Dienstag, 9. August 2016

Ulrich Beck: Macht und Gegenmacht im globalen Zeitalter. Neue weltpolitische Ökonomie



"Das Aufkommen des Rechtspopulismus in Europa (und anderen Erdteilen) erklärt sich als Reaktion auf das Fehlen jeglicher Perspektive angesichts einer Welt, deren Grenzen und Grundlagen in Fluß geraten sind." (S. 7, Vorwort zum Vorwort von 2002)

Es gibt so Lektüren, an denen knuppert man richtig lange, verzweifelt zwischendurch und jedesmal, wenn man fast vorm Aufgeben ist, taucht ein nachvollziehbarer, fesselnder Gedanke auf, der sich auf das Hier und Heute beziehen lässt. Und das hallt nach - egal wie wenig man beim Lesen zu verstehen glaubt. Das beschreibt in etwa meine Begegnung mit Becks dreibändigem Werk, dessen erstes Buch ich vor einiger Zeit abschließen konnte.


Zu gern würde ich etwas fürchterlich elaboriertes und schlaues über das Buch sagen, über die Gedanken, die Beck hier ausgebreitet hat - aber schon macht sich das gleiche Gefühl der Überforderung breit wie so oft beim Lesen dieser Seiten.

Was ich aber sagen kann: Während ich verwundert, verärgert und auch gern verwirrt zur Kenntnis nehme, in welchem Tempo und mit welchen Richtungen die Welt um mich herum sich entwickelt, so oft taucht der Gedanke auf, dass mir dieses und jenes doch schon hier als formulierte Analyse oder Idee über den Weg gelaufen ist. Das ist mehr als ein erfreut zur Kenntnis genommenes Wiedererkennen und noch weit jenseits des Gefühls, nun verstanden zu haben. Aber es hallt nach.

Wer keine Angst vor soziologischen Texten hat, sich mit der globalisierten Welt auseinandersetzt und mit wachen und neugierigen Augen auf die Zeit schaut, in der wir gerade leben, dem sei die Lektüre gern empfohlen. Just saying.

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