„Sprache und Religion, Musik und Geld, Liebe und Krieg: Jürgen Kaube erzählt, wie die menschliche Kultur entstand – und entwirft ein überraschendes Panorama
‘Die wichtigsten Erfindungen haben keine keine Erfinder. Wir kennen den Menschen nicht, der als erster aufrecht ging oder der als erster ein Wort sagte, wir kennen die Gemeinschaft nicht, die als erste einem unsichtbaren Wesen huldigte oder die als erste tanzte. Wie hieß die erste Stadt? Wer nahm als Erste rein Geldstück an und machte es damit überhaupt erst zu Geld? Wo lebte das erste monogame Paar?
Dieses Buch möchte ungewohnte Sichtweisen auf die menschliche Zivilisation eröffnen. Wir sind keine selbstverständlichen Wesen, und unsere Gesellschaft ist das Resultat der unwahrscheinlichsten Vorgänge, des unabsehbaren Zusammentreffens von Geschehnissen, die nichts miteinander zu tun hatten, sowie der Lösung von Problemen, die wir vergessen haben. Wir sind nicht die Krone der Schöpfung – wir sind merkwürdig.’“ (Umschlagtext)
Meine Lesereise bis zum Urknall und wieder zurück kann einen weiteren Zwischenstopp einplanen. Ich weiß gar nicht, wie es kommt, dass mich derzeit der Blick auf das große Ganze so anspricht – anders als die vielen kleinen historischen Momentaufnahmen, die letztlich ja immer Puzzlestücke, Mosaiksteine in einem langsam wachsenden Gemälde sind.
Möglicherweise ist das eine fast schon unbewusste Reaktion, eine ungeplante Strategie der Komplexitätsreduktion der aktuellen, eher überfordernden Lage. Zumindest fühlt sich das richtiger an als jetzt ausschließlich auf vereinfachende und populistische Antworten zu verfallen. Mal schauen, wo es mich hinführt. 😉
„Seit wann gibt es den aufrechten Gang, und wie entstand das Wunder der Sprache? Wie kamen Religion, Recht, Kunst, Geld, Musik oder Städtebau in die Welt? Wann begannen die Menschen, ihre Toten zu bestatten, und warum schätzen die meisten Kulturen die Monogamie? Jürgen Kaube gibt Antworten auf diese Fragen, die uns in politischen und kulturellen Konflikten oft bis heute beschäftigen, und erzählt in aufregender Weise von den Anfängen der Menschheit.
Da ist etwa das Rätsel der Sprache: Sie ist evolutionär nicht erklärbar, nicht einmal Menschenaffen haben einen zum Sprechen ausreichenden Rachenraum; ging Sprache womöglich aus dem Schmatzen hervor, als Nebeneffekt der Nahrungsaufnahme? Oder später die Schrift: Sie wurde keineswegs erfunden, um Gesprochenes festzuhalten, sondern kam um 3500 v. Chr. in Mesopotamien in die Welt – als bürokratische Merkhilfe beim Rinderzählen. Und das erste Geld um 700 v. Chr. diente nicht dem Handel, sondern als religiöse Opfergabe – rührt daher seine kultische Verehrung?
Jürgen Kaube, Herausgeber der ‘Frankfurter
Allgemeinen Zeitung’ und renommierter Wissenschaftsautor, schildert spannend,
aufschlussreich und immer wieder überraschend, wie die menschliche Kultur
entstand – ein Buch über die Anfänge all dessen, was Menschsein für uns heute
ausmacht.“ (Klappentext)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen