Mittwoch, 27. März 2024

Mosaik #580


Puh vier Tage lang Leipziger Buchmesse #lbm24 – es ist gar nicht so leicht, danach wieder einfach so zuhause und im Alltag anzukommen.

Vier Tage lang Menschen, Gespräche, Bücher, noch mehr Menschen und Gedränge, Podien, Lesungen, Autor:innen, Gedränge, Bücher – und Fischbrötchen. 😉

Ich sortiere noch ein wenig meine Eindrücke, bevor ich dazu noch mal ein paar Gedanken aufschreiben kann. Und eine perfekte Hilfe beim Runterkommen sind natürlich die monatlichen Abrafaxe. So! 😉

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Sonntag, 17. März 2024

Charles King: Schule der Rebellen. Wie ein Kreis verwegener Anthropologen Race, Sex und Gender erfand


(Übersetzung: Nikolaus de Palézieux)

„Ende August 1925 erreichte das Dampfschiff Sonoma, ein Dreidecker auf Fahrt von San Francisco nach Sidney, einen Hafen, der durch einen erloschenen Vulkan entstanden war.“ (Seite 9)

Es sind schon wilde Zeiten. Also so gesellschaftlich gesehen. Unterhaltungen, selbst unter irgendwie Gleichgesinnten, denen das Herz links schlägt, fühlen sich ganz oft wie harter Kulturkampf an. Es reicht, dass jemand „vegan“ sagt oder gar sowas wie „race, class, gender“. Hui, dann geht’s aber los und ist oft gar nicht mehr so einfach einzufangen. Irgendjemand sagt dann auch noch mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass man ja gar nichts mehr sagen dürfe.

Na, hat das Wiedererkennungswert? Auf die eine oder andere Art? 😉

Wenn man es dann schafft, sich doch nicht anzuschreien und wutentbrannt auseinander zu gehen, lässt sich herausfinden, dass es meist doch einen gemeinsamen Nenner gibt. Zum Beispiel gibt es wenig oder keinen Widerspruch zu der Annahme, dass alle Menschen von Geburt an gleich wertvoll sind, ihnen eine allgemeine Menschenwürde nicht abgesprochen werden soll usw. Geschlechtergerechtigkeit finden wir gut, Rassismus doof, Minderheitenrechte sind Menschenrechte … Worüber genau streiten wir uns dann aber eigentlich? Und warum so erbittert?

Dieser Band von Charles King bietet Wissenschaftsgeschichte, Biografisches und auch Gesellschaftsgeschichte, indem er Franz Boas, einen deutschen Wissenschaftler, der in die USA ging, und einen Kreis von Ethnolog_innen um ihn herum vom späten 19. Bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein begleitet. Das ist überaus spannend, weil hier der Grundstein für die Erkenntnis gelegt wurde, die heute Allgemeingut ist: race, class, gender sind gesellschaftliche Konstrukte. Gesellschaften sorgen also für Kategorisierungen von Menschen und das ist nicht naturgegeben, sondern eben menschengemacht.

Es braucht ein bisschen in den eingangs beschriebenen Debatten, aber eigentlich ist diese Erkenntnis inzwischen Allgemeingut. King beschreibt, wie dieses Wissen gegen teils heftige Widerstände und unter großem persönlichen Einsatz von einer Reihe Wissenschaftler_innen erarbeitet wurde. Franz Boas dient hier als Ausgangspunkt, drei seiner Schülerinnen werden nicht weniger gewürdigt und auf ihren Wegen begleitet: Ruth Benedict, Margaret Mead und Zora Neale Hurston.

Sie alle behaupteten nicht nur gesellschaftliche Konstruktion sondern lieferten in zahlreichen Studien, Untersuchungen, mittels Feldforschung etc. all das Material, auf dem so viele weitere Generationen von Wissenschaftler_innen aufbauen konnten. King lässt auch die Kontrahenten auftreten, die für die Welt stehen, in der es ein Naturgesetz sein sollte, dass weiße Menschen mehr wert wären als Schwarze, Männer mehr als Frauen, und in der der Platz in der Gesellschaft, an den die Geburt einen Menschen stellt, unveränderlich sei.

Kings Buch beantwortet nicht die Frage, worüber wir uns nun heute eigentlich streiten und warum so bitterlich. Aber ich empfand diesen historischen und intellektuellen Ausflug als ein erdendes Erlebnis. Erdend, weil ein Bezugspunkt beschrieben wird, der auch in aktuellen politischen Debatten einen guten Anker bietet.

Warum sollten die oben erwähnten Debatten nicht dazu führen können, gemeinsam zu überlegen, was womöglich noch gesellschaftliche Konstruktionen sind. Und wenn es eine Gemeinsamkeit dabei gibt, eine solche Konstruktion falsch zu finden, warum sollte dann kein gemeinsamer Blick auf mögliche Lösungen und Schritte in eine bessere Richtung denkbar und sprechbar sein?

Kings Text ist durchaus anspruchsvoll aber trotzdem gut lesbar, auch wenn man nicht tief in den Debatten steckt, aber genügend Neugierde mitbringt. Für mich eine lohnende Entdeckung.

Kurz und gut: Wissenschaftsgeschichte, Biografie und Bild einer wilden Zeit – alles in Einem. Lesen!

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Samstag, 16. März 2024

Indiebookday 2024 / Adania Shibli: Eine Nebensache / Marie Darrieussecq: Das Meer von unten

 

Spätestens in der nächsten Woche lässt sich auf der Leipziger Buchmesse #lbm24 wieder bewundern, wie unglaublich vielfältig der Buchmarkt ist, wie viele Stoffe gedruckt werden und welche Fülle an Verlagen, großen, noch größeren und kleinen es so gibt.

Seit die Zeiten wieder deutlich politisierter und Debatten polarisierter geworden sind, trauen sich auch die Großen der Branche wieder pointiertere, positionierte Bücher, die zum Streit einladen. Warum braucht es dann eigentlich noch das Extra-Lob für die unabhängigen und kleinen Verlage und so etwas wie den Indiebookday?

Es ist noch nicht soooo lange her, da ließ sich im Buchladen recht leicht feststellen, dass die großen Verlage zwar die großen Namen verlegten, die Buchausgaben aber was die Gestaltung anging, immer liebloser und einheitlicher daherkamen. Frischen Wind brachten da, dank verbesserter und einfacherer Produktionsmöglichkeiten, die kleinen Verlage. Deren Alleinstellungsmerkmal war eine ganze Zeit, dass sie mit wirklich liebevoll und zum Teil aufwendigen Buchgestaltungen und -ausstattungen wirklich ins Auge fielen. Ich bin den Kleinen endlos dankbar dafür, dass sie damit den Druck auf die Großen erhöht haben, hier etwas zu ändern.

Manchen mag das Äußere von Büchern ja etwas egaler sein, und es geht natürlich auch um Inhalte, Stimmen, Repräsentanz, Vielfalt. Wo große Konzernverlage sich Imprints leisten, Label einkaufen, um auch jenseits des Mainstreams Inhalte zu veröffentlichen, sind die Kleinen natürlich von vorneherein eher darauf bedacht, auch Nischen, und seien sie noch so klein, zu besetzen. Oft genug erfüllen sie damit auch die wichtige Funktion, Texten und Autor_innen, eine Bühne zu geben, bevor sie dann von den Großen „entdeckt“ werden. Aber auch das allein, wäre vermutlich zu wenig als Rechtfertigung, warum es unbedingt unabhängige Verlage braucht.

Ich persönlich finde die Vorstellung ja wirklich charmant, dass es echte Menschen sind, die mit Leidenschaft Themen aufgreifen und Autor_innen Gehör verschaffen wollen. Das mag vielleicht ein altbackenes Bild sein, aber es ist eines, das mich anspricht. Und spätestens bei Messeauftritten wird dieses Bild tatsächlich lebendig. Die großen Messestände sind beeindruckend, fühlen sich für meinen Geschmack aber mehr nach Marketingabteilung an als nach Buchverlag. Riesige Wände, an denen genau ein oder zwei Bücher aufgestellt werden, die gerade unbedingt vermarktet werden sollen. Und in zugewandte Gespräche, in denen die Buchleute dem Publikum tatsächlich zuhören, erlebe ich eigentlich auch nur bei den kleineren Verlagen.

Das alles heißt beileibe nicht, dass die Publikumsverlage nicht auch ihre Berechtigung hätten und dort nicht auch tolle und engagierte Leute arbeiten. Aber sie sind, platt gesagt, halt eben doch fest in der Hand der BWLer. Und die haben eindeutig das Sagen.

Und zum Indiebookday gehört ganz unzweifelhaft auch der unabhängige Buchhandel. Das eine ohne das andere zu feiern wäre schon fahrlässig. Darum geht mein dickes Danke nicht nur an die beiden Indieverlage, die heute meine Buchausbeute bereichern, sondern auch an die beste Bücherfrau von allen!

Danke, liebe Krischa, dass ich in den Laden stürzen kann, einen Stapel Empfehlungen aufs Sofa gepackt bekomme, bei dem ich mir sicher sein kann, dass sie meinen Geschmack treffen und meine Lesewelt trotzdem erweitern. Ohne dich und gute Bücher – nee, das mag ich mir gar nicht vorstellen.

Und wenn jetzt dieser Text tatsächlich bis zum Ende gelesen wurde, dann ist doch klar, was nun zu tun ist. Husch und los! 😊

Ach ja, meine beiden Fundstücke werden natürlich noch in eigenen Posts gewürdigt werden. 😉

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Freitag, 15. März 2024

Klaus Lederer: Mit links die Welt retten. Für einen radikalen Humanismus


„Die Welt ist in einer akuten Krise, doch die politische Linke tritt auf der Stelle. Ist links zu sein aus der Zeit gefallen? Oder kann uns nicht gerade ein radikaler Humanismus helfen, unser Land und unseren Globus progressiv zu verändern? Der frühere Kulturbürgermeister Berlins und einer der beliebtesten Politiker seiner Partei denkt Linkssein radikal neu. Er befragt die Geschichte, schildert seine eigenen Umbruchserfahrungen und gibt Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit: Wie können wir unsere Welt gerechter, lebenswerter und nachhaltiger machen? Wie können wir in Freiheit und Gemeinschaft einer besseren Zukunft entgegensehen?“ (Umschlagtext)

Bücher von Politiker_innen sind ja ein ganz eigenes Genre. Oft prangen diese fürchterlich verkitschten Fotos auf dem Cover, die zu sagen scheinen: Siehe hier, wie seriös ich bin. Achja, und Wahlkampf ist dann auch oft kurz nach dem Erscheinen. Falls das jetzt so klingt, als hätte ich grundsätzlich etwas gegen solche Bücher – nein nein, weit gefehlt. 😉

Hier ist mal ein Politikerbuch, auf das ich mich seit der Ankündigung sehr gefreut habe. Gut, als Berliner Linker bin ich jetzt irgendwie auch etwas befangen und voreingenommen. 😉

Dass Lederer sich nach dem Ausscheiden aus dem Amt des Kultursenators und Bürgermeisters von Berlin nicht ins Private zurückgezogen hat, sondern sich auf sein Abgeordnetenmandat konzentriert und über politische Strategien nachdenkt, finde ich pauschal schon mal gut. Vor allem, weil die gesellschaftlichen Zeiten nach klugen Strategien verlangen und so viel Verqueres in den Debatten um sich greift.

Worauf ich hoffe? Auf einen Text, der mal wieder Lust und Mut macht darauf, die Welt von links zu analysieren und zu ändern. Auf eine Selbstvergewisserung, die linke Politik in ihrem Anspruch an sich selbst nicht kleinredet sondern angemessen groß denkt.

So, lieber Klaus Lederer, das wäre jetzt mal meine Erwartungshaltung. Jetzt du. 😊

Achja, und es kein Foto vom Autor auf dem Cover! 😉

„Vielfache Krisen und Zukunftsängste beherrschen unseren Alltag. Die Beruhigungspillen der Merkel-Jahre wirken nicht mehr. Einst ist die Linke angetreten, um ein besseres Leben für alle zu erstreiten. Heute muss sie um ihr politisches Überleben fürchten. Ein wütender Populismus und Zerstrittenheit lähmen sie. Der frühere Kulturbürgermeister Berlins und einer der beliebtesten Politiker seiner Partei denkt Linkssein radikal neu. Er befragt die Geschichte, schildert seine eigenen Umbruchserfahrungen und gibt Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit: Wie können wir unsere Welt gerechter, lebenswerter und nachhaltiger machen? Wie können wir in Freiheit und Gemeinschaft einer besseren Zukunft entgegensehen?“ (Verlagstext)

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Montag, 11. März 2024

Paul Auster: 4 3 2 1


„Archibald Ferguson heißt der jugendliche Held von Paul Austers neuestem Roman, und er kommt darin gleich viermal vor – in vier raffiniert verwobenen Variationen seines Lebens, ganz nach dem Motto: Was wäre geschehen, wenn …? So entwirft Auster ein grandioses, episches Porträt der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Amerika, voll von Abenteuern, Liebe, Lebenskämpfen und den Schlägen eines unberechenbaren Schicksals. ‚4 3 2 1‘ ist ein faszinierendes, ein überwältigendes Gedankenspiel und ein Höhepunkt in Austers Schaffen.“ (Umschlagtext)

1259 Seiten – ich singe das Lob der dicken Bücher. 😊 Also, es ist eindeutig mal wieder an der Zeit, ein wirklich richtig dickes Buch zu präsentieren und auf meinem Lesestapel zu begrüßen.

Es ist in der Zwischenzeit natürlich nicht mehr der neueste Roman von Paul Auster, aber ich hörte nur Gutes. Und wie immer, wenn Bücher so richtig viel und hoch gelobt werden, führt das bei mir meist zu einer Blockade. Ich kann die Texte dann nicht auch sofort lesen. Nennt mich komisch, ist aber so.

Egal, der dicke Taschenbuchschinken von 2018 ist also auch bei mir angekommen. Jetzt bin ich gespannt, auch wann ich ihn dann tatsächlich vom Lesestapel greifen und lesen werde. 😊

(Übersetzung: Thomas Gunkel, Werner Schmitz, Karsten Singelmann, Nikolaus Stingl)

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Sonntag, 10. März 2024

Geertje Graef: Die Unbekannten. Ein ostdeutsches Dorf und seine Frauen


„Ein halbes Jahr habe ich in einer Gemeinde in Ostdeutschland nahe der polnischen Grenze verbracht und Geschichten gesammelt. Es sind Geschichten von Frauen diesseits und jenseits der Wendezeit, diesseits und jenseits der Geschlechtergrenzen.“ (Seite 7)

Auf dem Land, da gehen die Uhren anders. Die Menschen sind viel geerdeter, praktischer und pragmatischer. Traditionen haben einen langen Atem. Gesellschaftlicher Wandel muss den selten fahrenden Überlandbus nehmen und kommt nur mit großer Verzögerung an. Ähem … ich bin mir nicht sicher, wie viel von den Klischees so ungetrübt und zu hundert Prozent zutrifft, auch wenn oft genug etwas dran ist.

In jedem Fall lassen sich mindestens auf den zweiten Blick ja auch immer erstaunliche, überraschende Geschichten finden. Zeit für einen solchen zweiten Blick hat sich die Autorin Gertje Graef genommen, indem sie ein halbes Jahr mit ihrem Kind in einem kleinen Dorf unweit der deutsch-polnischen Grenze lebte, Fragen stellte und zuhörte.

Dabei ging es nicht um die Geschichte des Dorfes im Allgemeinen sondern um die persönlichen Geschichten der Frauen des Dorfes. Welche Verläufe nahmen ihre Lebenswege, um sie ins Hier und Heute zu bringen? Welche Hindernisse mussten sie überwinden, welchen Rückenwind haben sie erfahren?

Die historischen Hintergründe dieser persönlichen Rückblicke reichen dabei von der Nachkriegszeit über die DDR, die Wende- und die Nachwendezeit bis zum dem Kaffeeplausch, zu dem die Autorin so oft eingeladen wurde. Ins Buch haben es 24 dieser Geschichten geschafft und ich vermute, dass die Materialsammlung locker noch sehr viel mehr hergegeben hätte.

Dass hier explizit Frauenleben in den Blick genommen wurden, ist natürlich vor dem Hintergrund besonders spannend, dass das Dorf an sich ja als Refugium traditioneller Geschlechterverhältnisse gilt. Emanzipation wird oft genug als eine Sache von Städter_innen dargestellt. (Vermutlich wird dieses Bild aber auch eher von Männern gezeichnet und gepflegt. 😉) Zugleich muss die Frau auf dem Land, ich bleibe beim Klischee, natürlich genauso praktisch veranlagt und zupackend sein, wie es Männern gern zugeschrieben wird. Einfach schon, weil die Lebensumstände auf dem Dorf dazu zwingen. Was liegt also näher, als die persönlichen Lebenswege nachzuzeichnen und sichtbar zu machen.

Sichtbar werden damit individuelle Möglichkeiten, mal enger, mal weiter, das eigene Leben zu planen und zu gestalten. Die Geschichten erzählen von Träumen aber auch von Zwängen, von Zufällen und von Leben, das sich nicht nur als Familienanhang versteht. Und immer wieder sorgen gesellschaftliche Umbrüche eben doch für Neuorientierungen, Flurschäden auch, für alles, was ein Menschenleben halt so beeinflusst.

Ich habe diesen Band gelesen, kurz bevor ich das hervorragende Buch von Juliane Stückrad als explizite ethnologische Arbeit gelesen habe. Methodisch sind die beiden Autorinnen vermutlich gar nicht so weit voneinander entfernt, auch wenn Gertje Graef Medizin und Theaterregie studierte. Ich mochte beim Lesen ihren Blick auf die Frauen, deren Geschichten sie erzählt und auch, dass sie selbst dabei sichtbar war, ohne in den Vordergrund zu treten.

Es ist ein eher stilles Buch, das gar nicht zwingend in einem Zug gelesen werden will. Es wirft keine Annahme über das Dorfleben komplett auf den Haufen, sorgte bei mir aber für einen Moment des Innehaltens, weil ich mich fragte, welche Geschichten aus meiner alten Heimat ich bisher nicht kenne, weil ich sie recht jung recht weit hinter mir gelassen habe.

Kurz und gut: Einfach mal zuhören, was das Leben für Geschichten zu erzählen hat. Lesen!

Danke für das Leseexemplar, du weißt schon! 😉

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Mittwoch, 6. März 2024

Mosaik #579


Trotz Sonnenschein dieser Tage braucht die Natur wohl noch etwas, bis es endlich mal wieder grünt und blüht. Na gut, ist ja auch erst Anfang März. Und in Sachen Farbe – da gibt’s doch was. Unterhaltsam und abenteuerlich dazu. Guckst du! 😉

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