Montag, 10. Februar 2020

Eva Berendsen / Katharina Rhein / Tom David Uhlig (Hrsg.): Extrem unbrauchbar. Über Gleichsetzungen von links und rechts



"Rechtspopulistische Strömungen finden auf ihrem Feldzug gegen die Demokratie ein mächtiges b begriffliches Mittel vor: die Extremismustheorie. Im Sprechen über die Gesellschaft hast sich ein Hufeisenmodell durchgesetzt: Eine Mitte der Gesellschaft werde von ihren Rändern bedroht. Islamismus, Rechtsextremismus und Linksextremismus arbeiten daran, die Demokratie zu zerstören. Doch besonders die Gleichsetzung von Rechtsextremismus und Linksextremismus führt oft dazu, ersteren auf Kosten von letzterem zu verharmlosen. Wenn inzwischen in bürgerlichen Debatten selbst der positive Bezug auf das Grundgesetz teilweise als linksradikal diskutiert wird, desavouiert auch dieses Hufeisenmodell endgültig." (Umschlagtext)

Apropos Thüringendebatte - dieser Sammelband passt ja mal wie die Faust aufs Auge. Kemmerichs Wahl und der Tabubruch von FDP und CDU, das bürgerliche Unvermögen machttaktisches Agieren zugunsten der gemeinsamer Verantwortung für die Demokratie hintanzustellen: Als bliebe hier nur die Wahl zwischen der Bedrohung durch das Stellen der Eigentumsfrage auf der einen und Rassismus auf der anderen Seite. Was davon im Zweifelsfall schlimmer sei, die Antwort auf diese Frage birgt offenbar hinreichend selbstzerstörerische Sprengkraft für das bürgerliche Lager. Was, wenn es diese bürgerliche Mitte gar nicht (mehr) gibt?

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