Sonntag, 3. August 2025

Ernst Haffner: Blutsbrüder

 

„Anfang der 1930er Jahre, Weltwirtschaftskrise. Willi und Ludwig, zwei aus der Fürsorgeanstalt geflüchtete Jugendliche, leben in Berlin auf der Straße. Sie kämpfen ums Überleben und schließen sich der ‚Blutsbrüder‘-Bande an. Erst glücklich, dort aufgenommen worden zu sein, merken sie bald, dass sich die ‚Blutsbrüder‘ immer mehr zu einer professionellen Bande entwickeln und mit Kriminalität und Prostitution ihre Existenz sichern. Willi und Ludwig versuchen auszusteigen …“ (Umschlagtext)

Es ist doch wirklich unglaublich, wie viele Schriftsteller:innen und Werke der Furor der Nazis damals aus dem kulturellen Gedächtnis löschen konnte. Unglaublich auch, dass auch heute noch immer wieder Werke wiederentdeckt werden, die damit der Vergessenheit entrissen werden – und damit immerhin einige der unendlichen vielen Verfolgten und Opfer ihren Namen und ihre Stimme zurückerhalten.

Gut, dass diese Arbeit weitergeht. Offen bleibt, ob es uns gelingen wird, daraus etwas zu machen.

Und damit zurück zum Angeberstapel der feinen Buchgeschenke zum Geburtstag. 😉

„Ernst Haffner arbeitete zwischen 1925 und 1933 als Journalist und Sozialarbeiter in Berlin. Mit der Machtergreifung der NSDAP verliert sich seine Spur. Sein 1932 unter dem Titel ‚Jugend auf der Landstraße Berlin‘ erschienener und einziger Roman wurde von den Nazis verboten und öffentlich verbrannt. In Vergessenheit geraten, erschien das Buch nun 80 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung ein zweites Mal: unter dem Titel ‚Blutsbrüder‘.

‚Berlin, Berlin … Der Name klingt ihm wie Musik. Als ob ausgerechnet in Berlin ein gedeckter Tisch und ein weiches Bett auf Willi Kludas warten.‘
Anfang der 1930er Jahre lebten in Berlin und anderen deutschen Großstätten infolge der prekären wirtschaftlichen Verhältnisse tausende Jugendliche auf der Straße. Sie verdingten sich als Tagelöhner und Laufburschen, aber häufig führte ihr Weg sie auch in die Kriminalität oder Prostitution. Zuflucht und ein wenig Sicherheit und soziale Wärme fanden sie in selbstorganisierten Gruppen. In stillgelegten Fabrikbaracken traf man sich, trank, tanzte und vergaß für einen Augenblick das Elend, das einen täglich umgab.
Poetisch und mit einem tieftraurigen Realismus folgt Ernst Haffner der Jugendbande ‚Blutsbrüder‘, lässt den Leser teilhaben an ihrem oft grausamen Überlebenskampf und schildert den unbändigen Freiheitswillen der Jugendlichen.“ (Verlagstext)

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Donnerstag, 31. Juli 2025

Mosaik #596


Ich finde ja, dass ein Monat nach sehr viel unbebildertem Text durchaus wenigstens am Ende etwas Farbe braucht. Und nur, um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Comics lesen ist kein einfacheres Lesen, nur ein anderes. Just saying. 

😉

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Dienstag, 29. Juli 2025

Aurélien Bellanger: Die letzten Tage der Linken


„Die Welt ist eine Bühne, und die Politik macht das Theater.

Frankreich, heute. In den Medien ringen zwei gegensätzliche Philosophen Gladiatoren gleich um die geistige Vorherrschaft. Währenddessen ficht ein Hinterbänkler der sozialistischen Partei einen einsamen Kampf gegen die inneren Feinde der Republik. Bis ein Anschlag diese drei ehrgeizigen Männer zusammenführt und ihrem Treiben ein Ziel verleiht. Sie gründen eine Bewegung, um das Land zu retten. Mit ungeahnten Folgen.

Zwischen Fakt und Fiktion, Diskurs und Erzählung, Theorie und Satire erzählt Die letzten Tage der Linken von der Krise linker Politik und dem Aufstieg des Populismus in unser aller politischen Gegenwart.“ (Umschlagtext)

Wenn dir die Buchdealerin deines Vertrauens kommentarlos ein Buch vor die Nase hält und dabei nickt, dann weißt du ja, was zu tun ist. Und wer bin ich, der besten Buchhändlerin von allen zu widersprechen. Also gab es heute Zuwachs auf dem Will-ich-lesen-Stapel. 😉

Im Moment ahne ich nur, worum es in dem Roman gehen wird, vermute aber, dass die populistische Versuchung eine Rolle dabei spielen dürfte. Es ist ja nicht so, dass wir die Debatte hierzulande nicht auch kennen würden. Im Fall des BSW führte diese Versuchung ohne Umwege aus dem gesellschaftlich-progressiven Lager heraus. Und in Frankreich – da war doch was.

Reizvoll, aus all dem einen Roman zu bauen. Ich bin gespannt. 😊

„Bevor er zum Totengräber seiner eigenen Partei wurde, war Grémond ein Mann der zweiten Reihe, ein Netzwerker und Stratege, aber einer, der es nie an die Spitze geschafft hat. Doch als das Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo verübt wird, erkennt er darin die Chance, die Linke zu neuem Glanz zu führen. Nur sie, die sich die strikte Trennung von Kirche und Staat auf die Fahnen geschrieben hat, kann den Gefahren des islamistischen Terrorismus angemessen zu begegnen.
Mit der Unterstützung von Taillevent und Frayère, zwei gegensätzlichen, wenngleich gleichermaßen medienaffinen Philosophen – der eine Inbegriff des Pariser Intellektuellen, der andere der volksnahe Philosoph vom Lande -, gründet er eine Bewegung, die die Republik vor ihren inneren Feinden retten soll, das Land jedoch in ein unvorhersehbares Schicksal stürzt.“ (Klappentext)

(Übersetzung: Frank Weigand)

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Sonntag, 27. Juli 2025

Antonio Scurati: Faschismus und Populismus


„Faschistische Aufmärsche, Rassismus und Gewalt gegen Geflüchtete sind immer mehr an der Tagesordnung. So sehr diese Phänomene erschrecken, seien sie aber weniger gefährlich als die weniger offensichtlichen, so Antonio Scurati. Vielmehr schaden die Akteure den Demokratien, die populistisch auftreten. Sie reduzieren das politische Leben auf Gefühle, vor allem Angst und Groll, und vereinfachen die komplexe Realität demokratischer Gesellschaften. Dabei folgen sie bewusst oder unbewusst dem Führungsstil Benito Mussolinis. Warum und wie dieser Stil extremen Kräften den Weg bereitet, erläutert Scurati in seinem fesselnden Essay.“ (Umschlagtext)

Wenn ich in den sozialen Medien in den Kommentarspalten zu einem CSD in einer thüringischen Kleinstadt als Vorwurf lese, dabei ginge es ja nur gegen Nazis und gar nicht um Vielfalt und allerhand mehr gefährlichen Unfug, frag ich mich schon, woher das kommen mag.

Haben manche Leute es einfach nicht anders gelernt? Ist es schlicht Mutwillen? Mindestens lässt sich aber recht gesichert sagen, dass öffentlich geführte Debatten – also in den Talkshows, Nachrichtensendungen und Zeitungen – recht sicher einen Einfluss darauf haben, wie Debatten im Kleinen laufen.

Da mag die unsägliche Zirkus-Bemerkung von Merz nicht so schlimm gemeint gewesen sein. In der Folge sind die homophoben und queerfeindlichen Kommentare, die genau das aufgreifen, schlicht schnell unzählbar geworden. Und da sprechen wir noch nicht über verbales Rütteln an demokratischen Institutionen und Grundwerten.

Ich bin gespannt, welchen Aspekt in der Debatte um Populismus und dessen Gefahren für die Demokratie Scurati hinzufügen kann/wird.

„Antonio Scurati, 1969 in Neapel geboren, ist Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft. Seine Romane sind in viele Sprachen übersetzt und wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Sein großes Romanprojekt ‚M‘ zum Aufstieg des Faschismus in Europa machte ihn international berühmt und stand auf Platz eins der italienischen Bestsellerliste. Im Juni 2024 wurde Scurati für sein Wirken mit dem renommierten Ordre des Arts et des Lettres ausgezeichnet.“ (Verlagstext)

(Übersetzung: Enrico Heinemann)

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Mittwoch, 23. Juli 2025

Szczepan Twardoch: Demut


„Eben noch kämpfte Alois Pokora im Weltkrieg. Dann erwacht er im Krankenhaus in Berlin – und die Welt ist eine andere: Es ist das Jahr 1918, der Kaiser ist geflohen, die alte Ordnung zerbricht. Bald lässt sich Alois von der soghaften neuen Freiheit erfassen, geistig, revolutionär, erotisch. Er gerät in die Berliner Halbwelt, schult für eine dubiose ‚Baronin‘ eine Kampftruppe, trifft Rosa Luxemburg. Nach einer Schießerei mit Kaisertreuen beim Berliner Schloss kann er gerade noch flüchten, heim ins verwunschene Schlesien. Auch hier hat sich alles verändert. Unerwartet muss Alois sich der eigenen Herkunft stellen – und steht endlich seiner Liebe Agnes gegenüber. Aber Alois ist zwischen alle Fronten geraten …

Ein gewaltiger Roman über einen Mann im Strudel der Zeit, zwischen Emanzipation und Selbstzweifel, der in einer explosiven Epoche seinen Weg sucht.“ (Umschlagtext)

So viel wissen wir inzwischen darüber, was zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts geschah. Wie sehr Gesellschaften sich verrennen konnten, die Einzelnen sich den Verlockungen der Moderne ergaben und zugleich im täglichen Überlebenskampf verrohten. Doch mit all unserem Wissen und Erkennen stehen wir dem Hier und Heute scheinbar so machtlos gegenüber, dass es langsam fast zwangsläufig erscheinen mag, dass sich Geschichte wiederholt.

Ich glaube das nicht und will das nicht glauben! Und Literatur ist ganz sicher eines der Heilmittel, derer wir uns bedienen können, um weiter und klarer zu sehen. Wenn die Beschreibung des Romans auch nur halb zutrifft, könnte dies einer dieser Texte sein, die dafür ein Puzzleteil liefern.

Deshalb einmal mehr auch hier: Vielen Dank für dieses Geschenk! 😊

(Übersetzung: Olaf Kühl)

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Dienstag, 22. Juli 2025

Ottokar Domma: Der brave Schüler Ottokar


„In der Schule ist es manchmal nicht leicht. Vor allem wenn man ein 12-jähriger Junge ist und Ottokar heißt. Aber mit viel Witz und einer guten Portion Selbstbewusstsein kommt man doch ganz gut über die Runden.“ (Verlagstext)

Wenn du das erste Mal ein Buch aus deiner Kindheit geschenkt bekommst … ach, Alter ist auch nur eine Zahl. Und ich bin mir sicher, der Schüler Ottokar wüsste eine amüsante Geschichte zum Thema Zahlen. 😊

Ganz fantastisch war auf jeden Fall die Lesung aus dem Buch, bevor ich es dann noch als Geschenk auspacken durfte. Ganz wunderbar war es, diese Stimme nach vielen Jahren wieder zu hören. Dieser naiv-süffisante Tonfall, in dem das Schüler- und Pionierleben in der DDR kommentiert wird, Lehrer:innen und Pionierleiter:innen auf die Schippe genommen werden – das hat rückblickend schon etwas unglaublich Subversives. Ein ganz wunderbares Geschenk also! 😊

„In der Frühzeit meines Lebens habe ich mich öfter wegen meines Vornamens geärgert. Meistens waren es Mädchen, welche mir aus weiter Entfernung zuriefen: ‚Ottokar hat Läuse im Haar!‘ Mein Freund Harald sagte, man muss sich wegen den blöden Gänsen nicht in Wut bringen lassen, und wenn wir sie erwischen, werden sie gerupft. Auch fragte ich meine Mutter, wieso ich ausgerechnet Ottokar heiße. Sie sprach, weil alle meine Urahnen und Väter Ottokar geheißen haben, wenn sie der erste Sohn waren. Man nennt dies auch Tradition oder Treue zur alten Sippschaft. Und es ist besser, einen ganz alten Namen zu besitzen als gar keinen.“ (Leseprobe vom Verlag)

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Montag, 21. Juli 2025

Alain Damasio: Die Horde im Gegenwind


„Eine leere Welt, in der tagein, tagaus der Sturm tost. Ohne Unterlass weht der Wind, und stets in dieselbe Richtung: von Fernstromauf nach Fernstromab. Immer wieder werden speziell ausgebildete Gruppen – genannt ‚Horden‘ – losgeschickt, um stromaufwärts gegen den Wind zu gehen, immer weiter, bis zu seinem Ursprung, um die alles überschattende Frage zu beantworten: Woher weht der Wind? Und warum? Was ist da oben, in den unwegsamen Gebieten, die ‚Fernstromauf‘ genannt werden? Dreiunddreißig Horden sind bislang verschollen, umgekommen oder entmutigt am Wegesrand sesshaft geworden. Doch die vierunddreißigste Horde ist fest entschlossen, die letzte zu sein, die Geschichte vom Wind zu Ende zu schreiben.

Eine Abenteuergeschichte, wie es sie noch nie gegeben hat – am Ende wird es viele Antworten geben. Doch passen sie zu den Fragen?“ (Umschlagtext)

Ein gutes Jahr bin ich jetzt um diesen Band herumgeschlichen. Das ist mal wieder ein feines Beispiel dafür, wie ein Cover, eine kurze Beschreibung und der richtige Moment sagen: Du liebe:r Leser:in bist jetzt mein! 😉

Na gut, ich weiß natürlich nicht, ob ich es mich dann beim Lesen auch so kriegt. Aber ich bin guter Dinge und sehr gespannt darauf. Und – Büchergutscheine sind schon auch was Feines! 😊

(Übersetzung: Milena Adam)

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Sonntag, 20. Juli 2025

Geburtstagsdankeschönpost


Fast drei Wochen die Mutti zu Besuch, Start in ein neues Lebensjahrzehnt mit Party und Balkonszene (Ich liebe Dich, MM!) und dann ganz viel Arbeiten mit Gruppen in Veranstaltungen und Workshops und Klausuren – joar, das waren intensive und ganz wunderbare Wochen.

Ihr kennt das schon, dass ich natürlich auch ein wenig angeben muss mit zumindest einer Auswahl an ganz wunderbaren Geschenken. Und ehrlich, ich verstehe bis heute nicht, warum ich als Erwachsener aus Geschenken weniger Freude ziehen sollte als Kinder. Das gilt selbstverständlich fürs Beschenktwerden wie fürs Beschenken.

In diesem Sinne, ich drücke euch, ihr wunderbaren Menschen, die ihr die letzten Wochen bei so verschiedenen Gelegenheiten so herrliche Momente mit mir geteilt habt und den MM sowieso, weil er einfach der Beste und meiner ist. 😊

Jaja, die Bücher bekommen natürlich noch ihre je eigenen Posts … 😉

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Sonntag, 13. Juli 2025

Mosaik #595


Puh, dann schlägt doch manchmal das richtige Leben da draußen zu: Mutti zu Besuch, runder Geburtstag, viele Einsätze als Kommunikationstrainer und Moderator … ach, ich beklage mich ja gar nicht. 😉

Als Lebenszeichen oder Lesezeichen (Wortspiel, gelle ^^) sei dieses monatlich eintrudelnde ganz wunderbar bunte Heft. Lieben wir! 😉

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Mittwoch, 18. Juni 2025

Ocean Vuong: Der Kaiser der Freude


„Ocean Vuongs neuer, atemberaubender Roman nach dem Welterfolg von Auf Erden sind wir kurz grandios. Poetisch und komisch, eindringlich und mit außergewöhnlicher Intimität erzählt Vuong von ‚schönen kleinen Losern‘ in einem trostlosen Industriekaff Amerikas und von der Freundschaft zwischen einem jungen Mann und einer alten Frau, jenseits aller Grenzen von Identität und Familie.“ (Umschlagtext)

Ja, natürlich müssen Verlage Bücher, die sie veröffentlichen, auch ordentlich anpreisen. Ich fand den Debütroman von Ocean Vuong auch tatsächlich grandios, auch mit dem unverkennbar im Lyrischen fußenden Talent des Autors.

Man (hihi) darf also gespannt sein, wie dieser zweite Roman so geraten ist. Die Schlagworte aus der Beschreibung versprechen ja so einiges.

„Der queere Hai, Sohn einer vietnamesischen Mutter, lebt in East Gladness, einem heruntergekommenen Ort in New England. Auf den Straßen hängen noch die Schilder der Obama-Kampagne ‚Yes, we can‘, doch Hai schluckt Pillen und denkt an Selbstmord. Bis er Grazina aus Litauen kennenlernt, eine Überlebende des Zweiten Weltkriegs, in deren Kopf die unerlösten Geister ihres Lebens schwirren. Hai wird ihr Pfleger und fängt an, in einem Diner zu arbeiten, mit dessen Belegschaft er sich solidarisiert – alles Underdogs wie er, die ‚in dieser angeblich freien Welt aus Arbeit, Schlaf und beschissenen Kuchen gefangen sind.‘“ (Klappentext)

(Übersetzung: Anne-Kristin Mittag/ Nikolaus Stingl)

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Sonntag, 15. Juni 2025

Philipp Blom: Die Unterwerfung. Anfang und Ende der menschlichen Herrschaft über die Natur


„Woher kommt die Obsession, der Mensch müsse die Natur beherrschen? Philipp Blom verfolgt in seiner Universalgeschichte über die Unterwerfung der Natur den Ursprung einer Idee, die den Planeten an den Rand des Abgrunds getrieben hat.“ (Umschlagtext)

Mal wieder sind es Tage, an denen sich der Blick aufs Große und Ganze oder auf eine Universalgeschichte ein wenig wie Eskapismus anfühlt. Vielleicht steckt da ja auch ein Körnchen Wahrheit drin. Andererseits sind die Klimakrise und all das, was die Menschen der Erde und der Natur und damit sich selbst antun ja nicht weg, nur weil im Hier und Jetzt dramatische und schlimme Dinge passieren.

Möglicherweise braucht es ja zum Verständnis des Heute auch den Blick zurück, um wenigstens dein Hauch einer Idee entwickeln zu können, wie es mal wieder besser werden könnte. Oder die Hoffnung in die Menschheit nicht ganz zu verlieren.

„‘Macht euch die Erde untertan‘: Vor rund 3000 Jahren legte der Autor der Genesis seinem Schöpfer diesen Satz in den Mund. Damit war die Idee geboren, dass der Mensch eine Sonderstellung auf der Erde einnimmt und deren Ressourcen rücksichtslos ausbeuten darf. Sie war so stark, dass sie sich über den ganzen Planeten verbreitete. Wer sich ihr widersetzte, bekam es mit Kolonisatoren und Geschäftemachern zu tun, die sich auf angeblich höhere Wesen beriefen. In seiner Universalgeschichte der Umwelt erzählt Philipp Blom die Geschichte der Unterwerfung der Natur, deren Konsequenzen die Menschheit heute an den Rand des Abgrunds führen. Nur wenn sie sich von dem Wahn befreit, über der Natur zu stehen, bleibt ihr die Chance, zu überleben.“ (Verlagstext)

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Montag, 9. Juni 2025

Christoph Hein: Das Narrenschiff


„Ein Staat wird – wie alle Staaten – gegründet für alle Ewigkeit und verschwindet nach vierzig Jahren nahezu spurlos. Sind die Menschen, die dort einmal lebten, dem Vergessen anheimgefallen und ihre Träume nur ein kurzer Hauch im epochalen Wind der Zeitläufte?
In seinem neuen Roman erzählt Christoph Hein die Geschichte der DDR und ihrer Bürgerinnen und Bürger, von der Staatsgründung bis zum Mauerfall.“ (Umschlagtext)

Ja, es war so klar. Einmal dieser Autor, zu dem ich immer mal wieder zurückkehre. Dann das Thema, um das ich ja auch immer wieder kreise. Und – es ist ein dickes Buch. 😊

Auf der #lbm hab ich noch überlegt, dass ich ja eigentlich auf das Taschenbuch warten kann. Die Lesestapel sind ja ohnehin hoch genug. In der besten #buchdisko von allen konnte ich dann aber doch nicht widerstehen. So ein epochal angelegter Roman braucht ja schon auch ein angemessenes Äußeres. 😉

Egal, wie viel ich inzwischen in den verschiedensten Formen über dieses kleine untergegangene Land gelesen und gehört habe, so ist es offenbar für mich immer noch nicht auserzählt. Ich bin also mal wieder gespannt. Dieses Mal darauf, welches Kapitel Hein diesem Stück Zeitgeschichte hinzufügen kann. Bitte sei gut.

„In seinem fulminanten Gesellschaftsroman lässt Christoph Hein Frauen und Männer aufeinandertreffen, denen bei der Gründung der DDR unterschiedlichste Rollen zuteilwerden, begleitet sie durch die dramatischen Entwicklungen einer im Werden befindlichen Gesellschaft, die das bessere Deutschland zu repräsentieren vermeint und doch von einem Scheitern zum nächsten eilt. Überzeugte Kommunisten, ehemals begeisterte Nazis, in Intrigen verstrickte Funktionäre, ihre Bürgerlichkeit in den Realsozialismus hinüberrettende Intellektuelle, Schuhverkäufer, Kellner, Fabrikarbeiter, Hausmeister und selbst ein hoher Stasi-Mann erkennen auf die eine oder andere Art ihre Zugehörigkeit zu einer unfreiwilligen Mannschaft an Bord eines Gemeinwesens, das sie zunehmend als Narrenschiff wahrnehmen und dessen Kurs auf immer bedrohlichere historische Klippen ausgerichtet ist.“ (Klappentext)

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Sonntag, 8. Juni 2025

Tim Henning/ Nikola Kompa/ Christian Nimtz: Die dunkle Seite der Sprache. Wie Worte ausgrenzen, abwerten und manipulieren


„Unsere Sprache hat eine dunkle Seite: Sie stellt uns nicht nur die Mittel bereit, mit denen wir uns verständigen und unsere Welt erschließen, sondern dieselben Mittel laden auch dazu ein, andere zu diskriminieren (‚Asylbewerber sind kriminell‘), kommunikativ zu entmächtigen (Mansplaining), herabzuwürdigen (‚OK Boomer‘) oder schlicht Bullshit zu erzählen (‚Sie essen die Katzen‘).

Tim Henning, Nikola Kompa und Christian Nimtz widmen sich einer philosophischen Erkundung dieser düsteren Rückseite unserer Sprache. Sie zeigen uns, dass die sprachlichen Formen der Ausgrenzung oder Verschleierung vor allem deshalb so mächtig sind, weil sie auf Mechanismen unserer Kommunikation beruhen, denen wir uns kaum bewusst sind. Das verlangt nach einem kritischen philosophischen Blick – um den fraglichen Mechanismen einen Teil ihrer Macht zu nehmen und die aufgeregten Diskussionen über unseren Sprachgebrauch zu versachlichen.“ (Umschlagtext)

Es gibt ja eher selten einen Workshop in Rhetorik oder Kommunikation, in dem nicht früher oder später nach Schwarzer Rhetorik oder den bösen Tricks gefragt wird. Menschen haben also offenbar ein Gespür dafür, welche auch negative Kraft der Sprache innewohnt – und wollen es gern genauer wissen (oder womöglich auch anwenden können).

Natürlich bin ich selbst neugierig, was in diesem Band dazu vorgestellt wird. Wie so oft bin ich aber noch neugieriger, was für positive Vorschläge zum Umgang damit so präsentiert werden.

Außerdem hab ich die Buchvorstellung der drei Autor:innen auf der diesjährigen #lbm kurz erleben können und siehe da, nicht so viel später findet sich das vorgestellte Buch auf meinem Lesestapel. 😊

„Die Sprachphilosophie gehört zu den wichtigsten Feldern der modernen Philosophie. Bisher hat die Öffentlichkeit von ihr aber kaum Notiz genommen. Das sollte sich ändern, denn unsere gesellschaftliche Debatte hat sich mittlerweile auch auf unseren Sprachgebrauch selbst ausgedehnt. Tim Henning, Nikola Kompa und Christian Nimtz erklären die spannendsten philosophischen Erkenntnisse über Bad Language auf verständliche und anschauliche Weise. Welche verborgenen Funktionsweisen unserer Kommunikation machen es möglich, Menschen nachhaltig zu stigmatisieren, offen zu lügen oder hochproblematische Hintergrundannahmen in unser Gespräch einzuschmuggeln, ohne dass wir das unmittelbar verhindern könnten? Und was lässt sich dagegen unternehmen?“ (Klappentext)

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Freitag, 6. Juni 2025

Karl Geary: Montpelier Parade


„‘Die Welt ist ´n gruseliger Ort.‘“ (Seite 7)

Und das ist die Geschichte von Sonny, der trotzdem einen Sonnenstrahl entdeckt.

Gruselig ist die Welt, wenn du auf der falschen Seite des Zauns aufwächst. Wenn deine Eltern sich abstrampeln, aber dennoch auf keinen grünen Zweig kommen und darüber, jeder auf seine Art, verbittern. Wenn deine Brüder schon lange einen Bogen um euren Vater machen, der jedes kleine Zubrot mit Handwerksarbeiten gleich wieder verspielt, für den kleinen Funken Hoffnung auf Glück. Wenn du schon lange keinen Weg mehr findest, mit deiner Mutter zu reden, geschweige denn Nähe zuzulassen, weil Gefühle und Träume in der harten Welt, in der deine Familie lebt, keine Rolle spielen. Wenn es auch keine Rolle spielt, was du dir für dein Leben erhoffst, denn das sind nur Spinnereien, die keinen Einkauf bezahlen.

Sonny jobbt neben der Schule in einer Fleischerei. Auch das ist gruselig, aber seine Mutter will ihn unbedingt dort für eine Ausbildung unterbringen. Außerdem hilft er seinem Vater bei dessen Gelegenheitsarbeiten. Eine der wenigen Möglichkeiten, ihm einmal nahezukommen, beim gemeinsamen Schuften. Das Leben ist also reichlich trüb, wozu das regnerische Wetter und die kühlen Temperaturen in Dublin passen.

Sonnys Leben ist trist und grau, das wird schnell und wirkungsvoll klar. Und es gibt eigentlich kein Entrinnen und keine Zukunft. Wenigstens keine, die anders aussähe als diese Gegenwart

Ganz unscheinbar und unerwartet drängt sich dann doch in all die traurige Routine ein Sonnenstrahl, als Sonny seinem Vater bei einer alten Villa an der Montpelier Parade beim Ausbessern einer Mauer hilft. Sonny weiß es noch nicht, ahnt es vielleicht, dass der kurze Auftritt der Hausherrin, einer Britin hier in Irland, diesen zarten Sonnenstrahl das Grau durchbrechen lässt.

Schon längst wieder zu Hause lässt Sonny die zerbrechlich wirkende Frau, um einiges älter als der Teenager, nicht zur Ruhe kommen. Ist es ihre ungewohnte Zartheit, die Fremdheit der Britin, die zierliche Frau allein in der großen Villa – immer wieder kehrt er zu dem Haus zurück, unter Vorwänden und beobachtet sie. In ihrer Abwesenheit zieht es ihn in das Haus, um sie, ihr Leben – beides so fremd – zu enträtseln.

Durch das Küchenfenster entdeckt er eines Tages Vera, die offensichtlich in klarer Absicht eine Überdosis Tabletten zu sich genommen hat. Sonny sorgt dafür, dass sie gerettet wird und durchstreift einmal mehr das Haus, in dem es unter anderem Unmengen von Büchern gibt. Etwas treibt ihn dazu, sich eines auszuleihen. Vielleicht, um einen Weg zu Vera zu finden? Vera, die keinesfalls dankbar für ihre Rettung ist, als er sie schließlich im Krankenhaus besucht.

Später, sie ist wieder zuhause, wird er durchnässt vom Regen vor ihrer Tür stehen, ohne recht zu wissen warum. Sie wird ihn schließlich hereinlassen, ins Bad schicken und ja, Sonny wird in Veras Bett landen. Und das erzählt Karl Geary ganz wunderbar, zerbrechlich und rau zugleich.

Es ist gar nicht so wichtig, an die Geschichte von Sonny und Vera für die Zeit, die sie andauert, ein Etikett anzuheften. Was zählt, dass sich hier zwei Menschen in sehr zerbrechlichen Momenten begegnen. Und für Sonny bedeutet das diesen einen Sonnenstrahl, der immerhin die Möglichkeit erahnen lässt, dass das Leben auch anders sein könnte, etwas anderes für ihn bereithalten könnte als seine Mutter und sein Vater und seine Brüder zu sehen vermögen.

Die Erzählstimme sticht dabei heraus, weil sie einerseits durchgängig Sonny anspricht und damit zugleich die Leser:innen. Aber auch ihre Ruppigkeit, die den Verhältnissen entspricht, die doch zugleich eine Verwundbarkeit zeigt, die blutrot in diesem einzelnen Sonnenstrahl funkelt.

Kurz und gut: All die begeisterten Zitate auf dem Buchumschlag haben vollkommen recht. Deswegen erst recht: Lesen!

(Übersetzung: Mayela Gerhardt)

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Donnerstag, 5. Juni 2025

Tom Holland: Herrschaft. Die Entstehung des Westens


„Ungefähr drei oder vier Jahrzehnte vor Christi Geburt wurde auf dem römischen Esquilin Roms erster beheizter Swimmingpool erbaut.“ (Seite 11)

Christliches Abendland und christliche Werte – da winken wir in der säkularisierten Postmoderne, oder wo auch immer wir gerade drinstecken, ja gerne mal ab. Mit diesem dicken Schinken in der Hand fällt das Abwinken nicht mehr so leicht. Also buchstäblich und im übertragenen Sinn. 😊

Es kommt ja schon vor, dass Ereignisse mich dazu bringen, bestimmte Bücher in die Hand zu nehmen und auf dem Lesestapel vorzuziehen. Viel seltener ist es, dass ich etwas zu lesen beginne und plötzlich sagt die Gegenwart: Hallo, ich habe da Ereignisse für dich.

Vor Ostern hatte ich mit dem Buch angefangen. Der Tod von Papst Franziskus rief mir diesen Zusammenhang überhaupt erst ins Gedächtnis. Und während dann die Beerdigung von Franziskus medial verbreitet wurde und während der Wahl seines Nachfolgers und dessen erstem Auftritt, las ich das Buch zu Ende. Wie passend eigentlich, weil es die Verbindung zwischen der Geschichte des Christentums und der Welt, in der ich lebe, zum Thema hat.

Nun hatte ich ohnehin schon die Papstbegräbnisse und Papstwahlen während meines Erwachsenenlebens im Fernsehen verfolgt, auch als Atheist ohne jegliche religiöse Vorbildung. Die Macht des Rituals und der Bilder ist das, was mich tatsächlich immer wieder fasziniert. Vielleicht auch gerade weil das nichts mit meinem Leben zu tun hat.

Und genau der letzte Punkt ist ja das, worüber sich dann doch in Politik oder in der Geschichte immer wieder gut stolpern lässt. Lassen wir die wohlfeilen Balkonreden mal außen vor, in denen (zumeist konservative oder rechtslastige) Politiker:innen die christlichen Werte beschwören. Diese Phrasen erreichen mich nie und vermutlich nicht mal die jeweiligen Sprecher:innen selbst.

Die Querverbindung von Nächstenliebe zu Menschenrechten dagegen ist zum Beispiel sofort greifbar und einfach naheliegend. Überhaupt scheinen ja moderne eher progressive/linke Werte und Wertvorstellungen doch ihre Widerspiegelung im christlichen Glauben zu finden. Was also kann Tom Holland dazu berichten?

In dem Band bietet der Autor eine große Reise durch die Jahrhunderte aus, beginnend mit der antiken Welt in der Zeit, in der das Christentum auftaucht. Das Gegeneinanderstellen der bis dahin verbreiteten Vorstellungen von Göttlichkeit und Glauben auf der einen, und den ersten christlichen Überzeugungen andererseits, macht sehr anschaulich, wie revolutionär die Verkündigungen der ersten Christen in dieser Welt gewirkt haben müssen.

Holland verfolgt den Weg des christlichen Glaubens und seiner Träger:innen weiter und schildert den langen Weg, den es brauchte, bis das Christentum tatsächlich ein Machtfaktor in der diesseitigen Welt wurde. Zugleich sind diese Jahrhunderte natürlich prägend für das Selbstverständnis, vielleicht nicht immer der späteren Kirche, aber wenigstens für viele gläubige Menschen.

Immer wieder schildert der Autor disruptive Momente in der Geschichte des Christentums, die erst später auch die Geschichte der Katholischen Kirche wird. Tatsächlich erhellend ist dabei, wie sehr offenbar die uns selbstverständliche Säkularisierung, also die Trennung der religiösen und der weltlichen Sphäre, auf schon revolutionäre Umbrüche innerhalb des Christentums zurückgeht. Um nur ein prägnantes Beispiel zu erwähnen.

Beeindruckend sind die langen Linien, die Holland hier über so viele Jahrhunderte hinweg entwirft. Dazu nutzt er historische und religiöse Szenen und Persönlichkeiten, um von Kapitel zu Kapitel mit großer erzählerischer Finesse diese Entwicklungen kenntlich und greifbar zu machen. Diese Anschaulichkeit hilft beim Hinterfragen so mancher scheinbar atheistischer oder säkularisierter Wertvorstellungen und verdeutlicht die bis heute so prägende Kraft christlicher Erzählungen und auch christlichen Wirkens – im Guten wie im Schlechten.

Zwischen dem Eintauchen in dieses Werk immer wieder im Hier und Jetzt anhand der Bilder aus dem Vatikan die bedeutungsschwere Wirkmächtigkeit religiöser Inszenierungen zu sehen und zu spüren, dass sie auch in der Zeit von Social Media und TikTok-Tänzen noch auszustrahlen vermögen, ist faszinierend.

Mal ganz abgesehen davon, dass wirklich gut geschriebene historische Arbeiten einfach ohnehin schon Spaß an der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit machen. 😉

Kurz und gut: Wahrlich keine abwegige Lektüre für politische Menschen in der westlichen Welt im 21. Jahrhundert. Lesen!

(Übersetzung: Susanne Held)

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