„Na dit wird een Fest.“
Mäcke Häring ist Privatdetektiv, aber kein besonders
erfolgreicher. Dafür ist er ein grandioser Stadtführer durch das schrullige,
aufgewühlte, unfreundlich-herzliche Berlin der 20er Jahre. Dass er Frauen,
Musik und Alkohol deutlich zugetan ist, brauche ich wohl nicht extra zu
erwähnen. Irgendwie versteht sich das nahezu von selbst. ^^
In famos quirligem Stil zeigt uns Zeichner Michael Schröter
Stadt und Leute von ihrer ruppigsten und zugleich lebensfrohen Seite. Kein
gleichmäßiges Raster bändigt das unbändig Chaotische, das diese Stadt in diesen
Jahren ausgestrahlt haben muss. Der Verzicht auf eine farbenfrohe Kolorierung lässt
all die lässig komponierten Details umso eindrücklicher ins Auge springen.
Schröter verzichtet auf herkömmliche Sprechblasen und
platziert die Texte mal in Kästchen, mal in freien Blöcken. An der einen oder
anderen Stelle ist mir das dann etwas zu viel. Auch wenn es dem Comic nicht
wirklich schadet.
Mäcke Häring ist Berliner und klingt auch so. Etliche Stellen
hab ich mir selbst laut vorgelesen, um diesen eigentlich irgendwie fiesen
Dialekt als Sound über die Bilder zu legen. Das war überaus vergnüglich.
Jelacht hab ick, un zwar schallend. J
Dass ich die Zeichnungen grandios finde und die Atmosphäre
wirklich gut getroffen, ist die eine Sache. Unentschieden bin ich, ob Mäcke
Häring das Zeug hat, mehr als nur so ein Lokal-Comic zu sein. Detailverliebt,
atmosphärig, schrullig – aber ohne großen Anschluss darüber hinaus?
Zum Glück gibt es ja noch mehr Bände, dieses selbstverlegten
Comics. Ich werde also noch weiter Gelegenheit haben, der Frage nachzugehen,
und mich dabei köstlich unterhalten zu lassen. ^^
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen