Sonntag, 23. Juni 2024

Eugen Ruge: Pompeji


„War der Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. ein unvorhergesehenes Ereignis, oder gab es Hinweise und Vorzeichen? In Eugen Ruges Pompeji redet man über den Vulkan, streitet, hofft, opfert dem Feuergott, sorgt sich um Wirtschaft und Besitz – bis es zu spät ist.

‚Pompeji‘ ist eine schillernde Parabel über Verführbarkeit, Macht und Politik. Eine fulminant erzählte Zeitreise in eine ferne Vergangenheit, in sich Heutiges erkennen lässt – vom Autor der Bestseller ‚In Zeiten des abnehmenden Lichts‘ und ‚Metropol‘.“ (Umschlagtext)

Angesichts der herannahenden Katastrophe dumme Entscheidungen zu treffen – im Film zumindest, geht es ja dann doch oft gut aus. Die Menschheitsgeschichte ist dagegen eher voll von Fällen, wo kurzsichtige, ignorante und selbstsüchtige Entscheidungen in die Katastrophe, wenn nicht in den Untergang führen.

Auch wenn wir als Menschheit offenbar eher nicht so sehr aus Vergangenem zu lernen scheinen, ist das stete Befragen der Gegenwart anhand von historischen Ereignissen keine schlechte Idee und oft genug als Erzählstoff auch noch unterhaltsam. Der vorliegende Band wird mich sicher nicht enttäuschen. 😊

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Freitag, 21. Juni 2024

Brian K. Vaughan, Cliff Chiang, Matt Wilson: Paper Girls. Die komplette Geschichte


„Aus der amerikanischen Vorstadt der 80er kreuz und quer durch die Zeit …

Brian K. Vaughan, der Autor der New York Times-Bestseller-Serie SAGA und Cliff Chiang, der legendäre Zeichner von Wonder Woman, präsentieren die komplette Geschichte der PAPER GIRLS, die für Prime Video spektakulär als Serie umgesetzt wurde.

Mit einem Hauch 80er-Jahre-Nostalgie erzählt PAPER GIRLS die Geschichte von vier 12-jährigen Mädchen, die gemeinsam Zeitungen austragen. Am Halloween-Morgen 1988 machen sie eine erstaunliche Entdeckung, die sie unwissentlich in einen Krieg zwischen zwei Fraktionen zeitreisender Außerirdischer verwickelt.

Aus der spießigen Vorstadt katapultiert es die vier Mädels auf ihre eigene Odyssee durch die Zeit. Als hätten sie nicht schon alle Hände voll damit zu tun, den Kampf der Zeitalter zu überleben und in ihre eigene Zeit zurückzufinden, begegnen sie auch noch ihren Zukunfts-Ichs.

Die Gesamtausgabe präsentiert erstmals die komplette Geschichte der mit mehreren Eisner-Awards ausgezeichneten Comic-Reihe in einem Band.“ (Umschlagtext)

Himmel, mal wieder so eine Serie, um die ich jetzt schon ewig herumgeschlichen bin. Und die Verfilmung hab ich nicht einmal mitbekommen.

Der #cse24 war dann doch die passende Gelegenheit zuzugreifen und die Story komplett mit nach Hause zu nehmen. Überhaupt bin ich inzwischen ein großer Freund der Komplettausgaben. Kein Warten zwischen dem Erscheinen der einzelnen Bände mehr, direkt durchsuchten – aber ja, dafür wartet man halt auch länger, bis sie erscheint. Hach, der Lesenden Leid. 😉

(Übersetzung: Sarah Weissbeck)

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Sonntag, 16. Juni 2024

Marcus Hawel/ Stefan Kalmring (Hrsg.): [Ohn-]Macht überwinden! Politische Bildung in einer zerrissenen Gesellschaft


„Wir leben in schwierigen Zeiten. Eine gesellschaftliche Krise löst die andere ab, und die Krisen überlagern sich mehrfach. Jedoch bieten Krisen auch immer eine Chance, wenn wir den Mut aufbringen, ihnen solidarisch entgegenzutreten, um die Gesellschaft zu etwas Humanerem und ökologisch Nachhaltigerem zu verändern. In ‚[Ohn-]Macht überwinden!‘ versuchen die Autor:innen auszuloten, welchen Beitrag eine kritische politische Bildung auf den verschiedenen Krisenfeldern der Gegenwart leisten kann, und was dafür getan werden sollte, damit dies gut gelingt.

Mit Beiträgen von Riccardo Altieri, Bengi Bitiş, Nina Borst, Friedrich Burschel, g., Rebecca Gotthilf, Marcus Hawel, Bernd Hüttner, Stefan Kalmring, Asia Kubiakowska, Lydia Lierke, Saskia Müller, Julian Niederhauser, Jan Niggemann, Holger Oppenhäuser, Massimo Perinelli, Ines Pohlkamp, Katharina Rhein und Ahmed Shah.“ (Umschlagtext)

Wenn Wahlergebnisse und deren Analysen mal wieder die politische Debatte befeuern oder Politik- oder gar Demokratieverdrossenheit festgestellt wird, ja dann wird auch gern der Wert politischer Bildung festgestellt. Leider bleibt das meist eher auf phrasenhaftem Talkshowniveau und versandet sofort, wenn dafür denn auch Geld zur Verfügung gestellt werden soll.

Bitter ist ja eigentlich, dass erst gesellschaftliche Großkrisen notwendig sind, um den Blick darauf zu lenken, dass unser aller Zusammenleben ja nicht im luftleeren Raum einfach funktioniert. Ich spare mir den ausargumentierten Hinweis, dass dies ja alles schon lange genug bekannt ist. Mindestens denjenigen, die in diesem Bereich tätig sind.

Der Punkt ist, dass Demokratie- und Politikverständnis nun halt nicht einfach vom Himmel fallen. Es braucht also Räume, die grundlegende Funktionsweisen unserer Gesellschaft erfahrbar, erlebbar machen und die inhaltliches und kommunikatives Wissen vermitteln wollen und können. Es ist so banal, dass es schon traurig ist, immer wieder erzählen zu müssen, was selbstverständlich sein sollte.

Und weil das kein Selbstzweck ist, soll damit eben auch Diskursfähigkeit, kritisches Denken und ein Nachdenken über die eigenen Positionen angeregt werden – damit es gerade in Krisenzeiten nicht zum intellektuellen Stillstand kommt und Menschen der Überforderung selbst etwas entgegensetzen können. Von links geschaut bedeutet das auch die Lust und die Fähigkeit über das Hier und Heute hinauszudenken, gesellschaftliche Missstände aufgreifen und lösen zu wollen.

Wenn gute Leute der Rosa-Luxemburg-Stiftung ein Buch machen, hab ich pauschal schon mal großes Zutrauen, dass die Lektüre lohnen wird. In diesem Sinne freu ich mich auf die Beiträge in diesem Band. 😉

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Samstag, 15. Juni 2024

Mosaik #582


#abrafaxe am Abend – erquickend und labend! 😊

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Freitag, 14. Juni 2024

Nikolaj Schultz: Landkrank. Ein Essay

 

„Hitzewelle in Paris. Nachts liegen die Menschen schlaflos in verschwitzten T-Shirts unter ihren Zinkdächern. Soll man nicht besser die Klimaanlage anschalten? Oder macht das alles noch schlimmer? Und was ist eigentlich mit dem billigen T-Shirt, das über Tausende Kilometer nach Europa geschafft wurde? Der Autor bekommt Panik, will den Temperaturen und seinem schlechten Gewissen entfliehen. Er macht sich auf nach Porquerolles. Doch auch die Insel ist nicht länger unberührt, sondern ein überlaufenes Touristenziel. Im Sommer ist das Wasser knapp. Die ikonische Plage d´Argent wird von den Einheimischen nur noch ‚Bakterienstrand‘ genannt – wie in einem Prozess der umgekehrten Alchemie wird aus Schönheit Schmutz, aus Silber Dreck.
Nikolaj Schultz´ Erlebnisse und Begegnungen werfen existenzielle Fragen auf: nach der Verantwortung jeder und jedes Einzelnen, nach ethischer und ökologischer Orientierung im Anthropozän. Seine Antworten sind nicht immer tröstend, aber er findet Einsichten und einen Ton, der ihn zur Stimme einer Generation machen könnte.“ (Klappentext)

Selbst so viele von denen, die den Klimawandel schlichtweg leugnen, reden irrwitzigerweise ja andauernd davon. Vor allem, wenn sie sich über die Leute aus den jüngeren Generationen aufregen, die sich aktivistisch oder wissenschaftlich mit dem Klimawandel und dessen Folgen auseinandersetzen – wie der Soziologe Nikolaj Schultz.

Der Essay verspricht die inzwischen ja auch hierzulande gern gelesene Mischform autobiografischer Wissenschaft, um mal eine Beschreibung zu versuchen, mit der ich selbst, während ich das schreibe, noch nicht ganz zufrieden bin. ^^ Ich lese das gern, weil es Wissenschaft näher an das Leben der Lesenden heranbringt und so für mehr Verständnis und Diskurs sorgen kann. Das hoffe ich zumindest und bin mal wieder sehr gespannt.

(Übersetzung: Michael Bischoff)

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Mittwoch, 12. Juni 2024

David Schalko: Schwere Knochen


„‘Schwere Knochen‘ ist die Geschichte von Ferdinand Krutzler, der insgesamt elf Mal wegen tödlicher Notwehr freigesprochen wurde. Er hatte mehr Feinde als Freunde. Aber eine Geliebte. Diese küsste er nur einmal. Viele sagten, das sei sein Untergang gewesen.

In unverwechselbarem Ton und mit viel Humor erzählt David Schalko, wie aus Wiener Kleinganoven, die im KZ landen, Großverbrecher werden, die vor nichts zurückschrecken – und entwirft damit zugleich ein bitterböses Bild einer verstörten Gesellschaft. Entstanden ist ein fulminantes Epos über die schillernde Wiener Unterwelt der Nachkriegszeit.“ (Umschlagtext)

Heute gibt es mal ein Fundstück aus einer Gebrauchtbuchkrabbelkiste. Und was soll ich sagen: Ganovengeschichte, Wien unter den Nazis und in der Nachkriegszeit, von einem Wiener Autor – das klingt doch mal vielversprechend … und passt irgendwie in die Zeit. #niewiederistjetzt

„Wien, März 1938, ‚Anschluss‘ Österreichs ans Deutsche Reich. Am Tag, als halb Wien am Heldenplatz seinem neuen Führer zujubelt, raubt eine Bande jugendlicher Kleinganoven, die sich darauf spezialisiert hat, Wohnungen zu ‚evakuieren‘, einen stadtbekannten Nazi aus. Sieben Jahre lang müssen die Kleinkriminellen daraufhin als sogenannte Kapos für die ‚Aufrechterhaltung des Betriebs‘ in den KZs Dachau und Mauthausen sorgen – und wachsen so zu Schwerverbrechern heran, die lernen, dass der Unterschied zwischen Mensch und Tier eine Illusion ist.
Zurück in der österreichischen Hauptstadt übernimmt die Bande um Ferdinand Krutzler die Wiener Unterwelt. Mit ungekannter Brutalität nutzt sie ihre Macht nicht zuletzt, um ehemalige Nazi-Widersacher aus dem Weg zu räumen. Aber der eingeschworene Zusammenhalt täuscht. Zunehmend verlieren sie einander in verräterischen Verstrickungen und verhängnisvollen Liebschaften. So lange, bis sie ihren Ehrenkodex aufgeben und aus Freunden unerbittliche Feinde werden.
Inspiriert durch wahre Begebenheiten, erzählt mit viel schwarzem Humor und dennoch großer Empathie: David Schalko ist mit seinem Verbrecher-Epos ‚Schwere Knochen‘ ein fulminanter, einzigartiger Roman über die österreichische Nachkriegsgesellschaft gelungen – und ein faszinierender Einblick in das Innere von Menschen, deren Seelen durch den Nationalsozialismus zerstört wurden.“ (Klappentext)

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Sonntag, 9. Juni 2024

Tobi Dahmen: Fahrradmod


„Mods, Skinheads, Scooterboys – die britische Subkultur erreicht auch die Kleinstadt Wesel, in der Tobi aufwächst. Er wird Mod, übernimmt deren modischen Style, hört Ska-Musik und sucht nach Anerkennung. Die Bewegung wird ihn nicht mehr loslassen, doch die Übergänge zu anderen Subkulturen sind fließend – und gefährlich.

Tobi Dahmen gelingt mit seiner autobiografischen Coming-of-Age-Geschichte ein eindringliches Bild von Jugendkulturen und den Gefahren, auf den falschen Weg zu kommen. Es ist ein Buch über die Neunziger, über Aufwachsen in der Kleinstadt und über Freundschaft. Und es ist ein Buch über die Liebe zur Musik.“ (Umschlagtext)

Jugendkultur – wenn ich so zurückdenke, war das für mich damals das, was die Jahrgangsstufen über meiner Eigenen so ausmachte. Und das waren im Wesentlichen Depeche Mode und die Ärzte. Ich selbst hab das eher vom Rand beobachtet, war aber auch noch in einem Alter, in dem es verzeihlich sein mag, keine Subkultur anzuhängen.

Heute, so drei, vier Jahre später *hüstel* schaue ich aber ähnlich zurück und höre gern anderen beim Sich-Erinnern zu. So wie Tobi Dahmen in diesem Fall. Auf den Band freue ich mich ja schon, seit Tobi damals bei der Gala zur Verleihung des Max-und-Moritz-Preises beim Comic Salon in Erlangen auf der Bühne ein Tänzchen hinlegte. Und ich gebe gern zu, dass ich trotz Vorfreude auf die broschierte Ausgabe gewartet habe. 😉 Da der Band aber schon so viel gelobt wurde, habe ich keinen Zweifel, dass er mich köstlich unterhalten wird. Und ich werde sich noch was über Jugend- und Subkulturen in den späten 80ern tief im Westen lernen. 😊

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Samstag, 8. Juni 2024

Berliner Bücherfest auf dem Bebelplatz am 08./09. Juni 2024

 




Bestes Wetter - und schon hielt uns nichts mehr zuhause. 😎

Heute stöberten wir auf dem Bücherfest auf dem Bebelplatz und freuten uns, großartige Büchermenschen wiederzusehen. 🥰

Wer also Lust zum Büchergucken, zum Plaudern mit Verlagsmenschen und zum entdecken toller Bücher hat - nix wie hin.

Der MM und ich grüßen und empfehlen gern @etaverlag und @dagyeli_verlag und @albino_verlag und @satyrverlag und @querverlag. 😘🥰

Mittwoch, 5. Juni 2024

Joanna Bator: Sandberg


„Auf dem Sandberg, einer Siedlung am Rande einer polnischen Kleinstadt, regieren die Frauen. Sie träumen von einem Schwiegersohn aus Castrop-Rauxel, denn wenn sie selbst schon nicht das große Los gezogen haben, sollen wenigstens ihre Töchter glücklich werden. Aber die haben eigene Vorstellungen von Glück …“ (Umschlagtext)

Kleinstadt, Plattenbau, Trostlosigkeit und keine Perspektive – ok, das klingt nicht unbedingt nach einer leichten Sommerlektüre. Ich bin gespannt, auch weil polnische Literatur in meinem Regal kaum vorkommt.

(Übersetzung: Esther Kinsky)

„Die rebellische Dominika mit dem dunklen Teint und der ‚Zigeunermähne‘ ist eine Außenseiterin. Das Leben im ‚Sandberg‘, der heruntergekommenen Plattenbausiedlung am Rande einer westpolnischen Kleinstadt, ödet sie an: der Dreck, der Suff, ihre Mutter, die von Kirche und Konsumwahn manipulierten Nachbarsfrauen. Eines Tages taucht ein Historiker aus Kalifornien auf, der die Spur eines jüdischen Freundes verfolgt und wie beiläufig ins Gespinst der Lebenslügen hineinsticht, aus dem Dominika sich befreien will.
Joanna Bator, die stärkste neue Stimme der polnischen Literatur, erzählt von den Träumen, Ängsten und Hoffnungen einer von Krieg und Flucht traumatisierten Generation und von der Rebellion und Freiheitssehnsucht ihrer Kinder.“ (Verlagstext)

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