Sonntag, 16. Juni 2024

Marcus Hawel/ Stefan Kalmring (Hrsg.): [Ohn-]Macht überwinden! Politische Bildung in einer zerrissenen Gesellschaft


„Wir leben in schwierigen Zeiten. Eine gesellschaftliche Krise löst die andere ab, und die Krisen überlagern sich mehrfach. Jedoch bieten Krisen auch immer eine Chance, wenn wir den Mut aufbringen, ihnen solidarisch entgegenzutreten, um die Gesellschaft zu etwas Humanerem und ökologisch Nachhaltigerem zu verändern. In ‚[Ohn-]Macht überwinden!‘ versuchen die Autor:innen auszuloten, welchen Beitrag eine kritische politische Bildung auf den verschiedenen Krisenfeldern der Gegenwart leisten kann, und was dafür getan werden sollte, damit dies gut gelingt.

Mit Beiträgen von Riccardo Altieri, Bengi Bitiş, Nina Borst, Friedrich Burschel, g., Rebecca Gotthilf, Marcus Hawel, Bernd Hüttner, Stefan Kalmring, Asia Kubiakowska, Lydia Lierke, Saskia Müller, Julian Niederhauser, Jan Niggemann, Holger Oppenhäuser, Massimo Perinelli, Ines Pohlkamp, Katharina Rhein und Ahmed Shah.“ (Umschlagtext)

Wenn Wahlergebnisse und deren Analysen mal wieder die politische Debatte befeuern oder Politik- oder gar Demokratieverdrossenheit festgestellt wird, ja dann wird auch gern der Wert politischer Bildung festgestellt. Leider bleibt das meist eher auf phrasenhaftem Talkshowniveau und versandet sofort, wenn dafür denn auch Geld zur Verfügung gestellt werden soll.

Bitter ist ja eigentlich, dass erst gesellschaftliche Großkrisen notwendig sind, um den Blick darauf zu lenken, dass unser aller Zusammenleben ja nicht im luftleeren Raum einfach funktioniert. Ich spare mir den ausargumentierten Hinweis, dass dies ja alles schon lange genug bekannt ist. Mindestens denjenigen, die in diesem Bereich tätig sind.

Der Punkt ist, dass Demokratie- und Politikverständnis nun halt nicht einfach vom Himmel fallen. Es braucht also Räume, die grundlegende Funktionsweisen unserer Gesellschaft erfahrbar, erlebbar machen und die inhaltliches und kommunikatives Wissen vermitteln wollen und können. Es ist so banal, dass es schon traurig ist, immer wieder erzählen zu müssen, was selbstverständlich sein sollte.

Und weil das kein Selbstzweck ist, soll damit eben auch Diskursfähigkeit, kritisches Denken und ein Nachdenken über die eigenen Positionen angeregt werden – damit es gerade in Krisenzeiten nicht zum intellektuellen Stillstand kommt und Menschen der Überforderung selbst etwas entgegensetzen können. Von links geschaut bedeutet das auch die Lust und die Fähigkeit über das Hier und Heute hinauszudenken, gesellschaftliche Missstände aufgreifen und lösen zu wollen.

Wenn gute Leute der Rosa-Luxemburg-Stiftung ein Buch machen, hab ich pauschal schon mal großes Zutrauen, dass die Lektüre lohnen wird. In diesem Sinne freu ich mich auf die Beiträge in diesem Band. 😉

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