„Likes, Shares und Eskalationsspiralen: Willkommen in der Reaktionskultur!
Die Kulturwissenschaftlerin Annekathrin Kohout wirft einen Blick hinter die Erregungsdynamiken der Sozialen Medien – auf die Strukturen und Methoden, die öffentliche Debatten längst weit über das Netz hinaus bestimmen.“ (Umschlagtext)
Sind wir uns nicht alle eh längst einig, dass die Menschheit einfach noch nicht reif ist für diese digitale Moderne? Dabei klingt die Idee doch total toll, dass alle nicht nur Konsument:innen sondern gleichzeitig auf Produzent:innen von Inhalten sein können. Wenn, ja wenn da nicht die alte Profitgier wäre, die auf politische Interessen trifft, die die Welt bloß nicht besser werden lassen wollen und dafür bereit sind, Desinformation, Hass und Hetze von der Kette zu lassen.
Ok, das ist natürlich sehr plakativ formuliert und verkennt, dass die Welt doch komplexer ist und funktioniert, als sich in eine Verschwörungserzählung packen lässt. Letztlich ließen und lassen sich so viele Erfindungen in der Geschichte der Menschheit zum Guten wie zu seinem Gegenteil wenden. Und wenigstens für den ganz persönlichen Gebrauch ist da ein besseres Verständnis unerlässlich, um eben einen selbstbestimmten Umgang zu finden.
Es kann trotzdem nicht nur eine rein individuelle Frage bleiben, wenn zugleich klar ist, dass die Auswirkungen von Kampagnen beispielsweise eben gesellschaftliche sind.
Schauen wir mal, was dieses Mitbringsel vom MM (Danke! 😉) von der Frankfurter Buchmesse an Erkenntnissen bereithält.
„Warum ist Kommunikation im Netz geprägt von Überreizung, Missverständnissen und gegenseitigem Misstrauen? Wie wird online mit Bildern und ihrer Interpretation Politik gemacht?
Die Kulturwissenschaftlerin Annekathrin Kohout erkundet die Sozialen Medien als eine Welt, in der alles auf möglichst starke Reaktionen ausgelegt ist. Nur wer permanent beurteilt, kommentiert, teilt oder mit seinen Beiträgen selbst starke Interaktionen hervorruft, wird von den Algorithmen belohnt – mit weitreichenden Folgen: nicht nur für die Qualität öffentlicher Debatten, sondern auch für das Verhalten und die Denkweisen eines zunehmend hyperaktiven Menschen.
Anhand persönlicher Erfahrungen, prägnanter Fallbeispiele und theoretischer Reflexionen legt Kohout anschaulich offen, wie in den Sozialen Medien analytische, forensische und investigative Methoden imitiert werden, um gezielt Desinformation zu verbreiten und Stoff für Polarisierung zu bieten. Und sie zeigt, welche Verantwortung jeder einzelne User dabei trägt. Wer einen glaubwürdigen demokratischen Diskurs noch nicht aufgeben möchte, sollte diese Bestandsaufnahme der digitalen Gegenwart dringend lesen.“ (Klappentext)
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