„Die kapitalistische Gesellschaft ist eine Fressorgie, deren Hauptgericht wir alle sind.“ (Umschlagtext)
In den aktuellen Blättern für deutsche und internationale Politik (3/23) konnte ich schon einen Eindruck vom Text bekommen und bin gespannt. Zwar lassen sich spielen Stunden um Stunden damit füllen, sich in diversen Artikeln häppchenweise den verschiedensten Krisen zu widmen. Aber irgendwie fehlt dann doch immer wieder der Zusammenhang, der nicht nur die Analyse schärft, sondern ein Denken in Alternativen erst ermöglicht.
Und ist es schlimm, wenn in diesem Zusammenhang der Begriff Sozialismus auftaucht? Nö. 😊
„Kapitalismus
ist nicht nur ein Wirtschaftssystem, sondern eine Gesellschaftsform. Als solche
ist er darauf angewiesen, sich auch nichtökonomische Ressourcen einzuverleiben
und so langfristig seine eigenen Grundladen zu zerstören. Wie der Ouroboros,
die Schlange, die ihren eigenen Schwanz verspeist, verschlingt er natürliche
Rohstoffe und unbezahlte Betreuungsarbeit. Er enteignet rassifizierte Gruppen
und unterminiert die Macht demokratischer Institutionen, auf deren
Funktionieren er eigentlich angewiesen ist. Damit erweist er sich als Motor
hinter den diversen Krisenphänomenen, mit denen wir heute konfrontiert sind.
In ihrem lang
erwarteten neuen Buch zeichnet Nancy Faser die historische Entwicklung des
kapitalistischen Allesfressers über mehrere Epochen hinweg nach. Indem sie den
Zusammenhang zwischen unterschiedlichen Krisen analysiert, zeigt sie zugleich
auf, wie ein Sozialismus für das 21. Jahrhundert aussehen könnte. Klimawandel,
Rassismus, Pflegekrise und demokratische Regression als Symptome desselben
Problems zu begreifen weist den Weg zu neuen und starken gegenhegemonialen
Allianzen.“ (Klappentext)
(Übersetzung:
Andreas Wirthensohn)
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