Mittwoch, 23. August 2023

Lilian Thuram: Das Weisse Denken


„Der frühere französische Fußballstar Lilian Thuram, seit langem in der antirassistischen Bildungsarbeit aktiv, beschreibt, wie die europäischen Gesellschaften die Kategorien Schwarz und Weiß erfunden haben, um Kolonialismus, Versklavung und Ausbeutung zu rechtfertigen. Bis heute zementiert das Weiße Denken Herrschaftsverhältnisse und Ungleichheit in der ganzen Welt.
Mit Bezug auf postkoloniale Diskurse, von Frantz Fanon über Toni Morrison bis Achille Mbembe, hinterfragt Thuram diese eingeschliffenen Denkmuster und plädiert für neue Solidaritäten – damit wir einander endlich wieder als Menschen begegnen.“ (Umschlagtext)

Es ist gut und richtig, dass es inzwischen so viele Texte darüber gibt, wie Rassismus funktioniert, konstruiert wurde, wie er sich im Alltag auf Menschen auswirkt etc. Es ist auch gut, dass dies nicht mehr nur Themen von kleinen, linken Verlagen sind. Ich finde, dass gerade sie dafür viel Aufmerksamkeit verdienen.

All denen, die behaupten, wir hätten gerade Wichtigeres zu tun, als uns auch noch mit Rassismus zu beschäftigen, kann man nur laut und deutlich widersprechen. Angesichts von Rechtspopulismus und gesellschaftlichen Polarisierungen wäre es fahrlässig, den Antidemokraten auch nur einen Fußbreit preiszugeben. Das Schleifen gesellschaftlicher Errungenschaften und auch von Diskursfähigkeit schwächt demokratische Gesellschaften in ihren Grundfesten. Also gut, dass es solche Bücher und Debatten gibt!

(Übersetzung: Cornelia Wend)

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