Montag, 2. Mai 2022

Bora Ćosić: Operation Kaspar


"Vom 'Stall' über 'die Straße' zum 'Garten' führt der eigenartige Weg eines namenlosen Ehepaars in mittleren Jahren. Eines Tages brechen sie aus ihrer großbürgerlichen, aber vermüllten Wohnung ins Ausland auf, wo sie sich mit nichts als einem überdimensionalen leeren Pappkoffer auf der Straße wiederfinden und von der Polizei aufgegriffen werden. Niemand versteht ihre Sprache, und so werden sie zur Spargelernte bei einem Professor abgeschoben, der sie behandelt wie unwissende Kinder." (Umschlagtext)

Migration, Aufstieg durch Bildung, ein besseres Leben - ist von diesen Vorstellungen wirklich noch etwas übrig geblieben?

Schön gemachte Bücher kriegen mich ja eh sehr schnell. Wenn sie dann auch noch passend angeteasert werden erst recht. So wie in diesem Fall. 🤓

"Vom 'Stall' über 'die Straße' zum 'Garten' führt der eigenartige Weg eines namenlosen Ehepaars in mittleren Jahren. Der Stall ist eine großbürgerliche, aber vermüllte Wohnung in irgendeiner europäischen Stadt des vergangenen Jahrhunderts. Umgeben von Zeitungen und wuchtigen Möbeln, dreht der Ehemann darin ab und zu mit dem Fahrrad eine Runde durch den Flur und sinniert über das Leben, die Frau kocht, fegt und näht wortlos Knöpfe an. Eines Tages durchbrechen sie die Routine, flüchten ins Ausland und finden sich mit nichts als einem überdimensionalen leeren Pappkoffer auf der Straße wieder. Dort werden sie von der Polizei aufgegriffen, die ihre Sprache nicht versteht und sie überfordert abschiebt. So landen sie im Garten, dessen Besitzer, Professor Daumer, Helfer für die Spargelernte braucht. Wie der Lehrer des berühmten Findelkindes Kaspar Hauser bringt er seinen Schützlingen anhand der Botanik eine neue Sprache bei. Doch eine Geheimoperation, die unbemerkt im Hintergrund abläuft, endet abrupt in einem Fiasko.
Der 'große alte, listig-heitere Mann der serbischen Avantgarde#, wie die Neue Zürcher Zeitung Bora Ćosić nannte, hat mit Operation Kaspar einen pointierten, hintersinnigen Roman geschrieben, der den alten Migrantentraum von Bildung und einem besseren Leben gnadenlos zerplatzen lässt." (Klappentext)

(Übersetzung: Brigitte Döbert)

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