„Die Erschütterung der liberalen Demokratien wird oft mit der Schwäche der westlichen Werteordnung erklärt. Anne Applebaum wählt einen anderen Ansatz und fragt: Was macht die Rückkehr zu autoritären Herrschaftsformen für viele Menschen so erstrebenswert? An zahlreichen Beispielen – von den Brexiteers bis hin zu den illiberalen Demokratien Osteuropas – zeigt sie, welche Rolle dabei soziale Medien, Verschwörungstheorien und Nostalgie spielen. Ein brillant erzählter, aus persönlicher Erfahrung gespeister Streifzug durch eine westliche Welt, die sich auf erschreckende Weise nach harter Hand und starkem Staat (zurück)sehnt.“ (Umschlagtext)
Nicht nur auf meinen Lesestapeln häufen sich die Texte über den aktuellen Zustand insbesondere der sogenannten westlichen Gesellschaften. So fassungslos ich selbst wie viele andere im Kleinen erlebe, dass Menschen „Lust am Autoritären“ versprühen, so lässt sich Gleiches ja im Großen beobachten – an Diskursverschiebungen hierzulande oder überall dort, wo Gesellschaften – zumindest aus unserer mitteleuropäischen Perspektive – zu kippen drohen oder schon einen Schritt weiter sind.
Wie kommt all das nun zustande? Ich bin gespannt, welche Antworten und Anregungen in diesem Band stecken.
„‘Zu den in diesem Buch beschriebenen Menschen gehören nationalistische Ideologen genauso wie hochgesinnnte politische Essayisten; die einen verfassen anspruchsvolle Bücher, andere lancieren Verschwörungstheorien im Internet. Einige werden von derselben Sorge, Wut und Harmoniesucht angetrieben, die auch ihre Leser und Follower beschäftigen. Ein Teil wurde durch Auseinandersetzungen mit der kulturellen Linken radikalisiert oder von der Schwäche der liberalen Mitte abgestoßen. Andere sind Zyniker und bedienen sich einer radikalen und autoritären Rhetorik, weil sie sich davon Macht und Anerkennung erhoffen. Es gibt Apokalyptiker, die überzeugt sind, dass ihre Gesellschaft dem Untergang geweiht ist und gerettet werden muss, egal, wie das Ergebnis aussieht. Einige sind zutiefst religiös. Manche genießen das Chaos und wollen es herbeiführen, um der Gesellschaft eine neue Ordnung aufzuzwingen. Sie alle versuchen ihre Nationen umzudefinieren, Sozialverträge umzuschreiben und manchmal auch die demokratischen Regeln zu ändern, sodass sie nie die Macht verlieren. Alexander Hamilton warnte vor ihnen, Cicero bekämpfte sie. Einige dieser Menschen waren einmal meine Freunde.‘“ (Klappentext)
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