„So, ersma willkommen bei der Polizei Hamburg…
Dieses Jahr ist alles anders. Wie sie sehen, haben wir den
ersten weiblichen Kollegen dabei.“ (Seite 2)
Der erste weibliche Kollege ist Nicole. Und Nicole darf
gleich mal gegen einen männlichen Kollegen im Sprint auf dem Sportplatz
antreten, über dem sanft der Schnee rieselt.
„Na Kruschinski, hast du auch richtig deine Möpse
festgezurrt? Nich‘ dass die dich ausknocken.“
Die männlichen Kollegen feuern Nicole´s Kontrahenten Klaus
an. Auf den letzten Metern zieht sie aber noch an ihm vorbei.
Joviales Schulterklopfen vom Vorgesetzten: „Heidewitzka! Ich
sachma, beim Weglaufen sind sie jetzt schon unser bester Mann, Kruschinski.“
In Band zwei der „Grossen Freiheit“ begegnen wir der
Polizeianwärterin Nicole Kruschinski. Sie stammt aus gutem, hanseatischen Haus,
hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und beißt sich durch.
Ihre beste Freundin aus Jugendtagen, Jenny, ist die
Verbindung zu Wolfgang, dem Ex-Soldaten, der im ersten Teil dieser
selbstverlegten Serie im Mittelpunkt stand und seine „Grosse Freiheit“ auf dem
Hamburger Kiez begann.
Geschickt knüpfen die Autoren das Netz, über das die
verschiedenen Figuren in diesem Hamburger Biotop miteinander verknüpft sind.
Der Vater von Nicole spielt hierbei ebenso eine Rolle wie natürlich auch der
für diesen Band titelgebende Boxer Toni.
Ruppig geht es hier zu. Der Hamburger Kiez ist kein
Kuschelzoo. Die Menschen sind hart und wortkarg. Doch trotz der Trostlosigkeit
blitzt auch Herzlichkeit auf, wenn wir zum Beispiel Nicole sehen, wie sie die
im Heim misshandelte Jenny zu trösten versucht.
#leseherbst #comic #fabianstoltz #anjakasten #michaelschmid #indiecomics #geilerscheiss #selbstverlag #hamburg #grossefreiheit #sanktpauli #reeperbahn #kiez #nordlicht
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen