“Propaganda hat das 20. Jahrhundert geprägt, noch jedes autoritäre Regime war bis zu seinem Ende auf sie angewiesen, und auch der moderne Westen ist vor ihr nicht gefeit. Wie Propaganda im Hier und Jetzt funktioniert, zeigt besonders deutlich Putins Russland: Ein planmäßiger Wahnsinn überzieht das Land. Irina Rastorgueva reicht uns den Schlüssel, um ihn zu dechiffrieren.” (Umschlagtext)
Seit einigen Jahren reiben wir sehr aufgeklärten Menschen im Westen uns verwundert die Augen und fragen uns, was denn mit unserer faktenbasierten Welt jenseits der Ideologien passiert sei. Fassungslos schauten wir nach Ungarn, nach Polen, in Richtung der USA und eben auch nach Russland. Mit #noafd und BSW traten selbst im eigenen Haus Kräfte auf den Plan, die sich populistischer Propaganda bedienen, wie wir sie sonst nur mit autoritären Regimes in Verbindung bringen – und sind erfolgreich.
Fake News und Co bestimmen nun schon etliche Jahre auch unsere Debatten. Aber nichts scheint diesem gesellschaftlichen Giftcocktail gewachsen zu sein. Eine redaktionelle Gesellschaft, wie sie zum Beispiel von #Correctiv gefordert wird, spricht sicher ganz viel Richtiges an.
Neben genauen und präzisen Analysen dessen, was autoritär gestimmte Propagandisten da genau veranstalten, wie es wirkt und was dagegen helfen könnte, lohnt sich ganz sicher auch ein kritischer Blick auf unsere eigenen Gesellschaften, deren Immunität sehr viel geringer auszufallen scheint, als wir uns bisher erfolgreich eingeredet haben.
Ich bin sehr gespannt, was sich aus diesem Blick auf Russland schließen lässt.
„Während innerhalb Russlands das Verbot kritischer Medien und die Gleichschaltung der verstaatlichten Sender eine geradezu karikaturhafte Erzählung über traditionelle Werte und die Notwendigkeit der ‚Militärischen Spezialoperation‘ hervorbringen, führen sorgfältig geplante Aktionen im Rest der Welt zur Destabilisierung demokratischer Gesellschaften. Putins Propagandamaschine erzeugt ein toxisches Amalgam religiöser, pseudowissenschaftlicher und nationalistischer Ideen, bedient sich der Esoterik und einer auf Wortneuschöpfungen basierenden Sprache – und zielt mit der Bildkultur der sozialen Medien nicht mehr nur auf den Intellekt, sondern rückhaltlos auf Emotionen und die niedersten Instinkte.
In
unverwechselbarem Ton, so präzise wie ironisch, zeigt Irina Rastorgueva in
einer Montage aus Zeitungsfundstücken und unabhängigen Berichten, aus der
eigenen Erfahrung genauso wie aus der Analyse kremlkritischer und
russlandtreuer Autoren und Medien das Wirken der russischen Propaganda als
Mittel der Selbstvergiftung eines ganzen Landes.“ (Klappentext)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen