wir begleiten Mandella, der sich eigentlich nur für wenige
Jahre zum Dienst verpflichtet hat, bei seinen Einsätzen. Durch die Technik zur
Überwindung großer interstellarer Distanzen vergehen auf der Erde Jahre,
Jahrzehnte und Jahrhunderte, während die Hauptfigur von Gefecht zu Gefecht
zieht.
In jeder kurzen Verschnaufpause ist er damit konfrontiert,
dass das Leben auf der Erde ganz ohne ihn weiterging. Buchstäblich wie von
einem anderen Stern kann er die Entwicklungen nur zur Kenntnis nehmen, ohne sie
wirklich zu verstehen. Immer mehr entfremdet er sich so seinem Heimatplaneten,
zu dessen vermeintlicher Verteidigung er sein Leben riskiert.
Einmal nur kehrt er auf die Erde zurück. Eigentlich will er
das Militär verlassen. Aber die Verhältnisse haben sich auf dem ganzen Planeten
so sehr geändert, dass er nur noch einen Sinn darin finden kann, sich wieder
zum Dienst im Krieg gegen die Taurier zu melden.
Geschrieben hat Joe Haldeman die Geschichte von William
Mandella vor dem Eindruck des Vietnamkrieges und der gesellschaftlichen
Auseinandersetzungen um dessen Bewältigung in der amerikanischen Gesellschaft.
Wie ein Feind zum Feindbild gerinnt, und dies der Verselbständigung
militärischer Logik Vorschub leistet, für die Menschenleben nur noch Material
ist, erzählt Haldeman gänzlich ohne Pathos mit eindringlich lakonischer Stimme.
Nichts ist hier heroisch. Kampfhandlungen werden zum Selbstzweck. Der Krieg
rechtfertigt sich allein aus sich selbst heraus.
Die Übersetzung seiner persönlichen Erfahrungen im
Vietnamkrieg in eine Zukunftsvision im Weltall gibt Haldeman die Möglichkeit,
uns davor zu warnen, was eine unwidersprochene Kriegslogik gepaart mit technischem
Fortschritt für gesellschaftlichen Schaden anrichten kann. Diese Botschaft ist
zeitlos und macht dieses Werk unbedingt zu einem Klassiker.
Der Comic „Der ewige Krieg“, den Marvano gemeinsam mit
Haldeman erschaffen hat, findet die passenden Bilder und den angemessenen
Rhythmus für den Sound der Erzählung. Die Zeichnungen sind nicht auf
Effekthascherei aus und berühren damit umso mehr. Beide Werke können so in
bester Manier nebeneinander stehen.
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