Sonntag, 3. August 2025

Ernst Haffner: Blutsbrüder

 

„Anfang der 1930er Jahre, Weltwirtschaftskrise. Willi und Ludwig, zwei aus der Fürsorgeanstalt geflüchtete Jugendliche, leben in Berlin auf der Straße. Sie kämpfen ums Überleben und schließen sich der ‚Blutsbrüder‘-Bande an. Erst glücklich, dort aufgenommen worden zu sein, merken sie bald, dass sich die ‚Blutsbrüder‘ immer mehr zu einer professionellen Bande entwickeln und mit Kriminalität und Prostitution ihre Existenz sichern. Willi und Ludwig versuchen auszusteigen …“ (Umschlagtext)

Es ist doch wirklich unglaublich, wie viele Schriftsteller:innen und Werke der Furor der Nazis damals aus dem kulturellen Gedächtnis löschen konnte. Unglaublich auch, dass auch heute noch immer wieder Werke wiederentdeckt werden, die damit der Vergessenheit entrissen werden – und damit immerhin einige der unendlichen vielen Verfolgten und Opfer ihren Namen und ihre Stimme zurückerhalten.

Gut, dass diese Arbeit weitergeht. Offen bleibt, ob es uns gelingen wird, daraus etwas zu machen.

Und damit zurück zum Angeberstapel der feinen Buchgeschenke zum Geburtstag. 😉

„Ernst Haffner arbeitete zwischen 1925 und 1933 als Journalist und Sozialarbeiter in Berlin. Mit der Machtergreifung der NSDAP verliert sich seine Spur. Sein 1932 unter dem Titel ‚Jugend auf der Landstraße Berlin‘ erschienener und einziger Roman wurde von den Nazis verboten und öffentlich verbrannt. In Vergessenheit geraten, erschien das Buch nun 80 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung ein zweites Mal: unter dem Titel ‚Blutsbrüder‘.

‚Berlin, Berlin … Der Name klingt ihm wie Musik. Als ob ausgerechnet in Berlin ein gedeckter Tisch und ein weiches Bett auf Willi Kludas warten.‘
Anfang der 1930er Jahre lebten in Berlin und anderen deutschen Großstätten infolge der prekären wirtschaftlichen Verhältnisse tausende Jugendliche auf der Straße. Sie verdingten sich als Tagelöhner und Laufburschen, aber häufig führte ihr Weg sie auch in die Kriminalität oder Prostitution. Zuflucht und ein wenig Sicherheit und soziale Wärme fanden sie in selbstorganisierten Gruppen. In stillgelegten Fabrikbaracken traf man sich, trank, tanzte und vergaß für einen Augenblick das Elend, das einen täglich umgab.
Poetisch und mit einem tieftraurigen Realismus folgt Ernst Haffner der Jugendbande ‚Blutsbrüder‘, lässt den Leser teilhaben an ihrem oft grausamen Überlebenskampf und schildert den unbändigen Freiheitswillen der Jugendlichen.“ (Verlagstext)

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