Mittwoch, 29. Januar 2020
Mosaik #530
Hundine an Comic. Die hat's gut. 🤩🤓
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Mittwoch, 22. Januar 2020
Jan-Werner Müller: Furcht und Freiheit. Für einen anderen Liberalismus
"Der Liberalismus ist in Verruf geraten. Oft wird er nur noch als Elitenattitüde wahrgenommen, als exklusive Kultur urbaner Globalisierungsgewinner. Wie konnte es so weit kommen? War der Liberalismus schon immer eine Sache arroganter, im Zweifelsfall heuchlerischer Moralisierer?
Jan-Werner Müller zeigt, wie und warum sich solche Vorstellungen nach dem Ende des Kalten Krieges entgegen allen Erwartungen liberaler Triumphalisten durchsetzten. Vor allem aber formuliert er auf den Spuren der amerikanischen Politologin Judith Shklar einen Liberalismus, der sich an der Vorstellung eines Lebens ohne Furcht und Abhängigkeiten orientiert. Damit wird es möglich, sowohl Antidiskriminierungspoliti
Müllers Essay zu Populismus von 2016 fand ich sehr hilfreich und lesenswert. Mal schauen, was er hier zu sagen hat. ^^
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Donnerstag, 16. Januar 2020
Joe Hill / Gabriel Rodriguez: Locke & Key (Master Edition Band 1)
„Ja, Joe Hill ist
der Sohn von Bestsellerlistenkönig Stephen king, dem unangefochtenen Meister
der Spannungsliteratur und des Horrors.“ (Christian Endres, Vorwort, Seite 2)
Man braucht nur
mit dem richtigen Schlüssel durch die richtige Tür zu gehen und wird schon zum
Geist, der allerhand meistern kann, was einem normalen Körper verwehrt ist. Was
für ein Abenteuer für einen kleinen Jungen.
Da es hier aber
um Dark Fantasy und Horror geht, bleibt es natürlich nicht bei spannenden Abenteuern
für kleine Jungs. Dafür allein sorgen schon all die Zutaten, die Joe Hill hier
zusammengebraut hat, um den richtigen Mix an Gruselschocker und Spannung zu
erzeugen: eine grausame Gewalttat in der Familie als Ausgangspunkt, eine
traumatisierte Restfamilie mit Mutter und drei Kindern, ein neues gruseliges
Haus, Kinder/Jugendliche werden mit Übernatürlichem konfrontiert …
Ich bin wirklich
froh, bei der Master Edition dann doch endlich mal zugegriffen zu haben, denn
es lohnt sich wirklich. Joe Hill kann verdammt gut erzählen. Tempo,
Zeitsprünge, Charaktere – hier stimmt für meinen Geschmack alles. Und die
Zeichnungen von Gabriel Rodriduez setzen alles ins passende, wunderbar
atmosphärische Licht.
Kaum erwähnen
muss ich, dass sich Panini mit der Ausstattung und Gestaltung natürlich nicht
hat lumpen lassen. Hardcover, ein griffiges Hochformat, Bonusseiten. Alles, was
Comicfreunde mit Hang zum Bibliophilen erfreut.
Krass, mir fällt
nichts weiter zum Meckern ein oder auf. Eigentlich hätte ich jetzt nur endlich
gern die beiden weiteren Bände. ^^
Kurz und gut: Was
soll ich drumherum reden? Lesen! 😉
Übersetzung:
Reinhard Schweizer
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Mittwoch, 15. Januar 2020
Dave Eggers: Ein herzzerreissendes Werk von umwerfender Genialität. Eine wahre Geschichte
„RICHTLINIEN UND
EMPFEHLUNGEN ZUR STEIGERUNG DES LESEVERGNÜGENS
1. Es besteht keine zwingende Notwendigkeit,
das Vorwort zu lesen. Wirklich nicht. Es ist in erster Linie für den Autor
gedacht und für die, die nach der Lektüre des übrigen Textes aus welchen
Gründen auch immer gerade nichts anderes zu lesen haben. Fall du das Vorwort
schon gelesen hast und wünschst, du hättest es nicht getan, möchten wir uns
entschuldigen. Wir hätten dich eher darauf hinweisen sollen.“ (Seite VII)
Das Debüt von
Dave Eggers ist nach „Der Circle“ mein zweiter Versuch mit dem hochgelobten Autor
warm zu werden. Ich kann das Ergebnis vorwegnehmen: Ich glaub, das wird nix
mehr mit uns.
Der Ausgangspunkt
des Romans ist autobiografisch und erstmal eigentlich recht spannend: Die
Geschwister Eggers verlieren innerhalb weniger Wochen Vater und Mutter an den
Krebs. Während der älteste Bruder Rechtliches und Finanzielles aus der Ferne
verwaltet, kümmern sich die ältere Schwester und Dave um den Jüngsten, Toph.
Die Schwester bleibt zumindest immer in der Nähe. Dave, 22, und Toph, 8 Jahre
alt sind jetzt die Familie. Sie verlassen die Gegend, in der sie bisher lebten
und ziehen gen Westen bis nach Kalifornien.
Leider konnte ich
mit Daves Erzählerstimme schon ab dem Vorwort so gar nichts anfangen. Sie blieb
für meinen Geschmack die ganze Zeit vollkommen drüber, zu hochtrabend,
selbstverliebt, theatralisch, wehleidig … Ich kann schon nachvollziehen, dass
das für manche Leser*innen unterhaltsam und kurzweilig ist. Der Zugang blieb
mir aber schlicht verwehrt.
Gern hätte ich
den beiden über die Schulter geschaut beim Meistern all der Hürden, die den
viel zu jungen Waisen da das Leben schwer machen. Aber die Art der Verfremdung,
die Eggers hier wählte, zündete bei mir – gar nichts. Toph zum Beispiel bleibt
nicht mehr als ein Name, eine Figur ohne jede Kontur, weil Eggers in gänzlich
zur Projektion des Erzählers Dave nutzt. Toph sagt, was ihm sein Romanbruder in
den Mund legt. Dass der Erzähler das auch immer wieder sehr deutlich einräumt,
ist irgendwie ein witziger Einfall. Ähnliche gibt es im Roman viele. Da Dave
selbst für mich nicht greifbar wurde, verpufften für mich auch all die hübschen
Ideen zu Attitüden. Nette Ideen halt.
Aber was ist die
Story? Worum geht es im Roman? Um eine bestimmte Generation, die bestens
gebildet, sogar weltgewandt ist, voller hochtrabender Ideen und doch ihr Leben
nicht anders auf die Reihe bekommt, als die Rollenbilder ihrer Eltern
konservativ zu wenden und nachzuspielen? Ironie und Sarkasmus als
Schutzmechanismen gegen die Härten des Lebens? Nein, ich bekam den Roman-Dave
genauso wenig zu fassen wie alle anderen Figuren, die da so auftreten. Und ich
kann beim besten Willen nicht sagen, worum es dem Roman wohl ging.
Ohne Diskussion
räume ich ein, dass Dave Eggers schreiben kann. Richtig gut sogar. Dass ich
mich so schwer tat mit dem Lesen, lag allein daran, dass mir der Roman nichts
zu sagen hatte. Das schlaue und gewitzte Formulieren geriet so für meinen
Geschmack einfach nur geschwätzig. Wenn das der literarische Clou des Romans
war, dann verpufft auch der erleichterte Aha-Effekt bei mir – ohne jeden
Nachhall.
Kurz und gut:
Dave Eggers und ich – das wird keine Lesefreundschaft mehr. Schade, denn
schreiben kann er ja. Geschmackssache, würd ich sagen!
Übersetzung:
Leonie von Reppert-Bismarck / Thomas Rütten
Montag, 13. Januar 2020
Enno Stahl: Die Sprache der Neuen Rechten. Populistische Rhetorik und Strategien
"Eine bedenkliche Aggressivität im verbalen Umgang, eine Abstumpfung gegenüber Gewalt und dem Schicksal anderer - Reflexe, die die Neue Rechte gerne und ausgiebig bedient. In Internetforen und sozialen Netzwerken nehmen die Menschen kein Blatt mehr vor den Mund; zunehmend sind brutale, menschenverachtende und volksverhetzende Sprachausfälle zu verzeichnen, die einen angst und bange werden lassen.
Enno Stahl hat die neurechten Diskurse und die dahinter liegenden Strategien unter die Lupe genommen. Er markiert deren innere Widersprüche, aber auch die blinden Flecke der Mehrheitsgesellschaft in ihrem Kampf gegen die Rechte. Sein Fazit: So, wie wir aktuell mit der Rechten umgehen, schaffen wir das nicht!" (Umschlagtext)
Leider braucht es die vielen Bücher zum Thema seit geraumer Zeit. Ändern wird sich das so schnell auch nicht. Eine Erkenntnis steht im Raum, ganz egal wie viele Texte wir schon gelesen haben: Ohne uns und unser konkretes Sprechen und Handeln bleibt alle gedruckte Erkenntnis wirkungslos.
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Sonntag, 12. Januar 2020
Tsutomu Nihei: Aposimz. Land der Puppen (Band 4)
"Aposimz. Ein künstlicher Planet, dessen Bewohner auf der eiskalten Oberfläche um das Überleben kämpfen. Nachdem Esrõs Familie bei einem Angriff des Ribedos-Imperiums ausgelöscht wurde, zieht er los, um mit seiner neugewonnenen Fähigkeit als mächtige Normpuppe rasche zu üben." (Umschlagtext)
Ach, Tsutomu Nihei. Ach, angefangene Mangareihe. Nach dem ersten Band, wenn ich den für gut befunden habe, möchte ich ja am liebsten den Rest am Stück weglesen. Wenn da nicht immer diese Wartezeit wäre, in der ich halt eben doch zig andere Sachen lese. Ich nenne es "das Manga-Dilemma". 🤷♂️🙈🤓
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Freitag, 10. Januar 2020
Margaret Atwood: Die Zeuginnen
"'Unsere gemeinsame Zeit wird jetzt beginnen, lieber Leser. Womöglich wirst du diese Seiten, die ich verfasst habe, als zerbrechliche Schatztruhe betrachten, die man mit äußerster Vorsicht öffnen muss. Womöglich wirst du die Seiten zerreißen oder verbrennen: nicht selten geschieht das mit Worten.'
In Händen hältst du eine gefährliche Waffe, geladen mit den Geheimnissen dreier Frauen aus Gilead. Sie riskieren ihre Leben für dich. Für uns alle. Bevor du in ihre Welt trittst, solltest du dich mit diesen Gedanken wappnen:
Wissen ist Macht
und
Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich." (Klappentext)
Taddaaah: Und hier ist er, der zweite Teil zum "Report der Magd". Zu Weihnachten gabs zum Doppel-Dath nämlich gleich noch das Atwood-Doppel dazu. 🥳🤓🕺
Auch wenn ich bei der Serie auf dem aktuellen Stand bin, freu ich mich riesig auf diesen Band. Aber vorher schmöker ich noch mal den "Report".
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Mittwoch, 8. Januar 2020
Ilko-Sascha Kowalczuk: Die Übernahme. Wie Ostdeutschland Teil der Bundesrepublik wurde
"Dreißig Jahre nach dem Mauerfall ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Was genau lief im Osten ab, als er vom Westen übernommen wurde? Worin unterscheidet sich Ostdeutschland von anderen Regionen in der Bundesrepublik? Und weshalb sind Populisten und Extremisten hier so erfolgreich? Ohne Scheuklappen stellt der ostdeutsche Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk in seinem Buch harte Fakten neben persönliche Erfahrungen - und liefert damit das politische Buch der Stunde." (Umschlagtext)
Ich bin sehr gespannt, was hier "ohne Scheuklappen" und "das politische Buch der Stunde" bedeuten. In jedem Fall bin ich wohl Teil eines dankbaren und interessierten Lesepublikums in Jubiläumszeiten - bevor es dann wieder eine Dekade bis zur nächsten Welle an Veröffentlichungen braucht. 🤓🤫
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Dienstag, 7. Januar 2020
Dietmar Dath: Neptunation oder Naturgesetze, Alter!
"Kurz vor dem Ende des Kalten Kriegs entsenden die Sowjetunion und die untergehende DDR ein Himmelfahrtskommando ins All. Die Mission scheitert, schickt aber ein Signal zurück, angeblich vom Neptun: Hilferuf, Warnung, etwas anderes? Mehr als dreißig Jahre später bricht ein deutsch-chinesisches Rettungsunternehmen auf, um herauszufinden, ob es in unserer kosmischen Nachbarschaft wirklich nur menschliche Technik gibt, ob Menschen die Wahrheit überhaupt aushalten ... und was Politik mit Schwerkraft zu tun hat." (Umschlagtext)
Geschenketechnisch war letztes Weihnachten quasi ein Doppel-Dath. 🤓 Quängeln erfüllt halt manchmal auch Wünsche. 🤣😂
Die sympathische Besprechung des Romans durch Dennis Scheck bei "druckfrisch" hätte es fast gar nicht gebraucht, um mich neugierig zu machen. Der Umschlagtext hatte mich auch so schon gekriegt. 🤷♂️🤓
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Montag, 6. Januar 2020
Peter Auge Lorenz: Herr Lorenz erzählt über Ost-Kinder
Indie-Ost-Trotz - aber witzig.

Peter "Auge" Lorenz zeigt in gerade einmal zehn Paneln, wie schon junge Menschen im Osten gestählt wurden. Um noch mehr derart gestählte und deswegen erfolgreiche Ossis zu verhindern, wurde, wie dieses Werk nahezu schlüssig nachweist, eine besonders perfide Strategie eingesetzt.
Das muss man doch mal lesen dürfen! 🤓
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Sonntag, 5. Januar 2020
Margaret Atwood: Der Report der Magd (Sonderausgabe)
"In der Republik Gilead lässt man Desfred keine Wahl: Sie muss gebären. Sonst wird sie, wie alle Abweichler, entweder an der 'Mauer' gehenkt oder in einen langsamen Strahlentod geschickt. Aber kein noch so totalitärer Staat kann das Begehren - weder das von Desfred noch das der beiden Männer, die ihre Zukunft in der Hand haben." (Klappentext)
Natürlich will ich es auch nach dem letzten Weihnachtsfest nicht lassen, mit Geschenken anzugeben. 🤜🤛🙈🤷♂️
Hier hätten wir also die wirklich toll gemachte Neuausgabe des Klassikers von Margaret Atwood aus dem Jahr 1985, die 2017 erschienen ist. In jedem Fall hat sich der Berlin Verlag nicht lumpen lassen.
Neuentdecken oder wiederlesen - beides kann ich nur empfehlen, ebenso wie die Serie, die ja auch schon den frisch erschienen zweiten Band verarbeitet hat.
Zweiter Band? Jaja, wartet doch einfach die nächsten Posts ab.

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Donnerstag, 2. Januar 2020
Dietmar Dath: Niegeschichte. Science Fiction als Kunst- und Denkmaschine
"Dietmar Daths umfassende Theoriegeschichte und persönliche Genreerkundung der Science Fiction stellt eine Einladung an alle dar, spekulative Literatur als essenziell für unsere Perspektive auf die Zukunft zu begreifen. Science Fiction ist nicht Eskapismus angesichts der Schieflagen in unserer Gegenwart, ihr Boom ist Ausdruck des Hungers nach Möglichkeiten, die Welt anders zu denken. Wer die Zukunft erkunden will, muss die Geschichte der Zukunftsvisionen entdecken." (Umschlagtext)
Der MM sagt, das ist kein Weihnachtsgeschenk sondern ein Einfach-so-Geschenk, weil er sich sicher sei, dass es mich interessieren würde. Ach du! 🥰😘
Jetzt wird mich der MM also längere Zeit mit dem Dietmar teilen müssen. Selbst Schuld. 🤓🤷♂️😜
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