Donnerstag, 17. April 2025

Michael Ebmeyer/ Roland Schappert: Revolte. Zu Aktualität einer Idee


„Wenn autokratische Kräfte nach der Macht greifen und demokratische Institutionen immer schwächer werden, ist Revolte die einzige Hoffnung: das Aufbegehren für Freiheit und Teilhabe im Zeichen der gegenseitigen Hilfe.

Wie aber kann solidarische Revolte gelingen, wenn zugleich die Autoritären das Vokabular der Rebellion kapern und sich als Kämpfer im Aufstand ‚gegen das System‘ Inszenieren? Dieser Frage gehen Michael Ebmeyer und Roland Schappert in ihrem mitreißenden, hoch aktuellen Essay nach. Im Anschluss an Klassiker wie Albert Camus analysieren sie, wo Revolte heute zur Farce wird und wie Befreiungsbewegungen dennoch auch im Tik-Tok- und MAGA-Zeitalter eine Ordnung ohne Herrschaft anstreben können.

Eine Besonderheit ist der kreative, subversive Dialog von Text und Bildern in diesem Buch: Er verbleibt nicht auf der Ebene der Illustration, sondern schafft künstlerische Reibungsmomente, die geeignet sind, die Idee Revolte neu verständlich und attraktiv zu machen.“ (Umschlagtext)

Messemitbringsel 5:

Ganz offensichtlich ist die Zeit, da sich die Zivilgesellschaften demokratischer Länder daran machen müssen, gesellschaftliche Errungenschaften gegen autoritäre Interessen und Machtergreifung zu verteidigen. Nach Jahrzehnten, in denen Demokratie, Teilhabe, Mitbestimmung – wie unvollkommen auch immer – als vollkommen selbstverständlich erlebt wurden, scheint die Lektion unserer Zeit zu sein: Nichts an gesellschaftlichem Fortschritt wird geschenkt und bleibt dann für ewig unangetastet. Also Engagement und Revolte für Demokratie.

Wenn aber Autoritäre und selbst Rechtsextremisten die Worte und Posen übernehmen, die einst für fortschrittlichen Widerstand standen, dann entsteht ein Dilemma, dass sich in den Talkshows landauf, landab regelmäßig bestaunen lässt. Ich hoffe sehr auf Denkanstöße zur weiteren Vermittlung in empowernden Formaten.

Und weil der Verlag im Klappentext gleich noch eine Beschreibung der Reihe mitliefert, in der dieser Band erschien, sei die hier gleich mitgeliefert. 😊

Die Reihe update gesellschaft

Wer abwartet, kommt heute notorisch zu spät. Noch vor der Corona-Pandemie mochte es genügen, sich an der Eule der Minerva zu orientieren, die erst in der Dämmerung zu ihrem Flug ansetzt. Für Philosophinnen und Philosophen hieß das, die Zeitläufte abzuwarten und mit den Analysen erst zu beginnen, nachdem das Tagesgeschäft vorüber war. Seit mit dem SARS-CoV-2-Virus eine Art Brandbeschleuniger für die Dynamik sozialer Prozesse gezündet hat, scheint diese Haltung für eine Gesellschaftsdiagnose der Gegenwart nicht mehr angemessen. Noch bevor die Eule der Minerva zu ihrem Flug anhebt, sind mit digitalem Furor bereits reale Fakten geschaffen worden. Aus diesem Grund braucht es permanent Updates zur Lage der Gesellschaft.

In dieser Buchreihe erscheinen freie Essays zu allem, was bei Tageslicht betrachtet werden sollte. Ganz im Sinne Montaignes, der diese faszinierende Textsorte begründete, wird hier nicht das Sein, sondern der Übergang gezeichnet.

Matthias Eckoldt
Herausgeber der Reihe“ (Klappentext)


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