Samstag, 28. September 2024

Thorsten Mense/ Judith Goetz (Hrsg.): Rechts, wo die Mitte ist. Die AfD und die Modernisierung des Rechtsextremismus


„Die Alternative für Deutschland hat sich in den zehn Jahren seit ihrer Gründung von einer kleinen rechtspopulistischen Anti-Euro-Partei zur größten rechtsextremen politischen kraft in der Bundesrepublik seit Ende des Nationalsozialismus entwickelt. Mittlerweile vertritt sie ein offen rassistisches, nationalistisches und antifeministisches Programm. Geschichtsrevisionismus und Antisemitismus sind ebenso fester Bestandteil ihrer Agenda. Je völkischer die AfD auftritt, umso mehr scheint ihr gesellschaftlicher Rückhalt zu wachsen. Zugleich findet eine fortschreitende Normalisierung der Partei und ihrer rechtsextremen Positionen in den Medien und der Politik statt. In der Flüchtlingspolitik bestimmt die AfD auch ohne Regierungsbeteiligung längst den politischen Diskurs.

Der Erfolg der AfD muss im Kontext der schon seit einigen Jahren anhaltenden gesellschaftlichen Rechtsverschiebung gesehen werden, in deren Folge rechtsautoritäre Einstellungen bis weit in die sogenannte bürgerliche Mitte Verbreitung finden. Das Buch vereint verschiedene Analysen zur AfD und zeichnet ein Bild einer Partei, die exemplarisch für den modernisierten Rechtsextremismus steht, der modern daherkommt, aber keineswegs weniger gefährlich ist als seine historischen Vorläufer.“ (Umschlagtext)

Bei jedem politischen Landgewinn der Rechten und Rechtsextremisten sagen wir es immer wieder. Aber jetzt muss etwas passieren. Doch fast wirkt es so, als sei gegen die #noafd einfach kein Kraut gewachsen. Wie viele andere auch, will ich das nicht einsehen und so stehen lassen.

Analysen, sachliche und zugleich positionierte Aufklärung – das dürfen wir einfach nicht sein lassen. Dieses zynische, unsägliche Spiel der Nazis im Thüringer Landtag kam mit Ansage, weil alle, die sich seit Jahren mit den Strukturen, Inhalten und Personen beschäftigen es so oft schon gesagt haben. Insofern gilt das Verwundertsein nicht.

Es ist nicht schlimm, wenn niemand den einen Masterplan hat, der alles wieder richtet. Aber es ist schlimm, wenn zu viele sich jetzt und weiterhin wegducken und auch im Alltag nicht widersprechen. Deutlich machen, dass unsere Institutionen nur etwas zählen können, wenn wir alle für sie einstehen. Weil sie der sichtbare, erfahrbare und wirkmächtige Ausdruck von Werten und Haltungen sind. Und ja, die müssen immer wieder auch hinterfragt und errungen werden. Insbesondere gegen scheinbare „Saubermänner“, der mehr als nur braunen Dreck am Stecken haben.

Pathos fast aus.

Lasst uns lesen, uns bilden, miteinander debattieren und unseren menschlichen und demokratischen Kompass nicht verlieren.

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