Dienstag, 19. Juli 2016

Tom Strohschneider: what´s left? europas linke, der rechtsruck und ein sozialistischer kompromiss



„‘Die Zukunft ist links!‘, prangte im Dezember 2005 auf dem Heft der Prokla, der Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft.“ Mit diesem rückwirkend irgendwie fast schon putzig wirkenden Verweis startet #tomstrohschneider in seiner kleinen Flugschrift eine Bestandsaufnahme des Jahres 2015. Analytisch und mit journalistischem Blick spürt er den Fragen nach, die sich der parteipolitischen wie der gesellschaftlichen Linken in Deutschland und in Europa heute stellen. Griechenlandkrise, Bankenkrise, Syrienkrieg, Wutbürger, nach rechts kippende Mitte, gelähmte Bundespolitik – Strohschneider lässt kaum ein Thema aus, das einen pessimistischen Blick auf die Welt um uns herum nur zu sehr zu rechtfertigen scheint. Die Stärke dieses kleinen Bandes liegt für meinen Geschmack darin, dass der Autor es nicht bei einer reinen Aufzählung und analytischen Betrachtung der sich anscheinend real zu werdenden Dystopie belässt. Aus den drängenden Themen schließt er vielmehr die Aufgaben, die zu bewältigen sind. Strohschneider verharmlost nichts, ist aber ganz offenbar entschieden der Ansicht, dass Jammern und Klagen allein nicht ausreichen. Er ruft uns auf zu handeln, ohne dabei zu behaupten, den genauen Weg oder alle Antworten zu kennen. Wenn das inzwischen für die LINKE programmatische „fragend schreiten wir voran“ mehr als eine Phrase ist, dann führt uns der ND-Chefredakteur hier vor, wie es mit Leben gefüllt werden könnte. Gerade in den anstehenden Wahlkämpfen des Jahres 2016 würde ich dieses schmale Bändchen am liebsten zur Pflichtlektüre für Wahlkämpfer_innen erklären. ;) In jedem Fall hoffe ich für Anfang 2017 auf eine weitere Flugschrift des Autors. #lesesommer #sachbuch #tomstrohschneider #vsa_verlag #politik #nd_online #deutschland #heuteistderanfangvombesserenmorgen

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