„Hitzewelle
in Paris. Nachts liegen die Menschen schlaflos in verschwitzten T-Shirts unter
ihren Zinkdächern. Soll man nicht besser die Klimaanlage anschalten? Oder macht
das alles noch schlimmer? Und was ist eigentlich mit dem billigen T-Shirt, das über
Tausende Kilometer nach Europa geschafft wurde? Der Autor bekommt Panik, will
den Temperaturen und seinem schlechten Gewissen entfliehen. Er macht sich auf
nach Porquerolles. Doch auch die Insel ist nicht länger unberührt, sondern ein
überlaufenes Touristenziel. Im Sommer ist das Wasser knapp. Die ikonische Plage
d´Argent wird von den Einheimischen nur noch ‚Bakterienstrand‘ genannt – wie in
einem Prozess der umgekehrten Alchemie wird aus Schönheit Schmutz, aus Silber
Dreck.
Nikolaj
Schultz´ Erlebnisse und Begegnungen werfen existenzielle Fragen auf: nach der
Verantwortung jeder und jedes Einzelnen, nach ethischer und ökologischer
Orientierung im Anthropozän. Seine Antworten sind nicht immer tröstend, aber er
findet Einsichten und einen Ton, der ihn zur Stimme einer Generation machen
könnte.“ (Klappentext)
Selbst so viele von denen, die den Klimawandel schlichtweg leugnen, reden irrwitzigerweise ja andauernd davon. Vor allem, wenn sie sich über die Leute aus den jüngeren Generationen aufregen, die sich aktivistisch oder wissenschaftlich mit dem Klimawandel und dessen Folgen auseinandersetzen – wie der Soziologe Nikolaj Schultz.
Der Essay verspricht die inzwischen ja auch hierzulande gern gelesene Mischform autobiografischer Wissenschaft, um mal eine Beschreibung zu versuchen, mit der ich selbst, während ich das schreibe, noch nicht ganz zufrieden bin. ^^ Ich lese das gern, weil es Wissenschaft näher an das Leben der Lesenden heranbringt und so für mehr Verständnis und Diskurs sorgen kann. Das hoffe ich zumindest und bin mal wieder sehr gespannt.
(Übersetzung: Michael Bischoff)
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