„Wer in der Ost-West-Debatte mit Schuldbegriffen operiert, ist schon auf dem Holzweg.“ (Umschlagtext)
Hah, schon wieder dieser Ossikram. 😉
Da schrieb ich jüngst noch meine persönliche Unzufriedenheit mit Dirk Oschmanns meinungsstarkem Text, landete kurz darauf auf meiner Lesereise in Hoyerswerda und lernte mit Grit Lemke „Die Kinder von Hoy“ kennen. Und schon landet der neue Band von Steffen Mau auf meinem Lesestapel.
Seit „Lütten Klein“ bin ich ja unbedingt Fan des Soziologen. Was mich tatsächlich abholt ist die unaufgeregte und wissenschaftliche Art über Ostdeutschland, Ostdeutsche und die Transformationsgeschichte zu schreiben. Nicht, dass ich nicht auch gelegentlich eine ordentliche Polemik angebracht finde. Aber Erkenntnisgewinn ziehe ich dann doch eher aus Texten wie denen von Steffen Mau.
In diesem Sinne freue ich mich auf die Lektüre und ahne, dass in diesem Jahr Ostdeutschland ohnehin noch oft und lang genug Thema sein wird. Wahlen und so. Ihr wisst schon. ^^
„Die
Diskussion über Ostdeutschland und das Verhältnis zwischen Ost und West flammt
immer wieder auf. Sei es anlässlich runder Jubiläen, sei es nach Protesten. Und
dennoch gibt es in dieser Debatte keine Verständigungsfortschritte. Sie dreht
sich im Kreis, auf Vorwürfe folgen Gegenvorwürfe: ‚Ihr seid
diktatursozialisiert!‘ – ‚Ihr habt uns ökonomisch und symbolisch kleingemacht!‘
Im
November 2024 jährt sich der Mauerfall zum 35. Mal. Bereits zuvor könnte die
AfD aus drei Landtagswahlen als stärkste Partei hervorgehen. In dieser Lage
meldet sich Steffen Mau mit einer differenzierten Intervention zu Wort. Der
Soziologe setzt sich mit prominenten Beiträgen auseinander und widerspricht der
Angleichungsthese, laut der Ostdeutschland im Lauf der Zeit so sein werde wie
der Westen. Aufgrund der Erfahrungen in der DDR und wichtiger Weichenstellungen
in den Wendejahren wird der Osten anders bleiben – ökonomisch, politisch, aber
auch, was Mentalität und Identität betrifft. Angesichts der schwachen
Verwurzelung der Parteien plädiert Mau dafür, alternative Formen der Demokratie
zu erproben und die Menschen etwa über Bürgerräte stärker zu beteiligen.“
(Klappentext)
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